Collection Baccara Band 336
Sie zuckte zusammen. Als sie sich umdrehte, sah sie einen Mann, der eine Kochschürze trug und vom Café aus auf sie zusteuerte. Er lächelte sie an, und auf seinem perfekt geschnittenen Gesicht mit dem olivfarbenen Teint zeichneten sich Falten ab. Er sprach mit einem leicht spanischen Akzent.
Er blieb vor ihr stehen und streckte die Hand aus. „Ich heiße Sonny Estes. Mir gehört das ‚Sonny Side Up‘-Café.“
„Hallo. Ich heiße Sammie Gold. Toller Name übrigens.“ Sie reichte ihm die Hand, und er schüttelte sie energisch. „‚Sonny Side Up‘, meine ich. Ich habe das Schild heute Morgen gesehen.“
„Danke. Sie machen hier eine Stiefelboutique auf, stimmt’s?“
Überrascht legte sie den Kopf schief. „Ja. Woher wissen Sie das?“
„Jack ist ein Freund von mir. Und mein Vermieter, aber das vergesse ich manchmal. Wenn ich ihn schlage, zum Beispiel.“
Sammie zog fragend die Augenbrauen hoch. „Sie schlagen ihn?“
„Beim Sport“, lachte Sonny. Sammie stellte sich den GQ-Cowboy sofort in weißen Shorts vor. „Tennis?“
Lachfalten zeichneten sich um seine Augen ab. „Basketball.“
„Oh.“ Aus irgendeinem Grund erschien ihr das passender.
„Er hat mir erzählt, dass Sie vorbeikommen würden, um sich den Laden anzusehen.“ Über ihre Schulter spähte er zu dem leeren Geschäft hinüber. „Gefällt er Ihnen?“
„Ja, er ist toll. Ich meine, er wird toll, wenn erst die Ware kommt.“
„Der Standort ist unschlagbar. Es kommen viele Einheimische zum Shoppen her, aber die Touristen kaufen auch sehr gerne hier ein. Und nicht zu knapp. Scottsdale ist das Beverly Hills von Arizona.“
Sie lächelte. „Umso besser.“
„Kommen Sie mal im Café vorbei. Ich lade Sie zum Essen ein.“ Er winkte zum Abschied. „Ich muss wieder in die Küche. Mittags ist es meistens sehr voll.“
Sammie erwiderte den Gruß und ging zu ihrem Laden zurück. Sie betrat das Hinterzimmer, das ihr als Büro dienen würde, und nahm auf einem Stuhl Platz. Jackson setzte viel Vertrauen in ihr Boot Paradise , und bei diesem Gedanken musste sie lächeln. Er mochte Stiefel. Besonders an Frauen. Ach, wem wollte sie etwas vormachen? Jackson mochte Frauen . Punkt. Und sie mochten ihn.
Mit einem gähnenden Geräusch wurde die Hintertür geöffnet, und als Sammie herumfuhr, sah sie Jackson über die Schwelle treten. Er schloss die Tür und näherte sich ihr mit einem entspannten Lächeln auf den Lippen. „Hey, Sammie.“
„Oh, hallo.“ Sie wünschte, ihr würde nicht jedes Mal der Atem stocken, wenn sie ihn erblickte. Er sah fantastisch aus. Heute trug er Jeans und ein schwarzes Jackett über einem weißen Baumwollhemd. Sein dickes dunkelblondes Haar wurde von einem hellbraunen Filzhut bedeckt. In seinem Blick lag ein Hauch von Übermut, als er ihn auf ihre wadenhohen Stiefel richtete.
Er musterte die Bänder aus weichem Mochaleder und die silberfarbenen Nieten.
Dann trafen sich ihre Blicke. „Hübsch.“
Verlegen stand sie vom Tisch auf und blickte ihm ins Gesicht. „Danke. Ich mache sozusagen mit meinen Beinen Reklame für die Stiefel.“
„Und wer würde nicht stehen bleiben, um … sie zu bewundern“, fragte er, während er den Blick über ihre Beine schweifen ließ und höher zu ihren Brüsten, um ihr schließlich in die Augen zu sehen.
Verunsichert stammelte Sammie: „Ich … ähm … ich habe dich heute Morgen gar nicht erwartet.“
„Es ist beinah Mittag.“
Sie zuckte die Schultern. Über Kleinigkeiten würde sie nicht mit ihm streiten. „Oh, ja, vermutlich hast du recht. Ich war beschäftigt und habe nicht auf die Zeit geachtet.“
„Beschäftigt? Womit denn?“ Suchend blickte Jackson sich in dem Raum um. „Es ist leer hier.“
„Ich weiß. Ich war damit beschäftigt, nachzudenken … darüber, wie es aussehen wird, wenn es nicht mehr leer ist.“
„Kannst du diese Gedanken zu Papier bringen?“
„Das habe ich schon. In meiner Wohnung liegt eine Skizze.“
„Die würde ich gern mal sehen, Darling.“
Sammie hielt den Atem an. „Meine Wohnung?“
„Die auch , aber wir haben diesen verdammten Vertrag, weißt du noch?“
Wie konnte sie das je vergessen?
„Ich rede von den Entwürfen“, sagte Jackson. „Ich habe ein paar Leute aufgetrieben, die dir die Regale und was du sonst noch brauchst, bauen werden. Aber zuerst würde ich gern einen Blick auf deine Ideen werfen. Hört sich das vernünftig an?“
Sammie musste endlich aufhören, in ihm etwas anderes zu sehen als ihren
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