Collection Baccara Band 332
etwas anderes war. „Bevor wir uns weitere Gedanken machen, lass uns den Test besorgen und herausfinden, ob ich schwanger bin oder nicht.“
Sie gab Travis einen Wohnungsschlüssel, beschrieb ihm den Weg zur nächsten Apotheke und wartete, bis er das Haus verlassen hatte, dann ließ sie ihren Tränen freien Lauf.
In was war sie dieses Mal hineingeschlittert? Das Timing könnte nicht schlechter sein.
Sie befand sich in einem erbitterten Wettkampf mit ihrer Familie, besonders mit ihrem Zwillingsbruder Shane, um den Geschäftsführerposten bei Elliott Publication Holdings, der in ein paar Monaten neu besetzt werden würde, sobald Patrick sich zurückzog. Selbst falls Charisma sich an die Spitze kämpfte und sie die klare Gewinnerin des Wettbewerbs wurde, bezweifelte sie ernsthaft, dass ihr selbstgerechter Vater die Leitung seines Imperiums der Tochter übergab, die es sich zur Gewohnheit machte, mit unehelichen Enkelkindern Schande über ihn zu bringen.
Auch wenn die Zeiten sich in den letzten dreiundzwanzig Jahren geändert hatten, und es absolut akzeptabel war, dass eine alleinstehende Frau ein Kind bekam und dieses ohne Vater aufzog. Aber Patrick entstammte einer anderen Generation. Auf keinen Fall würde er sein wertvolles Unternehmen einer Person übergeben, die seiner Meinung nach unfähig war, ihr eigenes Leben zu planen und zu managen.
Sie schluchzte auf und kniff die Augen zu, als sie daran dachte, was sie alles verlieren könnte. „J…Jessie“, sagte sie laut.
Was würde das für ihre junge Beziehung mit ihrer Tochter bedeuten? Sie hatten sich gerade gefunden. Wie würde Jessica auf die Neuigkeit reagieren, dass ihre leibliche Mutter und ihr Adoptivvater nicht in der Lage gewesen waren, sich zu beherrschen, sodass sie jetzt einen Bruder oder eine Schwester bekommen würde?
Fin sank in die Kissen und versuchte, nicht über die Konsequenzen nachzudenken, die eine ungeplante Schwangerschaft nach sich ziehen würde. Endlose Verwicklungen wären die Folge. Allein bei dem Gedanken verspürte sie ein Pochen an den Schläfen und ein Engegefühl in der Brust. Sie betete, dass sich ihre und Travis’ Vermutung nicht bestätigte.
Als sie ihn die Wohnungstür aufschließen hörte, setzte sie sich auf und wischte sich die Tränen von den Wangen. Sie war nicht mehr das verängstigte fünfzehnjährige Mädchen, das keine andere Möglichkeit hatte, als das zu tun, was ihre Eltern für sie entschieden. Sie war jetzt eine erwachsene Frau, und egal, wie das Ergebnis aussah, sie war entschlossen, die Situation mit Würde und Anstand und einer Willensstärke zu meistern, die sie vor dreiundzwanzig Jahren nicht hatte.
„Erkennt man schon etwas?“, fragte Travis, der nervös vor der Badezimmertür auf und ab lief.
Der Apotheker hatte ihm versichert, dass der von ihm erworbene Schwangerschaftstest der einfachste und genaueste war, den es frei verkäuflich auf dem Markt gab. Wenn auf dem digitalen Display „positiv“ erschien, würden Fin und er ein Baby bekommen.
Sein Herz schlug so hart wie ein Presslufthammer bei dem Gedanken, dass sie schwanger sein könnte. Nicht in seinen wildesten Träumen wäre er auf die Idee gekommen, dass er mal im reifen Alter von neunundvierzig Jahren mit Spannung Testergebnisse erwarten würde, um zu erfahren, ob er eine Frau „in Schwierigkeiten“ gebracht hatte.
Als er hörte, dass die Badezimmertür geöffnet wurde, blieb er stehen. Ein Blick in Fins hübsches Gesicht beantwortete seine Frage, bevor er sie überhaupt gestellt hatte. „Du bist schwanger, nicht wahr?“
Er beobachtete wie sie, wie zur Stärkung, ein paar Mal tief Luft holte. Dann nickte sie und setzte sich auf die Bettkante.
„Das Ergebnis ist eindeutig positiv. Es hat nicht einmal so lange gedauert, wie in der Packungsbeilage angegeben, bis es abzulesen war.“
Bevor seine Knie nachgeben konnten, sank er neben Fin auf die Matratze, legte einen Arm um ihre Schultern und überlegte, wie er reagieren sollte. Verdammt, was blieb da noch zu sagen? Er fühlte sich, als hätte ihm gerade jemand mit einer Dachlatte zwischen die Augen geschlagen.
„Ich weiß nicht, wie du darüber denkst, aber ich werde mein Baby behalten“, sagte sie plötzlich mit Nachdruck.
Er nickte. „Daran habe ich nicht eine Sekunde gezweifelt.“
Sie straffte die Schultern und wandte sich ihm zu. Das einzige Anzeichen für ihren inneren Aufruhr war das leichte Beben ihrer schönen vollen Lippen.
„Damals hat Patrick mich gezwungen,
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