Collection Baccara Band 332
war.“
„Das habe ich nicht gewusst.“ Fin hatte gedacht, ihre Mutter hätte jede von Patricks Entscheidungen mitgetragen. „Du und Dad, ihr habt immer eine Einheit dargestellt, und ich dachte, du hättest es ohne Widerspruch zugelassen, dass er mich zwingt, mein Kind wegzugeben.“
„Du solltest es nicht wissen.“ Maeve lächelte traurig. „Was zwischen Mann und Frau hinter verschlossenen Türen geschieht, geht nur sie beide etwas an.“
„Es tut mir so leid, Mom.“ Fin erkannte, dass sie all die Jahre zu Unrecht wütend auf ihre Mutter gewesen war. Sie kniete vor Maeve nieder und schlang die Arme um deren schmale Schultern. „Ich weiß, wie sehr du Patrick liebst. Es muss dich innerlich zerrissen haben, zwischen zwei Stühle zu geraten.“
„Das ist Vergangenheit. Vorbei und vergessen.“ Maeve strich sanft über Fins Haar. „Da wir gerade alle wegen Jessies Hochzeit zusammengekommen sind, solltest du die Gelegenheit nutzen und der Familie sagen, dass du ein Baby erwartest.“
Fin lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf. „Ich finde nicht, dass dies der richtige Zeitpunkt ist. Es ist Jessies großer Tag, und ich will keine Szene provozieren oder irgendetwas tun, was einen schlechten Beigeschmack mit diesem Tag verbinden könnte.“
„Weiß sie es?“
Fin nickte. „Ich wollte nicht, dass sie es von jemand anderem erfährt.“
„Freut sie sich für dich und ihren Dad?“
„Ja, sie ist sehr aufgeregt.“
„Es kommt nicht so oft vor, dass die ganze Familie zusammen ist.“ Maeve erhob sich lächelnd und zog sie mit sich. „Wir sollten ein Baby, das unterwegs ist, genauso feiern wie eine Hochzeit.“
Fin fasste ihre Befürchtung in Worte: „Ich möchte nicht, dass Patrick Jessies Tag ruiniert.“
„Mach dir keine Sorgen, Finny. Dein Dad hat sich geändert.“
„Seit wann?“
„Gib ihm eine Chance.“ Maeve lächelte sie aufmunternd an.
Als sie die Bibliothek verließen und den Flur entlanggingen, sah Fin, dass Travis in der Nähe der Treppe stand. Sie musste ihn über die Absicht ihrer Mutter in Kenntnis setzen, und sie musste mit Jessie und Cade sprechen und hören, ob sie etwas dagegen hatten, dass sie ihre Schwangerschaft verkündete.
„Wir kommen gleich, Mom“, sagte sie und wartete, bis Maeve sich entfernt hatte, bevor sie zu Travis ging. „Meine Mutter meint, wir sollten jetzt, da die ganze Familie versammelt ist, von dem Baby erzählen“, sagte sie bewusst leise. „Wäre das in Ordnung für dich?“
Er nickte. „Für mich ja. Die Frage ist, wie du das siehst?“
„Ich bin nicht sicher“, erwiderte sie ehrlich. „Ich bin zwar aufgeregt und möchte, dass alle wissen, wie glücklich ich bin, weil ich noch einmal Mutter werde, aber ich habe auch Angst vor Patricks Reaktion. Ich will nicht, dass er Jessies und Cades großen Tag ruiniert.“
Travis schüttelte den Kopf. „Das wird er nicht.“
„Du kennst Patrick Elliott nicht so gut wie ich.“ Sie seufzte. „Sei froh.“
„Er ist auf den Ruf der Familie bedacht, oder?“
„Etwas anderes interessiert ihn nicht.“
Travis lächelte. „Glaubst du nicht, dass er gerade deshalb seinen Mund halten wird? Er wird nicht wollen, dass es vor all diesen Leuten zu einem Eklat kommt.“
Je länger sie darüber nachdachte, desto klarer wurde ihr, dass Travis recht hatte. Zu den Gästen gehörten nicht nur Familienmitglieder, und Patrick würde nie vor Fremden etwas sagen, das in seinen Augen ein schlechtes Licht auf die Familie warf.
„Du könntest recht haben.“
Er umfasste ihren Ellenbogen und führte sie zurück zu den fröhlich feiernden Hochzeitsgästen. „Lass uns Jess und Cade suchen, um es mit ihnen abzuklären.“
„Versprich mir, dass du mir Bescheid sagst, falls dein Mann dich schlecht behandelt“, sagte Travis, als er mit seiner Tochter über die Tanzfläche schwebte. „Ich werde in den ersten Flieger Richtung Osten springen, und sobald ich mit dem Kerl fertig bin, wird nicht mehr viel von ihm übrig sein.“
„Ach Dad, du bist solch ein Held.“ Jessie lachte und umarmte ihn.
„Ich will nur, dass du glücklich bist, mein Engel.“
„Noch glücklicher könnte ich nur sein, wenn Mom hier wäre“, erwiderte sie leise.
Die Zeit hatte ihm über den Verlust hinweggeholfen, doch er bedauerte, dass Lauren diesen besonderen Tag ihrer Tochter nicht mehr miterleben konnte. „Deine Mutter wäre mitten im Geschehen und würde jede Sekunde genießen.“
Einige Tränen kullerten Jessies Wangen
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