Collection Baccara Band 337
dich. Du kannst im Wohnzimmer fernsehen, während deine Mom und ich uns unterhalten.“
„Okay.“ Annie glitt von ihrem Stuhl herunter und rannte in die Küche.
„Hmm.“ Tanya nahm einen Schluck Wein. „Hast du eigentlich mal wieder etwas von Bryan gehört?“
„Nein.“ Nicht einmal Tanya gegenüber würde sie zugeben, wie sehr sie das beunruhigte. „Kann ich nicht einmal mit jemandem tanzen, ohne dass du versuchst, etwas daraus zu machen?“
„Es ist nicht zu übersehen, dass er dich sehr mag“, widersprach Tanya.
„Ach, komm!“ Angela trank einen großen Schluck Wein, um ihr Entsetzen zu verbergen. „Bryan ist ein netter Kerl, aber er steht nicht auf mich.“
„Tut er doch.“
„Das bildest du dir ein. Ich bin nicht sein Typ.“
„Wie ist denn sein Typ?“
„Na ja … sehr attraktiv.“
„Angela! Du hast doch keine Komplexe wegen deines Aussehens.“ Energisch setzte Tanya ihr Glas ab und bedachte Angela mit einem strengen Blick. „Du bist wirklich hübsch! Etwas anderes zu behaupten, wäre einfach dumm.“
„Du hast gut reden. Du warst schon immer schlank und schön.“
„Es geht also ums Gewicht. Du glaubst, dass Bryan dich nicht mag, weil du etwas mehr auf den Rippen hast und damit nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprichst.“
„Ich habe kein Problem mit meinem Aussehen“, sagte Angela. „Und es gibt Männer, die Frauen mit richtigen Kurven mögen. Ich bin mir nur nicht sicher, ob Bryan dazugehört.“
„Und warum nicht?“
„Du hast die Frauen gesehen, mit denen er ausgeht. Frauen wie Rhiannon … richtige beauty queens .“
Tanya winkte ab. „Die meisten waren Snowboarderinnen. Er hat eben die genommen, die er kannte.“
„Das ist ja noch schlimmer! Er mag sportliche Frauen, und ich bin überhaupt nicht sportlich.“
Tanya beugte sich zu ihr über den Tisch und blickte sie forschend an. „Was ist nur in dich gefahren? Du bist doch sonst so selbstbewusst!“
Vergeblich versuchte Angela, ihre Schultern zu straffen und gelassen zu wirken. „Ich weiß, dass ich eine starke moderne Frau sein sollte …“, sagte sie. „Aber das ist nicht so einfach. Meistens kann ich mich gut verstellen. Ach was, meistens fühle ich mich so. Aber dann passiert etwas … ein toller Mann wie Bryan lädt mich ein … und die Selbstzweifel tauchen wieder auf und machen … das hier aus mir.“ Sie zog ihr Weinglas näher zu sich heran.
Tanya blickte sie lange an. „Bryan hat dich eingeladen?“, fragte sie schließlich.
Angela nickte.
„Du hast doch Ja gesagt?“
„Nein.“
„Du hast Nein gesagt?“ Tanyas Stimme wurde lauter.
„Ich hatte Angst, dass es nicht gut läuft.“
„Willst du damit sagen, dass du über das Ende einer Beziehung nachdenkst, bevor sie begonnen hat?“
„Ich weiß, es klingt dumm. Aber die Angst ist echt, auch wenn es keinen Grund dafür gibt.“
„Du magst ihn, stimmt’s?“
„Das ist es ja. Ich glaube, ich könnte mich total in ihn verlieben.“ Dabei waren sie noch nicht einmal miteinander ausgegangen …
„Wäre das so schlimm?“
„Und wenn er mich verlässt? Noch einmal ertrage ich das nicht.“
Tanya füllte wieder ihre Gläser. „Also darum geht es … Troy.“
„Du hast selbst eine Trennung hinter dir. Du weißt, wie schlimm das ist.“
Tanya nickte. „Ja, ich weiß.“ Nachdenklich nippte Tanya an ihrem Weinglas. „Aber Bryan ist nicht Troy.“
„Er ist ihm sehr ähnlich. Sie sind beide attraktiv, gehen mit den schönsten Frauen aus und sind auf jeder Party zu finden. Und seien wir ehrlich: Früher oder später wird einer seiner Bekannten eine Bemerkung machen. Etwas wie: ‚Was willst du denn mit der ?‘ Und dann wird er alles infrage stellen. Genau wie Troy.“
„Vielleicht ist Bryan stärker als Troy, und ihm ist es egal, was die Leute sagen. Außerdem bist du eine wunderschöne Frau. Wen kümmert schon eine Zahl auf der Waage?“
„Manche Leute interessiert das. Und tief in seinem Innern macht es Bryan vielleicht auch etwas aus.“
„Das weißt du nicht“, sagte Tanya. „Und wegen etwas, was wahrscheinlich nie passieren wird, verschenkst du deine Chance auf das große Glück.“
Angela nickte. „Ich möchte stark sein, Risiken eingehen. Aber ich bringe es nicht fertig.“
Nachdenklich blickte Tanya sie an. „Und wenn es eine Rolle in einem Stück wäre?“
„Wie meinst du das?“
„Wie würdest du dich verhalten, wenn du die Rolle auf der Bühne spielen müsstest?“
„Ich wäre stark und
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