Collection Baccara Band 333 (German Edition)
Offensichtlich hoffte sie, Rachel den Wind aus den Segeln zu nehmen, bevor diese richtig in Fahrt kam. „Es ist Weihnachten. Eine Zeit, in der Freunde und Familie zusammenkommen. Und wir werden zusammen sein. Verstanden?“
Rachel senkte den Kopf.
Wenn sie in diesem Moment George Bailey wäre, dann würde sie von der Brücke springen. Und wenn der dumme Clarence sie rettete, dann würde sie ihn umbringen.
Doch so gern sie die Einladung ihrer Mutter ausgeschlagen hätte, sie wussten beide, dass sie es nicht tun würde. Sie verbrachte Weihnachten immer bei ihrer Familie, und daran würde sich auch in diesem Jahr nichts ändern. „Verstanden, Mom. Ich komme.“
„Das ist mein Mädchen“, flötete Celeste wieder. Der Sieg stimmte sie gnädig. „Möchtest du, dass ich dir ein Ultraschallbild von den Zwillingen maile?“
„Sicher“, sagte Rachel. „Warum nicht?“
Schließlich würden die Zwillinge sie sehr entlasten, wenn sie erst einmal auf der Welt waren.
„Ich werde es gleich tun, Schätzchen. Aber zuerst muss ich deine Schwester anrufen und mich vergewissern, dass es ihr gut geht.“
„Du hast sie doch gerade heute Morgen gesehen.“ Finster blickte Rachel auf die Einkaufsliste, die mit einem Magnet am Kühlschrank hing. Sie griff nach einem Stift und schrieb in Großbuchstaben SCHOKOLADE auf den Zettel und unterstrich das Wort noch ein halbes Dutzend Mal.
„Um schwangere Frauen muss man sich ganz besonders kümmern.“
„Also gut.“ Rachel seufzte. „Bestell Rita liebe Grüße von mir.“
„Das werde ich. Und dir wünsche ich einen schönen Abend und eine gute Nacht. Dein Dad hat gerade noch einmal daran erinnert, dass du die Schlösser kontrollieren sollst. Wir lieben dich!“
Die letzten Worte klangen Rachel noch in den Ohren, als ihre Mutter längst aufgelegt hatte und das Freizeichen ertönte. Sie liebte ihre Mutter, doch nach diesen Anrufen war sie immer etwas enttäuscht von ihrem eigenen Leben.
Oder besser gesagt, betrübt über die Tatsache, dass sie neben der Arbeit gar kein eigenes Leben hatte.
Weihnachtszeit. Und die einzige Romanze in naher Zukunft war ein Treffen, das ihre Mutter arrangierte.
Rachel nahm das Telefon und den Rest ihrer trockenen Butterkekse mit ins Wohnzimmer. Dort kuschelte sie sich wieder auf die Couch und stellte den Fernseher lauter.
Und wenn ein paar Tränen leise über ihre Wangen rollten, wer außer ihr würde sie bemerken?
Shane stand vor Rachels Wohnungstür und fragte sich, was er dort suchte. Er hätte nach Hause gehen sollen, nachdem er sich von Gannon verabschiedet hatte. Stattdessen stand er nun vor Rachels Wohnungstür.
Und was bedeutete das?
Dass es ihm immer noch Unbehagen bereitete, wie sie im Büro auseinandergegangen waren? Dass er sich immer noch wie ein schäbiger, schmieriger Boss fühlte, der Sex mit seiner Assistentin gehabt hatte? Dass er sie einfach wiedersehen wollte?
All diese Fragen konnte er eindeutig mit Ja beantworten.
Trotzdem war es keine gute Idee. Doch obwohl er das wusste, hob er die Hand und klopfte an Rachels Tür.
„Shane?“ Ihre Stimme klang gedämpft. „Was machst du hier?“
„Ich will mit dir reden, Rachel.“
„Worüber?“
Die Tür blieb weiterhin verschlossen.
„Kann ich vielleicht hereinkommen?“
„Warum?“
Er atmete tief durch, drückte sein Gesicht an die Tür und sagte: „Weil ich diese Unterhaltung nicht im Flur führen möchte.“
„Schön.“
Endlich hörte es das charakteristische Geräusch einer Kette, die losgemacht wurde, dann das Klappern einiger Riegel. Als sie die Tür öffnete, trat er ein, bevor sie ihre Meinung ändern konnte.
„Was willst du, Shane?“
Er blickte sich flüchtig im Raum um, atmete den weihnachtlichen Kerzenduft ein, dann sah er sie an. Ihr blondes Haar fiel in sanften Wellen über ihre Schultern. Sie trug ein weißes T-Shirt und eine hellgrüne Jogginghose, die tief auf ihren Hüften hing und einen schmalen Streifen ihres flachen, gebräunten Bauchs freigab. Sie war barfuß, ihre Zehennägel waren dunkelrot lackiert. Sehr sexy.
Heißes Verlangen schoss durch seinen Körper.
Rachel hielt die Tür immer noch auf. Ihre Hand lag an dem Türknauf, als benötigte sie diese Stütze. Argwöhnisch sah sie ihn an, und Shane bedauerte fast, gekommen zu sein. Fast.
„Hast du Angst, die Tür zu schließen?“, neckte er sie. „Angst vor dem, was passieren könnte?“
Sie knallte sie zu. „Nein.“
Dann stolzierte sie an ihm vorbei zum Sofa, setzte sich in
Weitere Kostenlose Bücher