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Colorado Kid

Colorado Kid

Titel: Colorado Kid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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bereit.« 
    »Im Auto oder im Flugzeug.«
    »Ah jo«, sagte Dave.
    »Und die Zigaretten?«
    »Weiß ich nicht genau, aber wenn ich wetten müsste, würde ich sagen, er hatte sie bereits dabei«, sagte Dave.
    »Er wusste, was passieren würde … Ich nehme an, er hatte sie in der Hosentasche.«
    »Später dann, am Strand …« Stephanie hatte Cogan vor Augen, ihre persönliche Vorstellung von Colorado Kid, der sich die erste Zigarette seines Lebens anzündet – seine erste und letzte – und dann am Hammock Beach zum Wasser hinunterschlendert, allein im Mondlicht. Im mitternächtlichen Mondenschein. Er zieht den kratzigen, ungewohnten Rauch ein, einmal, vielleicht zweimal. Dann wirft er die Zigarette ins Meer. Und dann …?
    Ja, was dann?
    »Das Flugzeug setzte ihn in Bangor ab«, hörte sie sich mit einer Stimme sagen, die in ihren Ohren ebenfalls kratzig und ungewohnt klang.
    »Ah jo«, stimmte Dave zu.
    »Und jemand fuhr ihn von Bangor nach Tinnock.«
    »Ah jo.« Diesmal Vince.
    »Dann aß er Fish and Chips.«
    »Genau«, bestätigte Vince. »Das bewies die Obduktion. Und meine Nase. Ich habe den Essig selbst gerochen.«
    »Hatte er da noch sein Portemonnaie?«
    »Das wissen wir nicht«, sagte Dave, »aber ich glaube nicht. Ich denke, er gab es mit seinem Mantel, der Anzugjacke und seinem bisherigen Leben ab. Dafür bekam er die grüne Jacke, von der er sich ebenfalls später trennte.«
    »Oder die der Leiche gestohlen wurde«, sagte Vince. 
    Stephanie erschauderte, sie konnte es nicht verhindern. »Er fährt mit der Sechs-Uhr-Fähre rüber nach Moose-Lookit Island, bringt Gard Edwick einen Pappbecher mit Kaffee – wie in dem Lied Tea for the Tillerman.«
    »Ja«, sagte Dave. Er schaute feierlich drein.
    »Da hat er bereits kein Portemonnaie und keinen Ausweis mehr dabei, nur noch siebzehn Dollar und etwas Kleingeld, unter anderem eine russische Zehn-Rubel-Münze. Meint ihr, das Geldstück könnte vielleicht … keine Ahnung … irgendeine Art Erkennungszeichen sein, wie in einem Spionageroman? Ich meine, damals herrschte doch noch der Kalte Krieg zwischen der Sowjetunion und Amerika, nicht?«
    »Und wie!«, bestätigte Vince. »Aber Steffi, wenn dir ein Austausch mit einem russischen Geheimagent bevorstände, würdest du dich dann mit einem Rubel zu erkennen geben?«
    »Nein«, gestand sie. »Aber warum sollte er ihn sonst bei sich gehabt haben? Um ihn jemandem zu zeigen, was Besseres fällt mir nicht ein.«
    »Ich hatte immer das Gefühl, dass er ihn geschenkt bekam«, sagte Dave. »Vielleicht zusammen mit dem kalten Steak, in Alufolie gewickelt.«
    »Warum?«, fragte sie. »Wer sollte das tun?« Dave schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
    »Hat man am Tatort Alufolie gefunden? Vielleicht im Seegras am Ende des Strandes?«
    »O’Shanny und Morrison haben mit Sicherheit nicht nachgesehen«, sagte Dave. »Vince und ich haben den ganzen Strand abgesucht, nachdem das Absperrband entfernt war. Wir suchten nicht ausdrücklich Alufolie, verstehst du, sondern irgendetwas, das aussah, als würde es mit dem Toten in Verbindung stehen, was auch immer. Wir fanden nur den üblichen Müll, Bonbonpapier und so.« 
    »Wenn das Fleisch in Folie gewickelt oder in einem Beutel war, ist es ebenso gut möglich, dass Colorado Kid es zusammen mit der Zigarette ins Wasser warf«, sagte Vince.
    »Und das Stück Fleisch in seinem Hals …«
    Vince grinste schwach. »Ich habe mich mehrmals lange sowohl mit Doc Robinson als auch mit Dr. Cathcart über das Fleisch unterhalten. Dave war ein paar Mal dabei. Ich weiß noch, was Cathcart einmal zu mir sagte. Das kann höchstens einen Monat vor seinem Herzinfarkt gewesen sein, der ihm vor sechs oder sieben Jahren das Leben nahm. Er sagte: ›Ihnen lässt die alte Geschichte einfach keine Ruhe. Sie kommen immer wieder darauf zurück, so wie ein Kind, dem ein Zahn ausgefallen ist und das unablässig mit der Zunge in dem Loch herumbohrt.‹ Und ich dachte, jawohl, genau so ist es, so fühlt es sich an. Es ist wie ein Loch, an dem ich herumbohren muss, weil ich bis zum Grund vordringen will. Zuerst wollte ich wissen, ob das Stück Fleisch Cogan nach seinem Tod in den Hals geschoben worden sein könnte, mit den Fingern oder mit einem Werkzeug wie beispielsweise einer Hummergabel. Die Frage ist dir auch schon durch den Kopf gegangen, nicht wahr?«
    Stephanie nickte.
    »Cathcart meinte, es sei möglich, aber unwahrscheinlich, weil das Fleisch nicht nur zerkaut war, sondern schon so weit

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