Collection Baccara Band 332
hatte, ihr den Spaziergang auszureden. Wenn es eins gab, das er während seiner Ehe gelernt hatte, dann, dass ein Mann einer Frau nie sagen sollte, dass sie irgendetwas nicht konnte. Es war der sicherste Weg, sich in die Nesseln zu setzen.
Er half ihr in die Jacke und versuchte es auf einem anderen Weg: „Die Temperatur ist seit heute Morgen um einige Grad gefallen, und es hat auch ein wenig geschneit. Wenn du vor Kälte zitterst, könnten deine Rippen noch mehr schmerzen.“ Er zog sich ebenfalls etwas Warmes an.
„Gib es auf, Cowboy. Du und Mr Jenkins, ihr nehmt mir alles ab. Ich kriege langsam einen Koller.“ Sie lächelte. „Also, was ist jetzt? Wollen wir diskutieren, oder kommst du mit?“
Resigniert griff er um sie herum und öffnete die Tür. „Da wir schon draußen sind, können wir auch zum Stall gehen und prüfen, ob die Pferde genug Heu und Wasser haben.“ In der Scheune wäre sie zumindest vor dem kalten Wind geschützt.
Ihre grünen Augen funkelten glücklich, und sie sah so unglaublich hübsch aus, dass er spürte, wie ein vertrautes Feuer in ihm aufloderte.
„Wir kehren zum Tatort zurück?“
Travis musste laut lachen und nickte. „So ungefähr.“ Er hatte es ihr nicht gesagt, aber er hatte es nicht geschafft, seit jener Nacht auch nur einmal in die Scheune zu gehen, ohne an sie und an den Sex zu denken, den sie bei ihrem ersten Besuch dort gehabt hatten.
„Wie geht es eigentlich dem Fohlen?“, fragte sie, als sie gemeinsam den Hof überquerten.
Er bemühte sich gar nicht erst, sein vielsagendes Grinsen zu verbergen. „Du erinnerst dich tatsächlich an das Fohlen?“
„Sie sind unverbesserlich, Mr Clayton. Natürlich erinnere ich mich an das Fohlen. Das war der eigentliche Grund, weshalb wir damals in die Scheune gegangen sind.“
Ihr Lächeln brachte ihn aus dem Konzept und er erinnerte sich daran, dass er seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr mit ihr geschlafen hatte.
„Ich wette, es hat im letzten Monat einen ziemlichen Schub gemacht.“
„Alle Babys, egal ob Mensch oder Tier, wachsen im ersten Jahr am schnellsten“, sagte er und nickte. Er drückte das Scheunentor auf und ließ Fin den Vortritt. „Jessie ist als Baby so rasant gewachsen, dass ich manchmal hätte schwören können, sie hat sich über Nacht verändert.“
„Leider ist meine einzige Erinnerung an Jessie als Baby der Moment, in dem eine Nonne sie als kleines Bündel wegbrachte“, sagte Fin. Sie trat an die extragroße Box, in der die Stute und das Fohlen standen. „Patrick hatte ihnen strikte Anweisungen gegeben. Ich durfte nicht mal erfahren, ob ich einen Jungen oder ein Mädchen bekommen hatte, aber eine der frommen Schwestern verriet mir trotzdem, dass ich ein wunderschönes Mädchen auf die Welt gebracht hatte.“
Travis verspürte einen beklemmenden Druck in seinem Brustkorb bei dem Gedanken, dass Fin zusehen musste, wie ihr Baby weggetragen wurde, ohne zu wissen, ob sie ihr kleines Mädchen jemals wiedersehen würde.
„Dieses Kind wirst du von dem Moment an, wo es geboren ist, aufwachsen sehen, Fin.“ Er legte einen Arm um sie und zog sie an sich. „Wir beide werden es.“
Sie nickte wortlos, und er vermutete, dass sie Mühe hatte, ihre Gefühle unter Kontrolle zu halten.
Die Vorstellung, dass ihr irgendetwas großen emotionalen Schmerz zufügte, zerriss ihn fast, und ihm wurde bewusst, dass er den Rest seines Lebens damit verbringen wollte, dafür zu sorgen, dass sie nie wieder einen so traurigen Moment erlebte.
Als sich diese Erkenntnis mit unglaublicher Klarheit vor ihm ausbreitete, holte er einige Male tief Luft. Es gab keine Zweifel und kein Leugnen. Ob sie aus verschiedenen Welten kamen oder nicht, er hatte sich in Fin verliebt.
Der Gedanke, dass sie nicht dasselbe empfinden könnte, bereitete ihm eine Heidenangst. Dennoch, er musste ihr seine Gefühle offenbaren und das Risiko eingehen, abgewiesen zu werden. Ob sie auf der Silver Moon Ranch lebten oder in New York, Fin und das Baby waren ihm wichtiger als der nächste Atemzug, und er hatte die Absicht, ihr genau das zu sagen.
Er senkte den Mund auf ihren und gab ihr einen langen, innigen Kuss, nach dem sie beide atemlos waren, als er den Kopf wieder hob. Er löste sich von ihr und trat an die Box, um der Verlockung zu widerstehen, sie erneut in die Arme zu schließen.
„Wir müssen reden, Sweetheart. Sobald ich die Pferde gefüttert habe, gehen wir zurück ins Haus.“
„Cade, bist du sicher, dass es stimmt?“, fragte
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