Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)
verschaffen.
In erster Linie lagen kleinere Modelle an den Kais, ein paar zerrupfte Barkassen schwebten herein, die einen Ritt ohne Überlichtgeschwindigkeit hinter sich gebracht hatten. Nichts davon eignete sich für eine FTL -Reise.
Isix setzte sich gerade hin: Auffällig waren laut der Daten zwei Transportraumer, die FTL -Antriebe besaßen. Zwar verfügten sie über kaum Bewaffnung, aber die Panzerung war nachträglich verstärkt worden. Die Aufschriften ARC II und ARC III waren schlecht übermalt worden.
Aus Mangel an Alternativen entschied er sich, einen der Transporter zu wählen und damit nach Terra zu springen.
Da sich die Raumstation in der Hand von Aufständischen befand, musste er keinerlei Rücksicht bei seinem Kapervorgehen nehmen. Es gab weder einen Konzern noch eine Nation, die sauer auf ihn sein konnte.
Isix sendete zuerst einen automatisierten Notruf und zündete die Düsen des Bergungskahns mit voller Kraft, öffnete sämtliche Schotts und ließ den kostbaren Sauerstoff ins All zischen – zusammen mit den Leichen von dem Ironmän und den vier Behüteten. Der flexible Schleusenschlauch dehnte sich zuerst und riss, ließ die Behüteten auf dem Wrack zurück.
»Hey, Zwerg!«, plärrte es aus dem Funk. »Was ist los bei euch?«
Isix ließ die Schleppa um die eigene Achse rollen und simulierte einen Defekt in der Steuerung, dann drückte er die Tankentleerung. Das hochbrennbare Xerosin wurde von den Flammen der Düsen entzündet und malte eine rote Verpuffung in den Weltraum, die es noch mehr nach einem Unfall aussehen ließ.
Der Bergungskahn trudelte auf die Station zu, driftete zur Seite und hielt grob Kurs auf die Transporter.
»Ironmän, hörst du mich?«
Isix morste: »Ausfall der Steuerung, Explosion des Treibstoffs. Komme heiß rein. Nicht feuern! Werde die Maschine abfangen.«
»Du heilige Scheiße! Alles klar«, antwortete die Flugkontrolle der Station panisch. »Ich sage den Mannschaften Bescheid und hetzte zwei Bergungsdrohnen raus. Sie bremsen dich, wenn du es allein nicht mehr schaffst.«
»Danke«, morste Isix. »Versuche, nicht in die Transporter zu krachen.«
»Das wäre nett. Bei der Menge an Atomsprengköpfen an Bord wäre das ein finales Manöver für uns alle, Ironmän.« Es klackte mehrmals. »Du hast recht. Du kommst ziemlich schnell rein. Ich ziehe sie lieber ab.«
Isix hätte gelacht, wenn er es gekonnt hätte. Atomsprengköpfe waren ideal zur Bekämpfung der Sphäre auf Terra! Damit musste er die Behüteten erst gar nicht danach fragen, sondern konnte die von ihm geraubten einfach einsetzen. Fast musste er den RV dankbar sein, dass sie ihn sabotiert hatten.
Die Transporter ARC II und ARC III legten ab und brachten sich mit großer Geschwindigkeit auf Abstand zum trudelnden Bergungsschiff.
Isix morste: »Kann es nicht länger kontrollieren! Fangt mich ab! Nutzt die Drohnen!« Dann erhob er sich und stieg erneut in den Anzug, packte den Chip wieder in eine Innentasche, schloss den Helm und öffnete die Schleuse.
Die Dekompression trug ihn genau wie berechnet mit sehr viel Kraft durch den Gang, aus der Brücke und durchs All. Während das Bergungsschiff auf die Station zustürzte, jagte er auf den Transporter zu, die ARC III , die er sich als sein Reisevehikel auserkoren hatte.
Der Winkel würde ihn flach über die Oberseite driften lassen und ihm die Chance geben, eine der Antennen zu greifen und sich einen Weg hinein zu suchen.
Isix schaute erst gar nicht nach den Bemühungen der Behüteten, den Sturz der Schleppa aufzuhalten. Sein Ziel stand ihm klar vor Augen.
Die ARC III war jetzt nahe heran, die Panzerplatten huschten unter seinen Füßen hindurch. Ein Antennendickicht tauchte vor ihm auf. Die ersten zwei Stangen verfehlte er, schließlich packte er zu und stoppte seinen Flug.
Isix schob sich daran nach unten, gleich einer Flagge, die eingeholt wurde, hüpfte dank der Magnetschuhe auf der Oberfläche entlang und fand eine Wartungsluke.
Bevor er sie öffnete und den Eindringlingsalarm auslösen würde, betrachtete er die Station.
Die Drohnen, die ihm versprochen worden waren, hatten den Bergungskahn aufgehalten, ungefähr vierhundert Meter vor dem Einschlag. Dennoch wäre das Schiff niemals bis zum Habitatring gelangt. Die Waffenmündungen der Laser und Automatikkanonen waren auf es gerichtet und hätten es rechtzeitig pulverisiert.
In Gedanken ging Isix seinen Plan und die Abläufe durch:
1. Er würde durch das Schott in die Röhre gleiten, zwei, drei
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