Collection Baccara Band 336
passiert, Sammie.“
„Okay, behalten wir es für uns. Ich meine, es war nur Sex, richtig?“
Jackson wollte nicken, doch plötzlich hielt er inne. „Ich verweigere die Aussage. Kein Mann, der noch recht bei Verstand ist, beantwortet so eine Frage.“
Zum ersten Mal, seit sie an diesem Morgen die Augen geöffnet hatte, lächelte Sammie. „Du bist ein kluger Mann.“
„Tatsächlich?“ Er ließ seinen Blick über sie wandern, und Sammie wurde heiß.
„Du findest mich also ‚süß‘.“
Er grinste. „Das kann sehr sexy sein.“
„Offensichtlich.“
Jetzt lachte er.
Die Situation entspannte sich, Sammie nahm sich einen Muffin und biss herzhaft hinein. Nun, wo die Dinge zwischen ihnen geklärt waren, fühlte sie sich besser. Sie sagte sich, dass Jackson Worth ihr Geschäftspartner und deshalb streng tabu war. Also würde sie die Finger von ihm lassen. Sie musste … es gab keine andere Möglichkeit.
Nach dem Frühstück kam Jackson in dunklen Stoffhosen und einem Westernhemd aus dem Bad. Er hatte ihr angeboten, sie zum Motel zu fahren, damit sie ihre Sachen packen konnte. Dann wollte er sie zum Flughafen bringen, wo sie den Flieger nach Boston erwischen musste. Er drückte sich den Stetson auf den Kopf – ein Worth durch und durch. Mit verschränkten Armen stand er neben dem Bett und sah ihr dabei zu, wie sie ihre Lederstiefel anzog.
„So“, sagte sie, zog den langen Reißverschluss hoch und richtete sich zu voller Größe auf. Dann zog sie ihren Blazer an und warf das Haar zurück. „Von mir aus können wir gehen.“
Er betrachtete ihre Stiefel und musterte die Kontur ihrer Beine. Ein eigenartiger Ausdruck erschien auf seinem Gesicht, doch er schüttelte ihn schnell ab. Dann nahm er sie an der Hand und führte sie zur Tür. „Nichts wie raus hier.“
Sie hatten einen Vertrag geschlossen, und das alte Sprichwort stimmte noch immer. Was in Vegas passiert, bleibt in Vegas …
Es hätte aufregend sein können, ein Geheimnis mit Jackson Worth zu teilen.
Wenn es nur nicht so verdammt notwendig gewesen wäre.
2. KAPITEL
In Boston hatte der Herbst begonnen. Die Blätter verfärbten sich und bedeckten die Stadt mit einem Teppich aus tief orangefarbenem und goldenem Laub. Kühle Luft ersetzte die Schwüle des Sommers, und eine frische Brise spielte in den Bäumen.
In Arizona dagegen gab es keine raschelnden Bäume. Jedenfalls heute nicht. Die Luft stand still, und das Land war öde, abgesehen von den Sträuchern und anderen Pflanzen, die aus tropischeren Gefilden in die Wüste verpflanzt worden waren.
Sie würde ihre Heimatstadt vermissen, doch ihr Leben spielte sich nicht mehr dort ab. Kaum war sie gestern auf dem Sky Harbor Airport gelandet und hatte die Füße auf den Boden von Arizona gesetzt, als sie von einer Begeisterung ergriffen wurde, die sie schon lange nicht mehr empfunden hatte. Hier war sie … ihre Chance auf einen Neubeginn.
Jetzt stand sie in dem leeren Ladenlokal, und ihr Blick wanderte über den glänzenden Boden aus Hartholz und die schmucklosen Wände. Sie nahm den Geruch frischer Farbe wahr. Als sie den Kopf hob, sah sie rustikale Holzbalken, die kreuz und quer unter der Decke verliefen. Jackson hatte einen großartigen Laden in Scottsdale für ihre Boutique ausgesucht, mitten im Herzen der Shoppingmeile für die Oberschicht von Phoenix.
Das Klicken ihrer Stiefelabsätze folgte ihr, als sie zur Eingangstür ging. Es war ein einsames Geräusch, das sie an all das erinnerte, was sie verloren hatte, doch Sammie würde sich heute keinen Gedanken daran erlauben.
Sie steckte den Kopf zur Tür hinaus und sah ein kleines Café, das nur wenige Schritte die Straße hinunter lag und vor dem Zweiertische standen. Ein warmes Gefühl durchströmte sie, und sie flüsterte: „Hier bin ich jetzt zu Hause.“
Callie hatte Sammie angeboten, auf der Worth-Ranch zu wohnen, doch Sammie wollte sich nicht aufdrängen. Ihre Freundin war im achten Monat schwanger, und sie verdiente es, diese besondere Zeit ihres Lebens zu genießen, ohne sich um einen Gast im Haus kümmern zu müssen.
Auf Jacksons Empfehlung hatte Sammie über einen Anbieter im Internet eine möblierte Mietwohnung gefunden. Sie lag in einem Gebäude im spanischen Stil mit Torbogen aus Lehm und einem mit roten Steinen gepflasterten Innenhof. Sammie hatte alles verkauft, was sie in Boston besaß. Es war ein symbolischer Akt gewesen, um mit ihrem alten Leben komplett abzuschließen.
„Willkommen in Arizona, Frau Nachbarin.“
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