Collection Baccara Band 335 (German Edition)
nach zusteht.“ Er trank von seinem Bier und seufzte genießerisch.
„Was hältst du davon, wenn wir zur Farm meiner Eltern fahren? Ich würde gern nach dem Rechten sehen und die Pferde füttern.“
„Ich bin dabei. Du könntest die neuen Stiefel und den Hut einweihen.“
Er schien erfreut. „Meinst du?“
„Ja.“
Lyon trat an den Tisch und blickte auf die Schachteln. Er öffnete die erste und lächelte, als er den kostbaren Hut sah. Das Hutband war aus Leder und mit silbernen Verzierungen geschmückt, in denen kleine Türkise eingearbeitet waren. Lyon stieß einen leisen Pfiff aus.
„Der ist wunderschön.“
Als Nächstes packte er die Stiefel aus. Sie passten wie angegossen. „Die sind viel zu schade für die Farm.“
„Wir laufen ja nicht durch Sümpfe.“ Hope freute sich, dass ihm ihre Geschenke so gut gefielen. „Zieh du dich um, ich packe in der Zeit etwas zu trinken für unterwegs ein.“
Lyon hielt sie am Arm zurück, als sie eine Tasche holen wollte. „Diese Geschenke sind mehr, als ich verdient habe.“
„Nein.“
„Doch, wenn ich daran denke, wie ich mich verhalten habe …“
Sie stellte sich vor ihm auf die Zehenspitzen und küsste ihn aufs Kinn. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Lyon.“
Wenig später saßen beide in Lyons Auto und fuhren zur Ranch seiner Eltern.
„Was hat dein Vater eigentlich gesagt?“, fragte er.
In knappen Worten erzählte ihm Hope von dem Gespräch, und wie sie es befürchtet hatte, reagierte Lyon verärgert.
„Dieser alte Tyrann.“
„Du hättest wahrscheinlich auch keine besonders gute Laune, wenn du all diese Untersuchungen hättest mitmachen müssen.“
„Das hat er sich selbst zuzuschreiben. Aber du bist wegen seines Theaters die ganze Nacht aufgeblieben und hast dir Sorgen gemacht. Das war für das Baby bestimmt auch ganz besonders gut.“ Lyon verzog das Gesicht.
„Das Baby hat gut geschlafen. Es hat das beste Bett auf der ganzen Welt“, erwiderte Hope und strich über ihren Bauch. Seufzend fuhr sie fort: „Ich will ihn nicht in Schutz nehmen, aber eigentlich ist er doch ein ganz unglücklicher und einsamer Mann.“
Sie bogen in den Auffahrtsweg zur Ranch von Lyons Eltern ein, und Hope sah die Überreste des Hauses. Lyon hatte viel Arbeit investiert, um die Ranch zu erhalten. Das Wohnhaus war noch nicht wieder hergerichtet, aber es gab eine neue Scheune. Wenn Lyon an den Wochenenden oder unter der Woche noch bis spät in die Nacht hinein hier arbeitete, übernachtete er in einem Wohnmobil.
„Ist es schwer für dich, hierherzukommen?“, fragte sie.
„Manchmal. Deshalb bin ich auch schon eine ganze Weile nicht mehr über Nacht hiergeblieben. Im letzten Jahr habe ich mich oft zu einsam gefühlt, wenn ich hier war.“
Im letzten Jahr hatte sie sich mit Will verlobt. War das ein Zufall? Der Gedanke daran ließ Hopes Herz schneller schlagen.
Lyon parkte im Schatten der Scheune. Seine beiden Wallache Big John und Dodger verließen ihr schattiges Plätzchen unter einer Eiche und kamen langsam bis zu ihnen heran. Lyon holte Äpfel aus einer Tasche, schnitt sie in Stücke und fütterte die Pferde damit.
„Hast du nicht auch Rinder?“ Hope ließ ihren Blick suchend über das Weideland schweifen.
Mit dem Kopf deutete Lyon auf eine Baumgruppe im Westen. „Hinter den Bäumen ist ein Weiher. Sie sind bestimmt in der Nähe des Wassers. Ich habe nur zwanzig Tiere. Das ist genug für einen einzelnen Mann, obwohl Tan schon gesagt hat, er würde mir gerne helfen. Deine paar Kälber reichen ihm offenbar nicht.“
Hope lachte. „Dann muss ich mir wohl etwas einfallen lassen.“
Nachdem alle Äpfel verfüttert waren, ging Lyon mit Hope in die Scheune und holte ein Quad nach draußen.
„Steig auf, ich möchte dir gerne meine Ranch zeigen.“ Lyon hielt Hope die Hand hin, um ihr zu helfen. Dann nahm er hinter ihr Platz und fuhr los.
Die Rinder waren genau dort, wo er sie vermutet hatte. Neben dem Zaun hielt Lyon an.
„Die Fliegen sind eine Plage“, sagte er und wies auf die Rinder, die mit ihren Schwänzen schlugen, um die lästigen Insekten zu vertreiben. Unter den Tieren waren auch einige Kühe mit ihren Kälbern. Unablässig versuchten sie, mit den Hinterbeinen die Fliegen zu vertreiben, vor allem von den Eutern, die süß von der Milch und empfindlich von den Zähnen der Kälber waren.
„Dem Himmel sei Dank für die Zivilisation. Damit müssen sich die Frauen von heute nicht mehr herumplagen.“
Hope sah Lyons
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