Collection Baccara Band 332

zusammengekrümmten Körpers am Fuß der Treppe gefror ihm das Blut in den Adern.
    „Mr Clayton?“
    Er blickte auf und sah eine Frau in einem weißen Laborkittel in der Schwingtür zum Behandlungsbereich stehen. Er sprang auf und eilte zu ihr. „Wie geht es ihr?“
    „Ich bin Dr. Santos, die diensthabende Gynäkologin“, stellte sie sich vor und gab ihm die Hand.
    „Ist alles in Ordnung mit Fin?“, fragte er. Falls sie das Kind verlor, würde er trauern, doch wenn es darum ginge, entweder ihr Leben oder das des Babys zu retten, dann gab es keine Wahl. Er wollte, dass alles für Fin getan wurde, was menschenmöglich war.
    Die Ärztin nickte lächelnd. „Mrs Elliott hat sich beim Sturz eine Rippe angebrochen, ansonsten geht es ihr und dem Baby gut. Sie ist gesund, und die Schwangerschaft scheint normal zu verlaufen, deshalb sehe ich keine Probleme.“
    „Gott sei Dank.“ Travis verspürte riesengroße Erleichterung, die Anspannung fiel von ihm ab, und er hatte plötzlich weiche Knie.
    „Sie muss ein paar Tage das Bett hüten, und von Reisen rate ich die kommenden Wochen ab. Danach kann sie ihr normales Leben wieder aufnehmen, es sei denn, es treten irgendwelche Komplikationen auf.“ Die Frau schrieb etwas auf das Krankenblatt, dann blickte sie auf und sah ihn direkt an. „Und es wäre das Beste, bis zur nächsten Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung auf Sex zu verzichten.“
    „Darf ich zu ihr?“ Er musste endlich mit eigenen Augen sehen, dass mit Fin alles in Ordnung war.
    „Sie zieht sich gerade an“, sagte Dr. Santos und wandte sich zum Gehen. „Bringen Sie am besten Ihren Wagen zum Abholbereich für Patienten.“
    Er runzelte die Stirn. „Sie schicken sie nach Hause? Sollte sie nicht zur Beobachtung besser hierbleiben?“ Nicht, dass er Fin nicht auf die Ranch zurückbringen wollte, er tat nichts lieber als das, aber er wünschte die bestmögliche Behandlung für sie.
    „Entspannen Sie sich, Mr Clayton.“ Die dunklen Augen der Frau blitzten, als sie lächelte. „Glauben Sie mir, Sie bekommt zu Hause mehr Ruhe als hier. Und Sie können jederzeit mit ihr herkommen, falls irgendwelche Probleme auftreten.“
    Fünf Minuten später parkte er den Wagen vor der Tür, durch die die Patienten kamen, die aus dem Krankenhaus entlassen wurden. Kurz darauf erschien Fin in Begleitung einer Krankenschwester. Nachdem er ihr beim Einsteigen geholfen hatte, fuhren sie die dreißig Meilen zurück zur Silver Moon Ranch.
    „Hat die Ärztin dir gesagt, dass ich meinen Aufenthalt bei dir verlängern muss?“
    Fins Stimme klang schwach und brüchig, und es zerriss ihn fast. Sie war eine der stärksten Frauen, die er je kennengelernt hatte, und es musste schon einiges geschehen, bevor sie sich unterkriegen ließ. Er hatte das Gefühl, der Gedanke, sie hätte das Baby verlieren können, belastete sie mehr als die körperlichen Schmerzen.
    „Ich hätte nichts dagegen, wenn du den Rest deiner Schwangerschaft bei mir auf der Ranch verbringst“, sagte er und nahm ihre Hand.
    Sie lächelte ihn müde an. „Das wäre schön, aber ich muss zurück nach New York und mich um das Magazin kümmern.“
    Ihre Worte waren wie ein Schlag in die Magengrube und holten ihn augenblicklich in die Realität. Natürlich, sie wollte in den verdammten Verlag und den Wettstreit um die Geschäftsführung gewinnen, den ihr Vater angezettelt hatte. Jess hatte ihm erzählt, dass Fin nur für Charisma lebte. Sie kam morgens als Erste ins Büro und verließ das Gebäude abends als Letzte.
    Die Überlegungen darüber, ob die starke gegenseitige Anziehung irgendwann zu mehr werden könnte, hatten ihn viel Schlaf gekostet. Offensichtlich hatte er gerade die Antwort erhalten.
    „Aua. Das tut weh.“ Fin hielt sich die Seite, während sie aufstand und vorsichtig einen Schritt in Richtung Schrank ging. Ihr war bewusst gewesen, dass es schmerzhaft sein würde herumzulaufen, aber sie hatte nicht geahnt, wie sehr.
    Anfangs hatte sie einige Minuten auf der Bettkante gesessen und versucht, den Mut aufzubringen, aufzustehen und ihre Tasche zu holen. Es war notwendig, dass sie im Büro anrief und mit Cade sprach. Er musste sie in den nächsten zwei Wochen vertreten, ihre Termine wahrnehmen und dafür sorgen, dass Charisma gut abschnitt und den Wettstreit gewann. Auch wenn sie nicht die Absicht hatte, die Leitung der Firma zu übernehmen, wollte sie gewinnen und Patrick ein für alle Mal beweisen, dass seine Tochter keine völlige Enttäuschung