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Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Beta-Humanoiden, legten ihnen Essen auf die Teller, gossen Getränke ein und erkundigten sich mit Blicken nach weiteren Wünschen. Die Kommunikation funktionierte über Gesten.
    »Heiliger Rasputin«, rief Black vom Boden aus und wollte aufstehen, aber Colomba und Tye hielten ihn sanft zurück. »Sagt den Vögeln, sie sollen uns freilassen!«
    Die Hieroglyphen leuchteten jetzt heller und sorgten für mehr Licht. Anschließend veränderte sich der Ton ins Bronzefarbene und fiel durchdringender in den Glaskäfig.
    »Sir, wir können nichts tun«, rief Night zu ihnen herüber und bekam einen bösen Blick von einem großen Rhak. »Wir dürfen auch nicht mit ihnen reden, bis …« Er schwieg, weil einer der Wächter auf ihn zukam. Zwar drückte die Haltung Respekt vor dem Beta aus, aber es schien dennoch nicht erwünscht zu sein, dass sie zu den Gefangenen sprachen. Die Panther-Ohren legten sich nach hinten, er fauchte und zeigte sein Gebiss.
    »Ich bin keinen Jota schlauer«, murmelte Black und stieß einen unchristlichen Fluch aus. »Ich glaube, es wird schlimmer. Das Atmen fällt mir schwer.«
    »Das ist die Schwellung rund um die Bruchstellen. Bleib liegen, und versuche, nicht zu heftig zu atmen.« Innocent war vollkommen verwirrt und bat den HERRN um Einsicht, um Verstehen, um Erleuchtung.
    Unvermittelt tönte eine Stimme auf sie herab. Es waren Laute, Wiederholungen von Silben, die ein bestimmtes Muster bildeten, deren Sinn sich aber dem Uditor nicht erschloss. Systematisch, ja. Verständlich, nein.
    »Jemand redet mit uns«, sagte Idòciu und lauschte angestrengt. »Welche Sprache ist das?«
    »Nichts, was ich kenne.« Innocent schloss die Augen und konzentrierte sich, aber seine Bemühungen blieben erfolglos. Ebenso gut könnte er einem Japaner zuhören oder einem nordamerikanischen Ureinwohner von vor eintausendfünfhundert Jahren. Schlechte Voraussetzungen für einen Dialog.
    Die Stimme aus der Decke verstummte, um dann erneut auf die Gefangenen einzureden, dieses Mal lauter und fordernder.
    »Wir sollten uns was einfallen lassen«, ächzte Black dünn wie ein Bergsteiger auf sechstausend Meter.
    »Er sagt, dass er mit uns reden will und bereit ist, uns gegen die Wyvers und die Collectors beizustehen, wenn seine Vorgaben erfüllt werden.«
    Innocent brauchte einige Minuten, bis er verstanden hatte, dass es Colomba war, die gesprochen hatte. Er wandte sich ebenso wie Idòciu abrupt zu ihr um. »Du verstehst , was die Stimme sagt?«
    Die Preacheress sah ihn an. »Natürlich verstehe ich die Götter. Denn ich folge ihnen.«
    »Fuck«, keuchte Black. »Etwas hat von ihr Besitz ergriffen!«
    Colomba lachte. »Ja. Es sind die Einsicht und die Vernunft, die mich ereilten und die meine Gedanken lenken. Die Templars of the Ancients wiesen mir den rechten Weg, und sie lehrten mich die Sprache der Götter.«
    »Es gibt nur einen Gott und das Gebet. Das ist die Sprache, die er versteht«, kam es über Innocents Lippen.
    »Die Ancients waren überall im Weltraum, zeigten sich auf Erden und auf weiteren Planeten. Wahrlich, ich sage dir«, antwortete Colomba, »ich war verblendet. Und ich wurde zur Gläubigen der wahren Götter, deren Stimme du hörst. Weil ich WEISS , dass es sie gibt. Wir sind am Leben, weil sie es zuließen und weil sie uns helfen wollen. Nicht nur mit Gebeten, wie es mein alter Gott tat.« Sie erhob sich und näherte sich Innocent. »Es ist wundervoll, Mächten zu dienen, die es real gibt und die sich uns zeigen und uns mit konkreten Taten beistehen. Dein Gott vermag Derartiges nicht. Er würde uns gegen die Ahumanen sterben und untergehen lassen.« Sie lächelte. »Ich konvertierte, Uditor. Ich bin eine Templar, und mein Name ist nicht länger Colomba, sondern Eloise. So hieß ich vor der Church, und so soll es wieder sein. Und ihr solltet mir folgen. Glaubt an die Götter, denn es GIBT sie.«
    »Niemals«, stöhnte Black.
    Innocent unterdrückte den Impuls, in den theologischen Ring zu steigen und sich auf einen Disput einzulassen. Später. Es gibt Wichtigeres. »Was wollen diese Ahumanen von uns?«
    Eloise lächelte. »Sie machen uns ein Angebot, das wir nicht ausschlagen sollten, sofern wir dem Untergang entgehen wollen. Die Götter sagen, dass die Jagd auf die Menschheit eröffnet wurde. Die Collectors legen sich Fressvorräte an, die Wyvers versuchen, möglichst viele von uns abzuschöpfen, um mit ihnen eine reine Züchtung zu beginnen und den Fortbestand zu sichern. An irgendeinem Ort der Galaxis.

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