Colours of Love - Verloren: Roman (German Edition)
Morgen.
Aber es ist Matteo, der an der Haustür auf mich wartet. Er ist barfuß und trägt wieder Jeans und dazu ein weißes, einfaches T-Shirt, so als hätte er sich nicht viel Mühe mit dem Anziehen gegeben und einfach das Erste gegriffen, was ihm in den Weg kam. Sein dunkelblondes Haar fällt ihm wie immer in die Stirn, und auf seinen Wangen liegt ein Bartschatten, aber auch in diesem ungewöhnlich »ungepflegten« Zustand ist er noch so attraktiv, dass ich unwillkürlich schlucke, während ich auf ihn zugehe.
Die Art, wie er am Türrahmen lehnt – den rechten Arm aufgestützt, die linke Hand an der Klinke – ist lässig und lässt mich nicht erkennen, wie er es findet, dass ich da bin. Und auch in seinem ernsten Gesicht, in dem nicht der Hauch eines Lächelns liegt, kann ich nicht lesen, was er denkt. Nur gleichgültig ist er nicht, denn es liegt ein Glitzern in seinen Augen, das ich, je näher ich komme, immer deutlicher erkenne.
Als ich die Tür erreiche, tritt er schweigend einen Schritt zurück und öffnet sie ganz, lässt mich in die Eingangshalle treten. Dabei bleibt er jedoch so stehen, dass ich dicht an ihm vorbeimuss, und die Knie werden mir weich, als ich seinen Duft einatme, der mir nach der letzten Nacht für immer vertraut sein wird.
Er schließt die Tür hinter mir und lehnt sich dagegen, und ich drehe mich zu ihm um, versuche, mich daran zu erinnern, weshalb ich gekommen bin.
»Matteo, ich …« Was wollte ich ihm sagen? Mein Gehirn ist wie leergefegt, ich kann nur denken, wie sehr ich ihn vermisst habe, obwohl ich nicht mal einen Tag von ihm getrennt war. »Ich wollte …«
In seinen Augen flackert etwas auf, das augenblicklich auf mich überspringt, ein Funke, der sich wie rasend in mir ausbreitet und mich entflammt, mich wehrlos macht, als er auf mich zukommt und nach mir greift, mich fast grob an sich zieht.
Und dann liegen seine Lippen auf meinen und er küsst mich, wie ich noch nie in meinem Leben geküsst worden bin.
16
Sein Kuss hat nichts Lockendes, Verführerisches mehr, wie gestern Abend, ist diesmal pure, drängende Leidenschaft, die mich völlig überwältigt und von den Füßen fegt, wortwörtlich sogar, denn ich habe für einen Moment keinen Boden mehr darunter, und als ich wieder stehe, fühle ich die kühle Wand in meinem Rücken, gegen die er mich presst, ohne meinen Mund freizugeben.
Aber ich will auch gar nicht, dass er das tut, ich brauche ihn plötzlich so dringend, dass ich gar nicht mehr weiß, wie ich es ohne ihn ausgehalten habe. Meine Hände zittern, als ich sie unter sein T-Shirt gleiten lasse und es nach oben schiebe, und er löst sich gerade lange genug von mir, um es sich auszuziehen und zur Seite zu werfen. Gierig streiche ich mit den Händen über seine nackte Haut, taste an seiner Narbe entlang, die ihn so besonders macht, und die Vorstellung, dass ich das – wenn ich nicht gekommen wäre – vielleicht nie mehr hätte tun können, lässt mich ihn noch verzweifelter küssen und frustriert aufstöhnen, als er aufhört und mich ansieht.
Unsere Gesichter sind dicht voreinander, und wir atmen beide schwer, gefangen in der Spannung, die sich zwischen uns aufgebaut hat und die sich nur auf eine einzige Weise entladen kann.
Matteos Augen sind jetzt so dunkel, dass sie fast schwarz wirken, und die unkontrollierte Lust darin lässt mich erschaudern. Hilflos lasse ich zu, dass er meine Handgelenke umfasst und meine Arme nach oben über meinen Kopf hebt. Sein Körper ist dicht an meinen gedrängt, und ich fühle seine Hitze. Aber da ist immer noch viel zu viel Stoff, der uns trennt, was Matteo auch störend zu finden scheint, denn er lässt seine Hände an mir heruntergleiten, bis er das Mieder meines Kleides erreicht hat. Es sitzt eng und direkt auf der Haut, und er ist zu ungeduldig, um es nach unten zu schieben, packt stattdessen den Stoff und zerreißt ihn mit einem heftigen Ruck, der mich aufkeuchen lässt. Schock und Erregung durchzucken mich gleichzeitig, als ich den Luftzug auf meinen entblößten Brüsten fühle, aber die Erregung gewinnt, und ich will die Arme wieder um ihn schlingen.
Doch er lässt mich nicht, hält meine Arme über mir an der Wand fest, während er den Kopf senkt. Ich weiß, was er vorhat, beiße auf meine Lippe und warte auf das warme Gefühl seines Mundes auf meiner harten Brustspitze. Aber als er sie einen Herzschlag später umschließt und daran saugt, ist es viel aufwühlender, als ich dachte. Ich lasse den Kopf schwach gegen
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