Collection Baccara Band 335 (German Edition)
Haltung nach – Arme und Beine überkreuzt – und deutete auf seine Familie und Hope. „Die Ehe bekommt ihr. Ich wüsste nicht, wann sie je so gut ausgesehen hätte – und das ist kein leeres Kompliment.“
„Ich kann dir nicht widersprechen“, erwiderte Lyon.
„Weiß sie von dem Meeting am Montag?“
„Ja.“
„Lässt du sie daran teilnehmen?“
„Darauf habe ich keinen Einfluss. Sie trifft ihre eigenen Entscheidungen.“
Der stämmige Mann mit den welligen braunen Haaren zuckte mit den Schultern. „Sie ist deine Frau. Ich dachte, sie ist jetzt gern bereit, sich bei manchen Dingen deinen Wünschen zu fügen.“
„Das funktioniert bei dir und Shana doch auch nicht, oder?“
Kent rieb sich das Kinn. „Da ist was dran. Allerdings seid ihr noch in den Flitterwochen. Shana hat mir ja noch immer nicht verziehen, dass ich sie zum dritten Mal geschwängert habe, obwohl die beiden anderen Kinder noch im Kindergarten sind.“
Bei dem Wort „Flitterwochen“ zuckte Lyon innerlich zusammen. „Ich wette, deine italienische Mutter und Großmutter beklagen sich nicht.“ Er wollte unbedingt die Unterhaltung von sich und Hope ablenken.
„Mom bringt Grandma Lombardo am Samstag von Italien hierher. Ich bin vielleicht in meinem eigenen Schlafzimmer eine Persona non grata , aber mein Magen wird in den nächsten Monaten verwöhnt werden.“
Lyon wusste, dass Kent nicht wirklich Ehestress hatte. Es war nicht zu übersehen, wie sehr die beiden sich liebten. Hope und er dagegen hatten keine zehn Worte miteinander gewechselt, seit sie hier eingetroffen waren.
Doch das lag an ihm. Er war kurz angebunden und hatte sich ihr gegenüber distanziert verhalten. Sie sollte wissen, wie sehr sie ihn verletzt hatte.
„Es wird alles gut.“
„Ich hoffe, du hast recht.“ Lyon wusste, dass Kent an die Stadtverordnetenversammlung dachte. Doch seine eigenen Gedanken waren bei sich und Hope.
Der Bürgermeister schlug ihm auf die Schulter. „Wir sehen uns später.“
Kent ging zu dem Lkw-Anhänger, der den verschiedenen Bands und Sängern als Bühne gedient hatte, und Lyon ließ seinen Blick über die wartende Menge schweifen. Dann sah er, dass Hope sich von der Decke erhob und auf ihn zukam.
„Lyon, bitte sei mir nicht böse.“ Sie versuchte, seinen ausweichenden Blick festzuhalten.
„Das bin ich nicht.“ Er wollte ihr böse sein, doch dazu begehrte er sie viel zu sehr.
„Ich habe nur versucht, fair zu sein.“
„Was ist fairer, als der Mann sein zu dürfen, den du brauchst?“
Sie legte die Hand an seinen Arm und die Stirn gegen seine Schulter. Er konnte ihr Shampoo riechen, und der Duft, der von ihr ausging, berauschte seine Sinne. Trotzdem erwiderte er ihre Berührung nicht.
Als Kent von der Bühne schrie: „Geht es euch allen gut?“, und die Menge in Jubel ausbrach, seufzte Hope und trat zurück.
„Ich fahre nach Hause. Ich bin müder, als ich dachte.“
„Okay. Schlaf gut.“
„Du auch.“
Wohl kaum, dachte er unglücklich.
6. KAPITEL
Ende des Monats wusste Hope zwei Dinge: Lyon hatte ihr verziehen, und er war immer noch Polizeichef von Cedar Grove. Eigentlich hätte sie glücklich sein können. Aber heute, am 31. Juli – Lyons Geburtstag –, lief alles schief.
Sie saß in der Notaufnahme des General Hospital. Ellis war gestern Abend um elf Uhr mit Schmerzen in der Brust eingeliefert worden. Greenleaf, der Butler, hatte sie angerufen, und Hope hatte sich sofort auf den Weg gemacht. Eine lange und sorgenvolle Nacht lag hinter ihr. Bisher wusste sie nur, dass eine Untersuchung nach der anderen gemacht wurde. Und nun wartete sie auf den Arzt, um Genaueres über den Gesundheitszustand ihres Vaters zu erfahren.
Es war fast sieben Uhr, und eigentlich hatte sie Lyon an seinem sechsunddreißigsten Geburtstag mit einem besonders leckeren Frühstück überraschen wollen. Stattdessen nippte sie an einer Cola, weil sie Koffein brauchte, um wach zu bleiben, ihr Magen aber noch mehr Kaffee nicht vertrug. Wenigstens saß sie allein im Wartezimmer. Nach Reden war ihr nicht zumute.
Als die Tür geöffnet wurde, richtete sich Hope erwartungsvoll auf. Doch es war Lyon, der eintrat. Er sah aus, als hätte er nicht viel mehr Schlaf bekommen als sie. Und doch überkam sie ein Kribbeln bei seinem Anblick. In der dunkelblauen Uniform sah Lyon ungeheuer attraktiv aus. Hopes Blick fiel auf die weiße Tüte, die er in der Hand hielt.
„Hallo“, sagte sie leise und wollte aufstehen.
„Bleib sitzen.“ Er
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