Collection Baccara Band 338
runzelte missbilligend die Stirn, während sie den Raum durchquerte und sich vor Dana aufbaute. „Es ist noch nicht sicher, ob du entschuldigt bist oder nicht. Die Nachricht über deine Verlobung war heute der Knüller in der Gesellschaftskolumne.“ Sie wedelte mit einem Teil der Atlanta Constitution vor Danas Augen herum.
„Was?“ Dana riss Cybil die Zeitung aus der Hand. „Das ist mir neu.“
Cybil schaute sie verwirrt an und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was ist dir neu? Dass du mit einem von Atlantas heißesten Junggesellen verlobt bist oder dass es heute in der Zeitung steht?“
Dana merkte, wie gekränkt Cybil war. „Ich kann dir das erklären.“ Laut seufzend stand Dana auf, durchquerte den Raum und schloss die Tür. Dann wandte sie sich Cybil wieder zu.
„Du setzt dich besser.“
Sie brauchte fast eine halbe Stunde, um ihr alles zu erklären. Es wäre schneller gegangen, wenn ihre Freundin sie nicht alle fünf Minuten unterbrochen und mit Fragen gelöchert hätte.
„Das ist ja wirklich unglaublich! Die Gerüchteküche brodelt. Ich hoffe, dass dir Jared einen neuen Verlobungsring besorgt. Die Leute werden eine Menge tratschen, wenn du Luthers Ring trägst.“
Dana blinzelte. Verdammt. Der Gedanke war ihr noch gar nicht gekommen. Aber zu dem Zeitpunkt hatte sie auch nicht mit einer öffentlichen Verlobungsanzeige gerechnet.
„Wer hat es in die Zeitung gesetzt?“, fragte Cybil.
„Keine Ahnung, aber es spielt auch keine Rolle mehr.“
Dana schwante, dass es jemand aus Jareds Familie gewesen sein musste, wahrscheinlich seine Mutter. Die Anzeige war geschmackvoll gestaltet und ließ ganz Atlanta wissen, dass einer der begehrtesten Junggesellen der Stadt sich am Osterwochenende mit Dana Rollins verlobt hatte. „Ob Jared davon weiß?“
Cybil setzte ein wissendes Lächeln auf, das darauf hinwies, dass ihr gerade die wildesten Gedanken durch den Kopf gingen, und wie üblich in die falsche Richtung. „Vermutlich …“ Sie kicherte. „Auf jeden Fall kann ich dir versichern, dass es jeder in diesem Büro weiß.“
Dana schaute sie nachdenklich an. „Was reden sie denn?“ Wenn einer über den Bürotratsch Bescheid wusste, dann Cybil. Sie machte zwar nicht mit, aber es war bekannt, dass ihre direkten Kolleginnen Mary Bonner und Helen Fischer die größten Klatschtanten bei Kessler Industries waren.
„Sie sind alle erstaunt darüber, dass du keinen Verlobungsring trägst. Aber die meisten freuen sich für dich, nachdem die Hochzeit mit Luther geplatzt ist. Ihr Mitleid ist in Neid umgeschlagen, weil du dir den gut aussehenden und reichen Jared Westmoreland geangelt hast.“
Cybils Lächeln verschwand. „Aber sobald ihr die Verlobung löst, wirst du wieder allen leidtun und sie werden sich fragen, wie dir zwei so tolle Männer durch die Lappen gehen konnten.“
Sie sah Dana ernst in die Augen. „Mir gefällt das Ganze nicht.“
Dana war mit ihr einer Meinung, aber jetzt war es zu spät. Sie hatte es Jared versprochen. Gerade wollte sie Cybil beruhigen, als das Telefon auf ihrem Schreibtisch klingelte. Dankbar für die Unterbrechung, nahm sie den Hörer ab. „Hallo!“
„Guten Morgen, Dana!“
Dana konnte die freudige Erregung kaum unterdrücken, die sie durchfuhr, als sie Jareds tiefe Stimme erkannte. Die Erinnerung an seinen gestrigen Kuss, seine Hand auf ihrer Hüfte, stand ihr wieder lebhaft vor Augen. Seine Küsse wurden kühner, heißer und verwirrten sie mehr und mehr.
„Guten Morgen, Jared.“ Sie warf Cybil einen flüchtigen Blick zu, schaute aber rasch wieder weg, als sie bemerkte, wie aufmerksam ihre Freundin sie beobachtete.
„Hast du schon die Tageszeitung gelesen?“, fragte er.
Dana bedeutete Cybil zu gehen, aber diese rührte sich nicht von der Stelle. Dana blitzte sie wütend an und beantwortete Jareds Frage. „Ja.“
„Es tut mir leid, dass ich dich nicht darüber informiert habe, aber ich habe es selbst erst heute Morgen erfahren. Meine Mutter scheint sich in ihrem Glückszustand selbst zu überbieten.“
„Den Eindruck habe ich auch“, entgegnete sie. Er wirkte nicht gerade fassungslos. Im Gegenteil, sie meinte, Wärme und Zärtlichkeit in seiner Stimme zu hören. Oder bildete sie sich das nur ein?
„Gehst du mit mir essen?“, fragte er.
„Mittagessen?“
„Ja, bei Jenzen’s.“
Dana war verblüfft. Jenzen’s war ein exklusives Restaurant im Norden Atlantas. Sie hatte gehört, dass man sehr weit im Voraus, oft sogar Wochen vorher,
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