Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)
wurde ihm klar, dass sich an Bord niemand seines Volks befand.
Die von Plasmabrand zerfressene Leiche des Interim-Abschaums hatten man gesichert, es wurden Proben entnommen. Viel würden sie daraus nicht ziehen können, das Plasma hatte die Struktur zerstört. Zudem stammte das Wesen aus einer Spähre, in der die physikalischen Gesetze der Behüteten nicht in gewohntem Maß griffen.
Für Isix, der im Maschinenraum auf einem hohen Tank kauerte und die Behüteten bei ihrer Arbeit beobachtete, blieb die Frage, ob D’rai Jro Pasxal und Y’lo Din Qan ausgelöscht oder in Gefangenschaft geraten waren.
Im besten Fall war es ihnen wie ihm ergangen. Wenigstens lag eins ihrer Toriin-Schwerter auf dem Boden, das gerade untersucht wurde. Die erste brauchbare Waffe.
Ungeklärt blieb die Frage, was Isix nun unternahm, im Sol-System, auf Terra. Abgeschnitten von jeglicher Kommunikation.
Zumal: Sein Volk hatte gerade Wichtigeres zu tun, als eine Rettungsmission für drei Jindaix zu starten. Das verstand er voll und ganz.
Die Wucht des Angriffs vor Hakup hatte alle überrascht. Die geballte Macht der umgedrehten Pyramide übertraf die eigene Technik ebenso wie die der Wyvers. Die Behüteten hätten so etwas niemals erbauen können. Sie durchschauten nicht einmal die Wirkweise der meisten erbeuteten FTL -Antriebe.
Wer steckte dahinter?
Isix sah auf die Behüteten, die sich emsig bemühten, Wissen zu erlangen, und doch immer wieder zum Scheitern verurteilt waren. Beinahe naiv hatten sie Kabel und Leitungen in Zugangsbuchsen der beiden übrig geblieben asymmetrischen FTL -Module geschoben, das Steuerungsmodul vom Schiffscomputer entkoppelt und mit Analysegeräten verbunden. Es war, als wetzte man eine Pistole mit einem Schleifstein: sinnlos.
Eine Horde Betas kam herein, alle gepanzert und bewaffnet, aber ohne Komplettschutz. Sie flankierten einen Behüteten in einer Aries- ONE -Rüstung, die es ansatzweise mit seinem Kampf-Umwelt-Anzug hätte aufnehmen können.
»Guten Tag«, kam es aus den Helmlautsprechern. »Mein Name ist Professor Karlander von STPD Engineering. Wir haben den Starscream Mark III damals gebaut. Ich kann Ihnen eher weiterhelfen als Ihre Selbstversuche.«
Die Behüteten in den weißen Anzügen blickten sich durch ihre Visiere an. Isix sah ihnen an, dass sie sich wunderten und ärgerten.
»Monsieur, ich bin Professor Houblet, der Leiter des Teams. Mir wurde nicht angekündigt, dass wir es mit Ihnen und Ihren«, er schaute nach den Betas, »Begleitern zu tun bekommen. Es liegt in den Händen der französischen Regierung, nicht in den Händen eines Konzerns.«
»Ich nehme an, dass Sie die passende Order gleich bekommen. Mein Problem ist meistens, dass ich meinen Aufträgen vorauseile. Oder meinem Ruf.« Der Karlander ließ sich von einem Löwen-Beta ein Köfferchen geben. »Ich habe einen Computer mit den passenden Anschlussbuchsen für die FTL -Module dabei. Ich kann nachsehen, in welchem Zustand sie sind. Sie auch?«
Isix kannte den Antrieb, der aus den Beständen der Pjagoor stammte. Er wusste auch, wie man ihn ausschalten, überlasten oder aktivieren konnte.
Früher hatte sein Volk bauähnliche FTL s genutzt, bis sie dank Forschung etwas Besseres fanden und sich auch nicht mehr mit dem Interim-Abschaum plagen mussten.
Die Anzeigen sagten ihm, dass die Module den Ausfall einer Brenn-Mix-Kammer meldeten und davor warnten, einen Sprung zu versuchen, solange das beschädigte Teil nicht ersetzt worden war. Außerdem beschwerte sich der Steuerungscomputer darüber, dass er keinerlei Feedback von einer übergeordneten Rechnereinheit empfing.
Der Houblet sah auf die Aries- ONE - Rüstung, als wollte er sich mit bloßen Händen darauf werfen und versuchen, den Behüteten darin zu erwürgen. »Ich …«, setzte er an und hielt inne, als lauschte er. »Alors, Monsieur. Sie haben recht. Mir wurde von der Einsatzleitung gesagt, dass ich mit Ihnen kooperieren muss«, sagte er angesäuert und gab den Weg mit einem symbolischen Schritt zurück frei.
Isix verfolgte, wie sich der Karlander den Modulen näherte, das Köfferchen öffnete und die passenden Kabel heraussuchte. Er war wirklich gespannt, was der Behütete aus den Signalen ableiten konnte. Außerdem überlegte er, ob er sich einen von ihnen greifen sollte, um herauszufinden, ob die Behüteten D’rai Jro Pasxal und Y’lo Din Qan in ihre Gewalt gebracht hatten.
Dabei hatte er die Beta-Humanoiden vollkommen vergessen.
Einer von ihnen hob den Kopf,
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