Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)
ablegen.«
Innocent sah zum Tisch, an dem die Betas saßen und es sich schmecken ließen. Ein Abendmahl. Red prostete ihm mit einem Zwinkern zu, der Schweif tanzte und zeigte, wie glücklich der Fuchs-Humanoid war. Die Ketten waren gesprengt, die Befreier vom Joch der Menschheit aufgetaucht.
Innocent musste zugestehen, dass es etwas Biblisches besaß: Das Göttliche erschien, um den Unterdrückten beizustehen. Laut aussprechen wollte er den Gedanken nicht, solange Black in der Lage war, seine Waffe zu ziehen und ihn wegen Blasphemie an Ort und Stelle zu erschießen.
»Bleiben wir Gefangene?«, fragte er Eloise.
»Ihr bekommt Räumlichkeiten, in denen ihr euch frei bewegen könnt, bis ihr den Eid geleistet habt, Betas nicht länger zu unterdrücken.« Sie betrachtete ihn, schien seine Überlegungen zu lesen und lächelte. »Ich sehe, bei dir setzen ebenso Einsicht und Vernunft ein, wie sie es bei mir taten?«
»Nein, nein«, stotterte er rasch und warf einen kurzen Blick zum Nuntius. »Wirklich, ich bin weit entfernt von …« Er stockte.
»Von Einsicht und Vernunft?«, vollendete Eloise schmunzelnd.
Idiot . Innocent senkte den Kopf. »Verblendung«, murmelte er.
Der Commander versuchte heimlich, sich per Zeichensprache mit Night zu verständigen. Aber Red machte einen der Wächter auf den Vorgang aufmerksam.
Der Rhak drehte sich um, kam auf die Glaswand zu und gab einen unverständlichen Befehl, woraufhin sich das durchsichtige Material ins Trübe kehrte und den Blickkontakt unterbrach. Innocent sah noch, wie der Panther-Beta dem Fuchs einen heftigen Stoß versetzte und ein böses Fauchen ausstieß. »Wann … reisen wir los?«, fragte er, um von seinem Fauxpas abzulenken. »Was geschieht mit der Interception ? Und kann man Black verarzten? Ich habe Angst, dass er sich die Lungen mehrfach punktiert.«
»Wir reisen bereits.« Eloise ging auf eine Stelle ihres Gefängnisses zu, und ein Teil der Wand schob sich für sie auf. »Ich weiß nicht, was mit eurem Schiff ist. Nun entschuldigt mich. Die Götter wollen mich sehen.« Sie ging hinaus und ließ die drei Männer mit Tye zurück. Die Lücke schloss sich wieder.
Idòciu blickte auf den Nuntius, der den Kopf senkte und zur Decke starrte. »Hätte mir einer gesagt, was aus dem Auftrag wird, ich hätte ihn schallend ausgelacht.«
»Ich auch«, fügte Innocent hinzu. Er machte sich Gedanken über die Forderung der Götter und wie sehr sie die Zukunft der Menschheit verändern würde.
Es blieb die winzige Hoffnung, dass es sich vielleicht um einen Scherz handelte. Ausgebrochene Betas, wie diejenigen, welche die Raumstation von BaIn in ihre Gewalt gebracht hatten und sich an einer schlau eingefädelten galaxisweiten Revolution versuchten.
Aber wahrscheinlicher war, dass er vorher Jesus begegnete.
Dem echten Jesus.
30. Oktober 3042 a . D. (Erdzeit)
System: Prokyon A
Planet: Gottes Tod
Ort: –
Triton hatte die umgekehrte Pyramide nicht mehr aus den Augen und den Scannern gelassen – und doch hätte er um ein Haar verpasst, wie sie sprang. Erst danach pfiffen und fiepten die Geräte, meldeten eine Erschütterung des Quadranten, wie sie zu keiner bekannten Interims-Welle passen wollte.
Die Ahumanen verschwanden zusammen mit der Little Interception , den Justifiers, Betas, den Kreuzen und … Clarissa!
Triton handelte unwillkürlich: Er aktivierte den ReRouter.
Dass er den Calyptic getötet hatte, war kein Zufall oder Affekt gewesen. Auch seine Aussage, er wüsste, wie der ReRouter funktionierte, bedeutete keine Lüge – nur glaubte ihm niemand wirklich. Weder die Captaine, gegenüber der er es mehrmals beteuerte, noch die Kreuze, die ihn verhört hatten. Der SupraSoldier beschrieb ihnen genau, was die Calyptics taten, um die Maschine zu aktivieren und wie sie zu bedienen war, aber sie trauten sich nicht, sie nach seinen Vorgaben zu testen. Weder die Captaine noch die Kreuze.
Die digitalen Anzeigepegel zuckten in die Höhe, der ReRouter gehorchte ihm und suchte nach einem Opfer, das er traktieren durfte. Nach zwei Sekunden meldete er ein extrem starkes Signal und fing es ein.
Tritons Plan war, die Pyramide aus dem Interim oder durch welchen Kanal sie immer flogen zu holen und zurückzuzwingen. Danach musste er improvisieren.
Seine Sinne liefen auf Übertouren, die Geschwindigkeit seiner Bewegungen übertraf die eines normalen Menschen um das Dreifache. Den Trick wandte er äußerst selten an, da es ihm Kraft raubte und seine Organe verschliss. Der
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