Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Collection Baccara Band 333 (German Edition)

Collection Baccara Band 333 (German Edition)

Titel: Collection Baccara Band 333 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Child , Rhonda Nelson , Charlene Sands , Anna DePalo
Vom Netzwerk:
Dass er sehr nah dran gewesen sei? Ja, genau. Das war es. Entsetzt riss sie ihre Augen auf und sah Lex an, doch der wich ihrem Blick aus. Vier Kugeln in der Schulter, die Arterie war getroffen worden und Honey hatte ihn gerettet. Jetzt ergab alles einen Sinn. Lieber Himmel, dachte Bess, er ist damals beinahe gestorben. Ihr Herz klopfte wie verrückt bei dem Gedanken, wie knapp er wohl überlebt hatte. Wäre er seiner Verletzung erlegen, hätte sie ihn niemals kennengelernt.
    Bess schnappte nach Luft und stand abrupt auf. Sie murmelte eine Entschuldigung und eilte ins Badezimmer.
    Irritiert blickte Lex ihr nach.
    „Das Frühstück ist mir nicht bekommen“, log sie zitternd und verließ den Raum. Sie fühlte sich plötzlich elend und krank. Ihre Hände bebten und Bess spürte, wie ihr übel wurde. Im Badezimmerspiegel betrachtete sie für einen Moment ihr bleiches Gesicht. Dann spülte sie ihre Augen mit kaltem Wasser aus, um die Tränen wegzuwaschen. Tränen? Sie weinte wegen eines Mannes, den sie kaum kannte und der ihr eigentlich nichts bedeuten sollte?
    Er wäre fast gestorben.
    Dieser Satz fraß sich in ihr fest und machte alles andere bedeutungslos.

11. KAPITEL
    „Das arme Mädchen“, sagte Vernon, als Bess davongeeilt war. „Sie reagiert immer sehr empfindlich, wenn über den Tod gesprochen wird.“
    „Aber warum?“, fragte Lex.
    Er war noch immer verwirrt über ihr plötzliches Verschwinden. Eigentlich hatte er in ihrer Gegenwart nicht über seine Nahtoderfahrung sprechen wollen, aber die sachlichen Fragen des alten Mannes hatten ihn aus der Reserve gelockt. Vernon war selbst Soldat gewesen, noch dazu im Zweiten Weltkrieg. Er wusste, wovon Lex sprach.
    Vernons Bemerkungen über seinen Hund Jack hatten Lex’ vage Idee plötzlich ganz konkret werden lassen. Lex war aufgewühlt. Endlich hatte er eine Aufgabe gefunden, die ihn erfüllen würde. Es war erstaunlich. Gerade hatte er noch plaudernd bei einer Tasse Kaffee gesessen, und im nächsten Augenblick lag seine Zukunft konkret vor ihm. Dennoch würde er seinen Job bei Ranger Security behalten, denn seine Idee würde er ehrenamtlich ausüben.
    Wenn Honey gut für seinen Seelenfrieden war, und Jack ebenso heilsam war für Vernon, dann würde die Gesellschaft von Tieren auch anderen traumatisierten Soldaten helfen können. Es gab so viele Tiere, die dringend ein Zuhause suchten und so viele ehemalige Soldaten, die verzweifelt auf der Suche nach bedingungsloser Zuneigung waren. Sie zusammenzubringen war die perfekte Lösung. Lex war geradezu euphorisch. Der Plan war einfach, aber brillant.
    „Nun“, sagte der alte Herr sorgenvoll, „ich kannte Bess’ Großvater ziemlich gut. Das kleine Mädchen hat in seinem Leben mehr Tragödien erlebt, als ein Mensch ertragen kann.“
    Gespannt beugte Lex sich vor. Er fühlte sich auf einmal sehr unbehaglich.
    „Ihr Vater kam bei einem Autounfall ums Leben, als sie sieben war“, fuhr Vernon fort. „Er war übrigens der Sohn von Bess’ Großvater. Ihre Mutter konnte seinen Tod nicht verwinden. Sie hat sich ein Jahr nach dem Unfall das Leben genommen. Es war furchtbar.“
    Lex unterdrückte einen Fluch. Kein Wunder, dass Bess so empfindlich auf Gespräche über den Tod reagierte, wie Vernon es ausgedrückt hatte. Sie war im Alter von acht Jahren Vollwaise geworden.
    „Ihr Großvater hat sie oft mit hierhergenommen“, sagte Vernon. „Sie war ein kleines dünnes Ding mit riesigen Augen. Nach dem Selbstmord ihrer Mutter hat sie ein Jahr lang kein Wort gesprochen. Aber dank der Liebe ihres Großvaters ist sie irgendwann mit der Tragödie zurechtgekommen und hat sich großartig entwickelt. Sie hat ein gutes Herz, die Kleine. Sieht immer nur das Gute und erkennt den Wert, der in allem und jedem steckt. Sogar in einem alten verbrauchten Soldaten wie mir.“
    In diesem Moment kam Bess aus dem Bad zurück. Ihr Haar war feucht. Offenbar hatte sie ihr Gesicht mit Wasser bespritzt, um gegen die Übelkeit anzukämpfen. Lex konnte gut nachempfinden, wie sie sich jetzt fühlen mochte.
    „Geht es wieder?“, fragte er besorgt. Am liebsten wäre er aufgestanden und hätte sie in die Arme geschlossen, aber vermutlich wäre ihr das in Vernons Gegenwart unangenehm gewesen.
    Bess nickte tapfer. „Es geht schon wieder. Mir war nur ein wenig übel.“
    „Das freut mich zu hören“, rief Vernon. Er hatte den Kopf zur Seite geneigt und lauschte angestrengt nach draußen. „Wenn mich nicht alles täuscht, fährt da gerade ein

Weitere Kostenlose Bücher