Commander Perkins 01 - Der rote Nebel
„Hast du das gehört, Randy?" fragte er. „Ganz schön keß, dieser Knabe, wie?"
Perkins öffnete das Sicherheitsschott und stieg über die Leiter nach unten. Ralph erhob sich. Er fuhr sich mit dem Ärmel über die Stirn und wischte den Schweiß ab. Dann folgte er dem Kommandanten nach unten.
Peter Hoffmann ließ ihn in Ruhe. Er merkte, daß Ralph nicht in der Lage war, mit ihm zu reden, und daß er für Scherze nicht empfänglich war.
Hoffmann und George Croden bildeten den Schluß. George blickte sich staunend im Hangar um. Er erkannte, daß er sich in einer Halle befand, die weitaus größer war, als er bisher angenommen hatte. Überall hingen technische Geräte an der Decke. Sie konnten herabgelassen werden. Es war unschwer zu erraten, daß sie für die Wartung der Raumschiffe eingesetzt wurden.
„Ist die ganze Halle luftleer gepumpt worden, damit die Space boy herein konnte?" fragte der dunkelhäutige Junge.
„Allerdings", erwiderte Hoffmann. „Aber das ist kein Problem. Energie gibt es hier oben genug."
Verwundert blickte er zu Ralph Common hinüber, der mit bleichem Gesicht aus dem Hangar eilte und durch eine Stahltür verschwand.
„Wir zeigen dir später den Hangar, wenn hier gearbeitet wird", versprach Commander Perkins. „Vorausgesetzt, es interessiert dich."
„Sehr sogar." George nickte. Er nahm seinen Koffer und ging hinter den beiden Offizieren her. Durch die Tür, durch die Ralph verschwunden war, kamen einige Techniker herein. Sie grüßten Perkins respektvoll und traten zur Seite, um ihn vorbeizulassen.
Die Tür schloß sich wenig später hinter George. Zusammen mit den beiden Raumfahrern schritt er über einen breiten Gang, der von leuchtenden Platten an der Decke erhellt wurde. An den Wänden befanden sich in regelmäßigen Abständen großformatige Landschaftsaufnahmen von der Erde.
„Wir haben deinem Vater über Funk Bescheid gegeben", sagte Commander Perkins. „Er müßte eigentlich schon hier sein."
Sie erreichten ein Sicherheitsschott. Major Hoffmann hob die Hand zur Sensortaste, um sie zu öffnen, als ein Lautsprecher über ihnen knackte.
„Commander Perkins, bitte, melden Sie sich", rief eine männliche Stimme. „Hier spricht Oberst Jason. Melden Sie sich." Perkins schaltete sein Armbandfunkgerät ein.
„Perkins hier, Oberst. Was kann ich für Sie tun?" Seine Stimme klang gelassen und hatte einen leicht ironischen Unterton. George Croden blickte ihn überrascht an. Er hatte das Gefühl, daß der Commander kein besonders gutes Verhältnis zu Oberst Jason hatte.
„Kehren Sie sofort in den Hangar zurück, Commander! Meine Leute sind bereits auf dem Weg dorthin."
„Was ist denn los?" fragte Perkins bestürzt.
„Die Techniker schießen um sich und schlagen aufeinander ein. Es scheint bereits einen Toten gegeben zu haben." Perkins erbleichte.
„Ich bin schon unterwegs", rief er. „Komm, Peter!" Die beiden Offiziere rannten den Gang zurück. George stellte seinen Koffer ab. Er zögerte einige Sekunden lang, dann lief er hinter ihnen her. Die Neugier trieb ihn an. Er konnte sich überhaupt nicht erklären, was die Techniker dazu veranlaßt hatte, so etwas zu tun. Er hatte sie gerade eben noch gesehen, und sie hatten einen heiteren und ausgelassenen Eindruck auf ihn gemacht. George hatte das Gefühl gehabt, daß einer von ihnen einen Witz gemacht hatte, und daß ihnen das Lachen noch auf den Lippen gelegen hatte, als sie in den Hangar gekommen waren.
Und jetzt sollten sie auf Leben und Tod miteinander kämpfen? Er konnte es sich nicht vorstellen.
Commander Perkins und Major Hoffmann rissen die Tür zum Hangar auf und verschwanden George aus den Augen. Als er die Tür erreichte, standen sie etwa zwanzig Meter von ihm entfernt neben der Space boy. Zu ihren Füßen lagen fünf regungslose Gestalten. Zwei Techniker stürzten sich einige Meter von ihnen entfernt auf eine Maschine. Sie bluteten aus mehreren Wunden.
„Was ist passiert?" fragte eine bekannte Stimme hinter ihm. Er fuhr herum und sah Ralph vor sich, der sich ihm lautlos genähert hatte.
George wollte etwas sagen, brachte aber vor Entsetzen keine Silbe über die Lippen. Ralph schob ihn zur Seite und betrat den Hangar. Er 34
eilte zu Commander Perkins und Peter Hoffmann hin. Vier der Männer auf dem Boden regten sich. Sie waren verwundet, aber nicht tot. Für den fünften gab es dagegen keine Hoffnung mehr. Das erkannte Ralph auf den ersten Blick.
Commander Perkins bemerkte den Jungen. Er wandte sich ihm
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