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Collection Baccara Band 333 (German Edition)

Collection Baccara Band 333 (German Edition)

Titel: Collection Baccara Band 333 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maureen Child , Rhonda Nelson , Charlene Sands , Anna DePalo
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zurück.
    „Und das macht dir Angst?“
    Er grinste. „Mehr, als du ahnst.“
    An diese entspannten und lustigen Gespräche könnte ich mich gewöhnen, dachte Bess. Und an das Lachen.
    Sie näherten sich ihrem Ziel. Als Lex in die Einfahrt zu Vernons Haus einbog, lief ein eiskalter Schauer über Bess’ Rücken. Sie war eigentlich nicht ängstlich, dennoch würde es sie erleichtern, wenn sie diesen widerlichen Kerl endlich schnappen könnten.
    „Vernon hat uns gebeten, hinter dem Haus zu parken“, sagte Bess.
    Lex nickte und hielt vor dem Gebäude, um sie aussteigen zu lassen. Bess öffnete die Wagentür und kletterte hinaus.
    „Ich komme gleich nach“, sagte Lex und fuhr langsam wieder an.
    Vernon hatte sie offenbar gehört, denn er öffnete die Tür, bevor sie klopfen konnte. „Miss Bess, wie schön, Sie zu sehen. Kommen Sie doch herein ins Warme. Es ist ziemlich kühl heute.“
    Sie umarmte den alten Herrn. „Danke, Vernon. Es ist sehr nett von Ihnen, dass wir hier warten dürfen. Lex fährt das Auto hinters Haus. Er wird gleich nachkommen.“
    „Kein Problem, Miss Bess. Ich freue mich, wenn ich Ihnen helfen kann“, erwiderte Vernon, während er ihr eine Tasse Kaffee einschenkte und ihr einen Stuhl anbot. „Haben Sie diese Bibel inzwischen gefunden?“
    „Leider noch nicht“, antwortete Bess. Aber eigentlich lag ihr mehr daran, Harold Yeager zu finden als das Buch. Wenn der Kerl erst im Gefängnis saß, blieb ihr noch genügend Zeit, sich auf die Suche danach zu machen.
    „Schade“, sagte Vernon. „Wahrscheinlich könnte derjenige, der sie besitzt, das viele Geld gut gebrauchen.“
    „Da bin ich sicher.“
    In diesem Moment klopfte Lex kurz an und steckte den Kopf zur Tür herein. Vernon bedeutete ihm mit einer Geste, einzutreten. Lex machte einen Schritt nach vorn, zeigte auf Honey, die wie immer dicht neben ihm stand, und blickte den alten Mann fragend an. Als der zustimmend nickte, trat Lex ein.
    Vernon reichte ihm eine Tasse Kaffee. „Milch und Zucker stehen auf dem Tisch. Bitte bedienen Sie sich, junger Mann.“
    Lex nahm die Tasse und lächelte. „Vielen Dank, Sir.“
    „Sie haben da ein sehr schönes Tier“, sagte Vernon mit Blick auf Honey, „und Ihnen treu ergeben, nicht wahr?“
    „Allerdings“, antwortete Lex.
    „Als ich aus dem Zweiten Weltkrieg heimkehrte, hatte ich auch einen Hund“, sagte Vernon nachdenklich. „Ich war noch nicht bereit für menschliche Gesellschaft. Aber mein Jack hat mir über vieles hinweggeholfen. Er war ein Deutscher Schäferhund, ein sehr schönes Tier.“ Er deutete mit dem Kopf in Richtung Rückseite des Grundstücks. „Fünfzehn Jahre lang ist er nicht von meiner Seite gewichen, dann hat ihn der Krebs geholt. Ich habe ihn im hinteren Garten begraben.“
    „Das tut mir leid“, sagte Lex. Auch er wirkte auf einmal sehr nachdenklich.
    „Sie waren auch beim Militär?“, fragte Vernon.
    „Sieht man das?“
    „Ein Soldat erkennt einen anderen auf den ersten Blick. Waren Sie im Kampfeinsatz?“
    „Ja“, antwortete Lex. „Ich habe vier Kugeln in der Schulter abbekommen. Das hat mich ziemlich durcheinandergebracht.“
    Vernon nickte. „Haben Sie Ihren Abschied aus gesundheitlichen Gründen genommen?“
    „Ja, sonst hätte ich meine Tage hinter dem Schreibtisch verbringen müssen“, sagte Lex.
    Bess verfolgte die Unterhaltung zwischen den beiden Männern mit zunehmender Faszination. Während es ihr bisher nicht gelungen war, Lex auch nur ein einziges Wort über seine militärische Laufbahn zu entlocken, erfuhr Vernon, den Lex erst seit etwa dreißig Sekunden kannte, auf Anhieb alles Wissenswerte. Vermutlich lag das daran, dass er selbst Soldat gewesen war und nachvollziehen konnte, wie es Lex erging.
    Vernon verzog das Gesicht. „Wer möchte schon tagaus, tagein hinter dem Schreibtisch hocken? Und noch dazu bei der Army? Da bleibt man besser zu Hause, wo man wenigstens seine Familie regelmäßig sehen kann.“ Er überlegte und blickte Lex ernst an. „Vier Kugeln in die Schulter? Wurde die Arterie getroffen?“
    Lex nickte nur und nahm einen Schluck von seinem Kaffee.
    „Dann ist es knapp gewesen. Sie waren bestimmt nah dran“, sagte Vernon und deutete auf Honey. „Kein Wunder, dass Ihr Hund Sie nicht mehr aus den Augen lässt. Tiere haben ein Gespür für so etwas. Mein Jack wusste jedenfalls immer genau, was mit mir los war.“
    Bess lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Was hatte Elsie bei ihrer ersten Begegnung mit Lex gesagt?

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