Collection Baccara Band 332
entwickelten. Natürlich wollte er ihr nicht wehtun. Aber es schien unvermeidlich. Er musste nur daran denken, was heute im Haus seiner Mutter passiert war. Diesen Schmerz konnte er aushalten, aber Mari musste selbst entscheiden, ob sie diese Begleiterscheinungen ihrer Liebe auch ertragen konnte.
„Es gibt vermutlich Schlimmeres, als unwiderstehlich zu sein“, meinte er jetzt ein wenig schmollend.
Mari musste ein Lächeln unterdrücken. „Das würde ich auch sagen. Aber jetzt …“ Sie sah aus dem Fenster. „Brich dir nicht den Hals auf dem Rückweg, Tarzan.“
Marc verzog das Gesicht, als er zum Fenster ging. Er war immer noch erregt. „Andererseits lenkt mich ein Beinbruch vielleicht von anderen Unannehmlichkeiten ab.“
„Und zwar?“
„Ach, nichts.“ Er schwang ein Bein übers Fensterbrett. Dann hielt er noch einmal inne und sah zurück. „Bist du sicher, dass du mich loswerden willst?“
„Ganz sicher.“
„Brauchst du morgen meine Hilfe?“
Mari dachte einen Augenblick nach. „Ja. Du könntest den Babysitter für Jenny und Brendan spielen. Dann kann ich mit Colleen in Ruhe ihren Vertrag besprechen und sie schon einmal herumführen.“
Seinem Gesichtsausdruck nach zu schließen, hatte er gehofft, dass er in ihrer Nähe sein konnte.
„Ja, okay. Dann gehe ich mit den beiden an den Strand.“ Sein Blick wurde streng. „Aber am Freitagmorgen werden wir uns ein paar freie Tage weit weg von Harbor Town gönnen.“
„Einverstanden“, sagte Mari.
„Komm her“, bat Marc nach einem Blick in ihr Gesicht, und sie gehorchte. Tränen standen in ihren Augen. „Was ist los?“, wollte er wissen.
„Nichts. Ich will nur nicht alles noch schlimmer machen, als es ist.“
Er beugte sich vor und gab ihr einen schnellen Kuss. „Ich weiß, dass du sehr einsam warst. Aber ich verspreche dir, dass du dieses Mal nicht allein sein wirst.“
Ein Zittern ging durch ihren Körper, als er kurz das Gesicht an ihre Brust drückte. Sie roch so gut, und er musste seine ganze Willenskraft zusammennehmen, um sie zu verlassen. Noch einmal sah er sie an. „Okay?“
Sie nickte, und nach einem letzten Kuss war er endgültig verschwunden.
9. KAPITEL
Als Mari am nächsten Nachmittag am Familienzentrum eintraf, waren schon Büsche und Blumen gepflanzt. Gerade verschwand ihr Bruder mit einer Schaufel hinter dem Haus, während Eric einen Fliederbusch in ein Erdloch hob. Er winkte ihr zu, als er sie entdeckte.
Mari war überwältigt. „Es ist unglaublich, was ihr in dieser kurzen Zeit zustande gebracht habt.“
„Ja, es wird langsam.“ Eric gab sich bescheiden. Außer seinen Arbeitshandschuhen trug er nur Shorts und Turnschuhe. Sein muskulöser Oberkörper war sonnengebräunt.
Auf einmal hielt er mitten in der Bewegung inne. Mari drehte sich um. Gerade war Colleen aus dem Auto gestiegen und kam auf sie zu. Als sie Eric entdeckte, zögerte sie einen kleinen Moment, ging dann aber entschlossen weiter.
Mari räusperte sich. „Ihr werdet euch nicht immer aus dem Weg gehen können, deshalb hoffe ich, dass ihr euch respektieren könnt.“
Colleen hatte leicht das Kinn vorgeschoben, und Eric wirkte auch nicht gerade sehr entgegenkommend.
Aber dann lächelte er unerwartet. „ Ich werde sicher keinen Streit anfangen“, betonte er. „Willkommen im Familienzentrum, Colleen. Nach allem, was Mari mir erzählt hat, können wir von Glück sagen, dass du für uns arbeiten willst.“
Colleen schien nicht recht zu wissen, ob Eric das sarkastisch oder wirklich ernst gemeint hatte. „Danke“, sagte sie daher nur.
Mari seufzte unhörbar. Hoffentlich hatte sie keinen Fehler gemacht. Man würde abwarten müssen.
„Mari, ich werde meiner Mutter sagen, dass ich in Zukunft für dich arbeite“, sagte Colleen eine Stunde später. „Ist das in Ordnung? Ich hatte nämlich das Gefühl, dass du die Eröffnung des Familienzentrums noch nicht herumposaunen willst.“
Mari schob einen Stapel Papiere in ihre Tasche. „Ja, natürlich musst du es ihr so bald wie möglich sagen“, erwiderte sie fest, wenn sie auch alles andere als zuversichtlich war. „Irgendwann findet sie es ja doch heraus, das lässt sich gar nicht vermeiden.“
„Ich dachte, du wolltest es ihr vielleicht selbst beibringen“, meinte Colleen.
„ Ich? Das halte ich für keine besonders gute Idee. Du hast ja gesehen, wie sie auf mich reagiert.“ Mari stieß einen Seufzer aus. „Ich würde mich ja freuen, wenn es ihr gefällt, aber ich habe eher das Gefühl,
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