Collection Baccara Band 335 (German Edition)
stellte die Tüte auf den Tisch, küsste Hope zärtlich auf den Scheitel und setzte sich neben sie. „Hast du schon etwas gehört?“
„Nein.“ Es war das erste Mal seit Wochen, dass er sie von sich aus berührte. „Sie untersuchen ihn immer noch.“
„Vielleicht ist das ein gutes Zeichen. Wenn sie etwas gefunden hätten, dann wüsstest du schon Bescheid.“
„Ich hoffe, du hast recht. Ich bin so froh, dass du hier bist, Lyon, und ich gratuliere dir ganz herzlich zum Geburtstag. Eigentlich wollte ich dir ein besonders schönes Frühstück machen, bevor du zur Wache fährst, aber …“
Er verschloss ihre Lippen mit einem Kuss. „Das ist süß von dir, aber mach dir keine Gedanken. Hast du überhaupt etwas Schlaf bekommen?“
„Ich habe mich auf der Couch dort ausgeruht. Und du? Du siehst nicht danach aus.“
„Nicht viel. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“
Sie zeigte auf die Kameras, die unterhalb der Decke angebracht waren. „Ich bin hier völlig sicher.“
„Ich habe mir Sorgen gemacht, weil ihr, du und das Baby, hier unter lauter kranken Menschen seid und nicht genug Schlaf bekommt.“ Er nahm ihre Hände und streichelte sie zärtlich. „Es war so schrecklich ruhig im Haus.“
Hope schloss die Augen und senkte den Kopf, bis ihre Wange an seiner Hand lag. Wie gerne würde sie jetzt einschlafen – ihn in ihrer Nähe wissend, beschützt von seiner Kraft und Fürsorge.
„Nicht einschlafen. Sieh, was ich dir mitgebracht habe. Deinen Lieblings-French-Vanilla-Kaffee und ein Sandwich.“
Doch bevor sie Becher und Sandwich aus der Tüte holen konnte, betrat der diensthabende Arzt, Dr. Vernon Gandolf, das Wartezimmer. Er wirkte noch müder als Hope und Lyon. „Hope … Hallo, Chief.“ Dr. Gandolf begrüßte Lyon per Handschlag, dann wandte er sich an Hope. „Ich weiß nicht, was diesen Vorfall ausgelöst hat. Ich kann nur sagen, dass es kein Herzinfarkt oder Schlaganfall war. Aber um herauszufinden, was los ist, müssten wir Ihren Vater für weitere Untersuchungen nach Tyler oder Dallas verlegen.“
„Wissen Sie, woher die Schmerzen kamen?“
Dr. Gandolf zuckte mit den Schultern. „Nein, es könnte auch lediglich eine Magenreizung gewesen sein. Allerdings habe ich seinen Bauch untersucht und konnte nichts entdecken.“
„Er wird nicht zulassen, dass man ihn irgendwo hinschickt.“
„Vielleicht könnten Sie mit ihm sprechen, denn …“
„Nein!“
„Nein?“
„Doktor, ich denke, dass ihm gar nichts fehlt. Er hat uns allen nur etwas vorgemacht.“
„Glauben Sie das wirklich? Das ist nichts, womit man scherzt. Ellis wird sich nicht ohne Grund ins Krankenhaus gebracht haben lassen – schon wegen der Rechnung, die nicht niedrig ausfallen wird.“
„Meinen Sie, dass interessiert einen Mann, der mehr Geld hat, als er jemals ausgeben kann? Ich sage Ihnen, der Grund für dieses Theater ist, dass es ihm nicht gelungen ist, Lyon um seinen Job zu bringen. Er wollte herausfinden, wie loyal ich trotz allem ihm gegenüber bin. Er wollte sehen, ob ich für ihn alles stehen und liegen lassen würde.“
Dr. Gandolf sah zu Lyon, der nur mit den Schultern zuckte. „Könnte möglich sein.“
„Okay, wenn er sich nicht nach Dallas verlegen lassen will, dann soll er noch eine Stunde zur Überwachung hierbleiben. Wenn sich die Werte nicht verändern, kann er nach Hause.“
„Sie werden stabil bleiben“, sagte Hope.
Kopfschüttelnd bedeutete Dr. Gandolf ihr, ihm zu folgen. „Seit er weiß, dass Sie hier sind, hat er alle fünfzehn Minuten nach Ihnen gefragt.“
„Ich gehe gleich zu ihm. Aber zuerst begleite ich Lyon hinaus.“
Kaum war der Arzt gegangen, brach es aus Hope heraus: „Dad hat ja Nerven!“
„Reg dich nicht auf. Er hat dich schon genug Kraft gekostet. Ich denke, Ellis fällt einfach nichts mehr ein, wie er mich loswerden kann. Außer, mich erschießen zu lassen.“
„Lyon. So etwas darfst du nicht einmal denken!“
Er streichelte über ihren Rücken. „Wenigstens weißt du jetzt, dass alles in Ordnung ist und du nicht den ganzen restlichen Tag hier verbringen musst.“
Aber so viel Zeit war verloren. „Ich habe dir keinen Kuchen gebacken. Und dein Geschenk hast du auch noch nicht bekommen.“
„Du hast ein Geschenk für mich?“
„Natürlich. Ich habe dir einen Hut und Stiefel gekauft. Ich dachte, wir könnten irgendwann zusammen ausreiten. Wegen der Größe habe ich aber einen Blick in deinen Schrank geworfen. Hoffentlich bist du mir deswegen nicht böse.
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