Collection Baccara Band 336
Die dicken, kurzen Strähnen fielen wie von selbst in Form.
Barfuß tappte sie aus dem Badezimmer und bemerkte, dass Jackson noch immer am Fenster stand. Er hielt eine Tasse Kaffee in der Hand. Während sie geduscht hatte, war der Zimmerservice gekommen. Es erstaunte sie immer wieder, dass für reiche Menschen alles wie von selbst zu laufen schien. Sie schnippten mit den Fingern, und jeder Wunsch wurde ihnen erfüllt.
Doch vielleicht war es gut, dass Jackson reich war, denn anders als all die anderen hatte er sich auf eine Zusammenarbeit mit ihr eingelassen. Sie waren Partner. Sammie machte sich keine Illusionen über seine Gründe. Normalerweise würde ein Viehbaron, der es gewohnt war, in Immobilienprojekte und Aktien zu investieren, eine armselige Schuhverkäuferin links liegen lassen. Doch Jackson tat Callie einen Gefallen, indem er Sammie unterstützte. Und deshalb war sie umso entschlossener, erfolgreich zu sein. Sie wollte Callie nicht enttäuschen.
Der Esstisch war für zwei Personen mit weißem Leinen und einer hübschen Vase voller Blumen gedeckt. Als sie neben Jackson aufgewacht war, hatte sie keinerlei Appetit verspürt, doch nun, nachdem die Dusche sie gestärkt hatte, sahen die Himbeermuffins mit weißer Schokolade sehr verführerisch aus.
Jackson wandte sich vom Fenster ab, blickte ihr in die Augen, und seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Schnell trank er einen Schluck Kaffee.
„Was ist?“, fragte sie.
Eilig schüttelte er den Kopf. „Das willst du nicht wissen.“
„Doch“, platzte sie heraus.
Wieder blickte er ihr in die Augen. Dann sagte er schulterzuckend: „Du bist süß.“
„Süß?“ Sie blickte an ihrem cremefarben und braun karierten Faltenrock und der taillierten elfenbeinfarbenen Bluse hinab, die sie in den Bund gesteckt hatte. Die Kombination passte perfekt zu den klassischen braunen Stiefeln, die ihr bis zu den Knien reichten, die jetzt aber neben dem Bett standen.
Sie wackelte mit den nackten Zehen. Keine Stiefel, keine Macht. Jetzt war sie also nur noch „süß“?
„Hunger?“, fragte er und wandte den Blick von ihr ab.
„Ja. Ich könnte etwas vertragen.“
Er machte ihr ein Zeichen mit der Hand, dass sie hinüber zur Essecke gehen sollte. Sie durchquerte den Raum und setzte sich an den Tisch. Noch immer in den vornehmen Morgenmantel gehüllt, ließ Jackson sich auf einem Stuhl neben ihr nieder. Er schenkte ihr Kaffee ein und wartete, dass sie den ersten Schluck trank. Die Mischung schmeckte köstlich und gab ihr die Kraft, die sie brauchte, um diese Unterhaltung zu überstehen.
Als Jackson sie nun aufmerksam betrachtete, fühlte sie sich allerdings doch etwas unbehaglich. „Was ist los?“
Wieder erschien dieses Ich-weiß-etwas-was-du-nicht-weißt-Lächeln auf seinem Gesicht. „Das willst du wirklich nicht wissen.“
„Oh.“ Sie schluckte den Kaffee so schnell hinunter, dass sie sich die Kehle verbrannte. Verstohlen musterte sie Jackson unterhalb der Taille, obwohl der Tisch zwischen ihnen stand und sie nichts sehen konnte. Doch ihre Absicht war klar, und Jackson entging sie nicht.
„Hör zu“, begann er und drehte sich auf dem Stuhl ganz zu ihr. „Ich bin sowieso nicht der Typ, der mit intimen Dingen an die Öffentlichkeit geht, aber wegen meiner – und deiner – Beziehung zu Callie bin ich der Meinung, dass wir die letzte Nacht einfach vergessen sollten. Es war ein Fehler, und ich übernehme die volle Verantwortung dafür.“
Innerlich stöhnte Sammie auf. Sie wusste, was er meinte, doch es war schwer zu ertragen, dass ein Mann es als Fehler bezeichnete, mit ihr geschlafen zu haben. Diese Worte aber von Jackson zu hören, war ein echter Schlag für ihr Ego. „Ich hatte auch meinen Anteil daran, Jackson. Auch wenn ich mich an fast nichts erinnern kann.“
Jackson atmete hörbar ein, und seine Augen leuchteten. „Das ist auch gut so.“
Warum? War es zwischen ihnen so schlecht gelaufen? Oder so gut? Sie hatte nicht den Mut zu fragen. Sammie wünschte, sie könnte sich an die letzte Nacht erinnern und sie in ihrer Fantasie so oft wiedererleben, wie sie wollte. Doch dieser Wunsch war jetzt bei Weitem nicht das Wichtigste.
„Ich möchte in Arizona neu anfangen. Callies Freundschaft bedeutet mir viel. Wir werden uns oft sehen, und ich möchte sie nicht anlügen. Aber etwas zu verschweigen, ist nicht dasselbe wie eine Lüge, stimmt’s?“, sagte sie.
„Genau. Es wird unser Geheimnis bleiben, und wir machen weiter, als wäre nichts
Weitere Kostenlose Bücher