Collection Baccara Band 338
anders verlaufen.
Reese küsste sie auf die Lippen. „Bis Freitagabend.“
Nachdem er gegangen war, lag Eliza noch eine Weile im Bett und dachte darüber nach, wie wunderbar es war, Reese wieder in ihrem Leben zu haben. Sie war sich sicher, dass sie beide auf dem richtigen Weg in eine gemeinsame Zukunft waren. Den größten Teil des Vormittags blieb sie in der Suite, schließlich duschte sie ausgiebig, zog sich an und rief sich ein Taxi.
Während der Heimfahrt beschloss sie, ihrem Vater zu gestehen, dass sie eine Beziehung mit Reese Parker hatte. Falls er fragen sollte, würde sie ihm auch erzählen, dass sie die Nacht mit ihm verbracht hatte. Sobald er sie im Abendkleid heimkommen sah, würde er ohnehin die richtigen Schlüsse ziehen.
Als sie mit energischen Schritten das Haus betrat, um endlich wenigstens einen Teil ihrer Lügen zu beseitigen, fand sie es leer vor. Es war niemand da, außer Ivy, die Vorbereitungen für das Abendessen traf, und Peggy, die im Esszimmer das Silberbesteck polierte.
„Hi, Peg“, sagte sie, setzte sich auf einen Stuhl, stützte die Ellenbogen auf den Tisch und sah ihr bei der Arbeit zu. Das hatte sie schon als kleines Kind immer gern getan. Es gefiel ihr, wie Peggy mit dem schimmernden Metall hantierte.
„Guten Morgen, Eliza“, erwiderte Peggy und zog die Augenbrauen hoch. „Oder sollte ich lieber Guten Tag sagen, Mädchen?“
Eliza lachte.
„Wie ich sehe, hast du ein paar Knitterfalten im Kleid. Ich werde es in die Reinigung geben.“
„Danke.“ Eliza errötete und lachte wieder.
„Es gefällt mir, dass du lachst, das hast du viel zu lange nicht getan, und deine Augen strahlen.“
„Tatsächlich?“ Eliza erinnerte sich daran, dass Peggy das in ihrer Kindheit oft gesagt hatte, wenn sie sehr glücklich gewesen war.
„Ja. Genauso wie damals, als du die meisten Ostereier gefunden hattest. Und an dem Tag, als dein Vater dir dein erstes Auto geschenkt hat. Oder als du mir dein Collegediplom gezeigt hast.“
Eliza zuckte die Achseln. „Ich denke, ich bin gerade glücklich.“
Peggy wischte mit einem weichen Lappen die Politur von einem Tranchiermesser und schaute sie mit warmem Blick an. „Dieser Reese Parker ist ein netter Mann.“
Dagegen konnte Eliza keine Einwände erheben, denn das war er tatsächlich. „Das glaube ich auch.“
„Beim nächsten Mal solltest du daran denken, dir Sachen zum Wechseln mitzunehmen.“
„ Denken hat nicht viel damit zu tun, Peg.“
Jetzt war es an Peggy, rot zu werden. „Dieser Mann kann sich glücklich schätzen, dass er dich hat, Eliza. Ich hoffe, er weiß das.“
„Ja, das hoffe ich auch“, erwiderte sie und fragte sich, ob Reese und sie wirklich eine Chance zu einem neuen Anfang hatten.
10. KAPITEL
Reese saß in einem bequemen Ledersessel in der Penthouse-Suite und ging gemeinsam mit Leanne Gutachten über die Bodenunteruntersuchungen von drei neuen Bohrstellen durch. Die Geologin saß auf dem Sofa und bearbeitete einen Stapel Akten. Auf dem Marmorbeistelltisch lagen neben einem weiteren Aktenstapel Finanzberichte und Kalkulationstabellen. Leannes schwarzes Brillengestell rutschte ihr immer wieder auf die Nase und sie schob es abwesend mit dem Zeigefinger nach oben.
Als er deswegen lachen musste, hob sie den Kopf und blickte ihn verwirrt an.
„Es ist wirklich nett von dir, dass du dich hierherbemüht hast“, sagte er.
„Ich war noch nie in Sioux Falls. Nicht, dass ich seit der Landung heute Morgen schon viel von der Stadt gesehen hätte.“
„Ich habe dich ziemlich mit Beschlag belegt, ich weiß, doch es ist sehr wichtig für mich, jetzt hier zu sein.“
Sie nickte und musterte ihn nachdenklich, stellte aber zu seiner Erleichterung keine Fragen. Sie wusste nichts von Eliza, und das sollte auch so bleiben, bis sich endgültig herausgestellt hatte, was aus ihrer Beziehung werden würde.
Er war einige Tage in Montana gewesen, hatte jedoch dann entschieden, die Sache abzukürzen. Er wollte Eliza unbedingt sehen, vierundzwanzig Stunden früher, als sie sich eigentlich verabredet hatten. Zwar hatte er sie mehrere Male angerufen, war aber zu beschäftigt gewesen, um länger mit ihr zu sprechen. Das war ihm auf die Nerven gegangen, also hatte er beschlossen, eher als geplant nach Sioux Falls zu fliegen. Schließlich war er der Chef, und da er bei Eliza sein wollte, hatte er die Unterlagen eben mitgenommen.
Ebenso seine Geologin Leanne Finnegan.
Nach einer weiteren Stunde intensiver Arbeit massierte Leanne sich
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