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Commander Perkins 01 - Der rote Nebel

Commander Perkins 01 - Der rote Nebel

Titel: Commander Perkins 01 - Der rote Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Francis
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zu, packte ihn bei den Schultern und drehte ihn um.
    „Verschwinde, Ralph", befahl er, „sonst wird dir noch mieser!"
    „Mir geht es wieder gut", schwindelte Ralph.
    „Dennoch hast du hier nichts zu suchen." Perkins gab ihm einen leichten Stoß, so daß er einige Schritte in Richtung Ausgangstür machte. Durch diese drängten jetzt etwa zwanzig Männer vom Abwehrdienst herein. Sie trugen unauffällige, graue Kombinationen ohne Rangzeichen. Einer von ihnen nahm Ralph am Arm und brachte ihn aus dem Hangar.
    „Was soll das denn?" fragte der Junge. Er wehrte sich. „Ich habe etwas zu sagen."
    „Später, Ralph, später", entgegnete der Graue, und schon schloß sich die Stahltür hinter ihm. Er war allein mit George auf dem Gang.
    „Was ist da passiert, Ralph?" fragte der dunkelhäutige Junge. „Wieso haben die sich geschlagen und beschossen? Verstehst du das?"
    „Ich weiß nichts. Noch nicht."
    Ralph rannte so schnell davon, daß George ihm nicht folgen konnte, zumal er sich in der Mondstation nicht auskannte. Ralph bemerkte zwar, daß George gern mit ihm gekommen wäre, aber er hatte keine Zeit für ihn.
    Eine phantastische Idee war ihm gekommen, und er wollte sich so schnell wie möglich davon überzeugen, ob sie richtig war oder nicht.
    Er öffnete eine seitlich abzweigende Tür, indem er die Hand auf die Sensorscheibe daneben legte. Das Türblatt fuhr zischend zur Seite und verschwand in der Wand. Dahinter wurde eine Treppe sichtbar. Ralph hastete hinauf.
    Er kam in einen kleinen Raum, in dem mehrere gepolsterte Sessel 35
    standen. Über ihnen wölbte sich eine transparente Scheibe. Durch sie hindurch konnte er die rot leuchtende Erde und die Sterne sehen, aber auch einen Teil der Mondlandschaft und einen Teil von Delta 4.
    Über der Hangarkuppel schwebte ein roter Hauch. Er pulsierte leicht, als ob Leben in ihm wäre. Dann plötzlich verdichtete er sich zu einem Ball, der etwa so groß war wie die Faust von Ralph. Er jagte davon, flog ein Stückchen über die gelblich-weiß schimmernde Mondlandschaft hinweg, stieg dann steil auf, wurde innerhalb von Sekunden kleiner und verschwand schließlich.
    Ralph ließ sich in einen der Sessel sinken.
    Er begriff, daß der rote Nebel nicht kleiner geworden war, sondern daß er sich mit hoher Geschwindigkeit vom Mond entfernt hatte. Nur dadurch war der Eindruck entstanden, daß er kleiner wurde.
    Ralph drückte eine Taste an der Lehne des Sessels. Aus der Decke senkte sich eine armlange Röhre herab. Als sie in Augenhöhe war, klappten die beiden Enden auf. Die Röhre entpuppte sich als Fernrohr.
    Ralph blickte hindurch. Er suchte den roten Punkt, fand ihn jedoch trotz intensiver Bemühungen nicht. Schließlich gab er auf, drückte die Taste erneut und ließ das Fernrohr wieder in der Decke verschwinden.
    Er kehrte auf den Gang vor dem Hangar zurück. Hier stieß er auf George Croden, der enttäuscht auf seinem Koffer saß.
    „Endlich läßt du dich mal wieder sehen", sagte er traurig. „Niemand kümmert sich um mich."
    Ralph kratzte sich hinter dem Ohr. Er wußte mit George zur Zeit nichts anzufangen.
    „Warum rufst du deinen Vater nicht an?" fragte er. „Das wäre doch das einfachste."
    „Ha, ha, wie lustig", antwortete der dunkelhäutige Junge. „Und wie macht man das?" „Nun meckere mich nicht gleich an", sagte Ralph. „Ich kann
    schließlich nichts dafür. Sieh mal. Hier ist ein Interkom. Du brauchst nur die rote Taste zu drücken. Dann meldet sich die Verwaltungszentrale.
    Dort sitzen ein paar Frauen, die jeden in Delta 4 kennen."
    .Jeden? Ich habe gehört, hier leben mehr als viertausend Menschen."
    „Das ist schon richtig", erwiderte Ralph. „Aber dein Vater heißt schließlich Croden und ist Wissenschaftler. Das ist schon was. Etwas anderes wäre es, wenn er zum Beispiel Luftanhalte-Trainer wäre."
    „Luftanhalte-Trainer? So was habe ich noch nie gehört."
    „Ich bin einer. Paß auf. Ich zeige dir, was die machen. Mund zu. Augen zu - und Luft anhalten."
    George Croden gehorchte, nachdem er noch einmal tief Luft geholt hatte. Ralph Common schlüpfte an ihm vorbei und eilte zur Hangartür.
    George schrie vor Wut auf, als er Ralph lachen hörte. Doch seine Beschimpfungen kamen zu spät. Der „Luftanhalte-Trainer" war schon verschwunden. Er hatte den Hangar betreten. Da er das so ohne weiteres tun konnte, folgte ihm George und öffnete die Tür ebenfalls. Ralph stand nur wenige Schritte von ihm entfernt vor Commander Perkins, Peter Hoffmann und einem

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