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Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Collector - Operation Vade Retro: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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so kurzfristig denken? Vielleicht lag es daran, dass Zumi viele Jahre in Isolationshaft bei einem Collie verbracht und jede Menge Gelegenheit zum Sinnieren und Philosophieren gehabt hatte: Er verstand seine eigene Spezies nicht mehr.
    Isix hatte ihnen in Paris demonstriert, was er vermochte, wie gut er sich mit ahumanen Antrieben auskannte, welche Bedrohung in ihm lag – und doch betrachteten sie ihn als kalkulierbare Gefahr.
    Wo sich der Collie aufhielt, wusste Zumi nicht. Niemand wusste das.
    Nach seiner bizarren Pressekonferenz hatte sich der Ahumane abgesetzt, war verschwunden, um sich den Blicken zu entziehen, damit seine Worte besser nachhallten und im Verstand derjenigen gärten, die sie vernommen hatten.
    Dann werde ich nach Hakup zurückkehren. Langsam erhob er sich. Er hatte getan, was er hatte tun müssen: Die Menschheit wusste von den RV und ihrem Begehr. Von nun an mussten sich Mächtigere als er darum kümmern.
    Zumi verließ den Besprechungsraum, ging durch das Vorzimmer und den Gang in den allgemeinen Wartebereich, wo sich Besuchergruppen, Einreicher von Petitionen, Lobbyisten oder Bürger einfanden, welche die Sprechstunden eines Sekretärs besuchen wollten.
    An diesem Tag war nichts los, abgesehen von einer einsamen Frau in weiten, weißen Gewändern und schwarzen Stiefeln.
    Die zehn U.S.N.O. -Trooper in Aries- ONE -Rüstungen standen wie Denkmäler herum, hatten aber die Helme alle auf den Bildschirm gerichtet, auf dem StarLook lief. Sie warteten auf Vador und seine Berichterstattung von Hakup.
    Zumi fiel auf, wie nervös die einsame Frau im Sessel saß und die Übertragung überhaupt nicht verfolgte.
    Als er an ihr vorbeiging, sprach sie ihn an. »Verzeihung, aber ist die Besprechung zu Ende?«
    »Ja.«
    »Sekretär Dröger ist auch schon gegangen?«
    »Das ist er. Und Sie werden ihn bestimmt heute nicht mehr in seinem Büro antreffen. Fragen Sie an der Information.« Zumi wollte weiter.
    »Dann müssen Sie mir helfen«, sagte sie und schob sich ihm in den Weg.
    »Ich bin leider kein Sekretär.« Ihre Augen schimmerten für einen Moment changierend, was ihn irritierte. Implantate?
    »Aber Sie sind doch der Mann, der den Collies entkam! Nach vielen Jahren. Ich habe Sie im 3D-Cube gesehen, als Sie vor der U.S.N.O. sprachen. Sie haben Einfluss«, bat sie flehend. »Oh, ich … die Zeit läuft mir davon.«
    Er musste verbittert lachen. »Ich habe keinerlei Einfluss.« Zumi ging nach links, um sie zu passieren. Seine Heimat erwartete ihn.
    »Mehr als wir.« Sie versperrte ihm erneut das Durchkommen. »Bitte. Wir teilen das Schicksal: Auch wir entgingen den Collies.«
    »Ach ja?«
    »Ihren Schlachtereien und Verarbeitungsfabriken, in denen sie die Nachzuchten zu Nahrung verarbeiteten«, stieß sie hervor. Wieder flirrten ihre Augen, sowohl die Iris als auch das Weiß. Ein verwirrender Effekt, weil es den Anschein erweckte, sie würde ihn scannen. »Wie auf Hakup.«
    Ich sollte sie wenigstens anhören. Zumi betrachtete sie und seufzte. »Also, was ist Ihr Anliegen?«
    Sie atmete erleichtert auf. »Danke! Vielen Dank, Mister Zumi.« Sie reichte ihm ein Datenchip, während sich Tränen an den Lidrändern sammelten. »Ich habe alle Informationen zusammengestellt, die relevant sind. Und ich bitte Sie, das Dossier genau zu studieren und sich der Tragweite bewusst zu sein.« Bevor er es zu verhindern vermochte, umarmte sie ihn und hielt ihn fest. »Retten Sie uns!«, raunte sie. Ein Tropfen benetzte seine Wange.
    Ein U.S.N.O. -Wächter wandte den Kopf, wie Zumi über ihre Schulter hinweg sah. »Hey! Was machen Sie da?« Er machte einen Schritt, die Servos der Aries ONE erzeugten leise Motorengeräusche. »Weg von dem Mann!«
    »Schon gut«, rief Zumi. »Sie will sich nur …«
    Dann wurde die Unbekannte von einer Explosion zerfetzt: Die schwarzen Flammen, die aus ihrem Leib schossen, hüllten ihn ein.

»Ihr könnt mich alle mal.
    Ganz ehrlich, ihr könnt mich!
    Macht euren Dreck allein, aber lasst mich durch, damit ich wenigstens versuchen kann, das Universum zu retten.«
    Funkspruch eines unbekannten Astrophysikers nach der Operation VADE RETRO

Dritte Szene
    8. Oktober 3042 a . D. (Erdzeit)
    System: Ross 614 A
    Planet: Cornu Copiae (CoS-Besitz, verpachtet an TauCetiPrime)
    Ort: Cornus-City
    Die eingebaute Waffe des Collectors schoss unmittelbar neben Innocent los, das Mündungsfeuer stand wie eingefroren waagrecht auf der Handfläche und blendete ihn. Das Geräusch, das dabei entstand, war eine Mischung

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