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Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Sie mir Scherereien machen, die uns alle das Leben kosten könnten, schmeiße ich Sie raus. Auf einem Planeten, im All, egal wo. Ich mache meinen Job, und Sie drei machen mit.« Sie sah ihn mit leicht zusammengekniffenen Augen an. »Haben wir uns verstanden, General?«
    Der Mann hob die Brauen, dann nickte er beeindruckt. »Verstanden, Captaine. Werde ich auch den beiden Ballerinas beibringen.« Er sah zur geöffneten Luke hinaus in den Hangar. »Dann warten wir mal, bis Ihre Leute da sind. Bin gespannt, was Sie zu unserer kleinen Erfindung sagen. Doomsday hat sich einiges einfallen lassen, um die Kons in Zukunft noch mehr zu ärgern und in die Scheiße zu reiten.«
    Das glaubte ihm Clarissa auf Anhieb.
    Sie sahen Cohlonn, der scheinbar zufällig durch das Schott trat und ein Pad in der Rechten hielt; in der Linken trug er eine ausgedruckte Liste. Er wollte sie glauben machen, dass er in den angemieteten Hangar gekommen war, um Administratives zu erledigen oder irgendwelche Inventarlisten von BaIn zu prüfen.
    Du kleine neugierige Miezekatze . Sie sah zum General und deutete dann auf den Tiger-Beta.
    Der Mann grinste, zog einen Schraubenschlüssel aus der Gesäßtasche und schleuderte ihn mit viel Kraft aus der Luke.
    Klirrend sprang das Werkzeug auf die Metallplatten, hopste scheppernd darüber und brachte Cohlonn zum gereizten Auffauchen; seine Ohren klappten nach hinten, und er sah aufgebracht zur Interception .
    »Raus«, rief der General fröhlich. »Du kannst hier putzen, sobald wir verschwunden sind, gestreifte Muschi!«
    Cohlonn bewegte sich rückwärts und entblößte dabei sein beeindruckendes Raubtiergebiss. Sein Stolz rang mit dem Umstand, dass er nicht im Recht war.
    Er verschwand, und doch wusste Clarissa, dass er nicht aufgeben würde. Weil sie unachtsam gewesen war.
    31. August 3042 a . D. (Erdzeit)
    System: Ross 614 A
    Planet: Cornu Copiae (CoS-Besitz, verpachtet an TauCetiPrime)
    Ort: eine halbe Meile westlich von Cornus-City
    »Aber sind sie nicht die unschuldigsten Kreaturen? Gerade sie, weil sie nichts dafür können, dass sie so geboren wurden?« Die fragende, appellierende Stimme der jungen Preacheress Colomba hallte durch den hohen Saal, an dessen hinterem Ende ein Kreuz mit fünf Sternen als Halbkreis darüber an die Wand projiziert wurde. Das eingeblendete Logo der Church of Stars genügte, um aus der leeren Lagerhalle für Getreidecontainer ein Gotteshaus zu machen. Die Macht der Technik brachte den HERRN in die hinterste Ecke eines Planeten.
    »Wer sind wir, dass wir sie daher als Werk der Anmaßung und Überheblichkeit des Menschen verdammen können?« Sie lehnte sich nach vorne und hielt sich mit Mühe auf der Klappleiter. Da es in der Halle keine Kanzel für eine Predigt gegeben hatte, erklomm Colomba kurzerhand die Sprossen, um zur kleinen Gemeinde des Außenpostens zu sprechen.
    Sie hatte für ihre Predigt das eng anliegende Uniformhabit der Church gegen ein weites, weißes Gewand getauscht, was wohl erlaubt war, aber selten gemacht wurde. Für Colomba bedeutete es eine Umgewöhnung, aber sie wollte weicher wirken und weniger militärisch.
    Ihr Begleiter, Preacher Anjelo, stellte rasch einen Fuß auf die untere Sprosse, damit nichts umkippte.
    Unter ihr saßen etwa hundertfünfzig Männer, Frauen und Beta-Humanoide auf unbequemen Stahlkisten, die ihren Ausführungen mal mehr, mal weniger interessiert lauschten. Da sich ein Außenposten der Church auf der von TauCetiPrime gemieteten Welt befand, galt es für alle als Pflicht, sich in den wöchentlichen Gottesdienst zu begeben. Wer dreimal ohne einen guten Grund nicht erschien, wurde vom Planeten verbannt.
    Colomba sah die verschiedenen Mienen vor sich. Cornu Copiaes Bewohner waren nicht leicht zu begeistern.
    Es konnte allerdings auch an ihrem Thema liegen, das bei den Männern und Frauen auf wenig Gegenliebe stieß, wie sie deutlich an den nach unten hängenden Mundwinkeln erkannte.
    Doch die junge Preacheress, die sich auf ihrer ersten Missionsreise befand, verstand es als Herausforderung. Es war ihre Bewährungsprobe nach einer langen theoretischen Ausbildungsphase und ein paar Trockenübungen auf Christ, dem Hauptplaneten der Church.
    »Denn die Kreaturen, die manche abfällig Chimären nennen, und deren Bezeichnung noch abfälliger Beta-Humanoide lautet, sind zwar von Menschenhand geschaffen worden«, sprach sie laut und getragen; ein kleines Mikrofon an ihrem Kragen übertrug die Stimme in die tragbaren Lautsprecher, die rechts

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