Commander Perkins 01 - Der rote Nebel
stellen." Commander Perkins lächelte.
„Wenn ich mich auf eine Diskussion eingelassen hätte, dann hätte er vielleicht nicht mitgespielt", erklärte er. „Und das Risiko wollte ich nicht eingehen. Mein Plan ist so ungewöhnlich, daß ein so phantasieloser Mann wie Oberst Jason ihm sicherlich nicht zugestimmt hätte!"
„Wollen Sie mir nicht wenigstens sagen, was Sie vorhaben?" fragte Cindy. Doch sie erhielt keine Antwort.
Sie eilten über die Gänge und fuhren mit dem Fahrstuhl nach unten ins Laboratorium von Professor Common, während sie dieses Gespräch führten. Commander Perkins trug einen kleinen Koffer unter dem Arm.
Als sie den Fahrstuhl verließen, entdeckten sie George Croden, der auf sie gewartet hatte. Commander Perkins und Cindy beachteten ihn nicht.
Sie eilten an ihm vorbei. Ralph blieb stehen.
„Kannst du mir vielleicht sagen, was los ist?" fragte George. „Ich glaube, hier spielt alles verrückt."
„Es ist alles in Ordnung", erwiderte Ralph. „Commander Perkins versucht, die Menschen auf der Erde zu retten. Das ist alles."
George wurde grau im Gesicht.
„Ach, er will mal eben die Menschheit retten, wie? Hm, wie macht er denn das? Würdest du mir das, bitte, mal verraten?"
„Wenn du Oberst Jason nichts davon sagst - ja!"
„Warum darf er nichts davon wissen?"
„Weil Commander Perkins den roten Nebel hierherlocken wird", eröffnete ihm Ralph.
„Er ist verrückt", sagte George stöhnend. „Das kann er doch nicht tun."
„Siehst du. Genau das würde Oberst Jason auch sagen. Dabei ist der Plan von Commander Perkins die einzige Rettung."
„Und wie will er den Nebel anlocken?"
„Eine Gehirnforscherin hat Commander Perkins, Major Hoffmann und mich untersucht. Die Ergebnisse dieser Untersuchung hat sie auf einem Magnetband aufgezeichnet."
„Eure Gehirnströme?"
„Genau die. Wie haben nämlich beobachtet, daß der rote Nebel sich für einen von uns oder vielleicht auch für alle drei interessiert. Commander Perkins wird daher dieses Magnetband abspielen und die Aufzeichnungen millionenfach verstärken. Die Verlockung wird so groß sein, daß der rote Nebel sofort angerast kommt. Er wird in Delta 4 eindringen und versuchen, bis an die Quelle der Strahlung zu kommen."
„Und die wird im Dimensionsbrecher sitzen", ergänzte George.
„Genau da", sagte Ralph so stolz, als habe er den Plan entwickelt.
„Und wohin schickt dein Vater das Teufelszeug?"
„Er wird versuchen, es in Gospel, das Atomforschungszentrum, hineinzuschießen."
George blieb der Mund offen stehen.
„Jetzt begreife ich überhaupt nichts mehr", sagte er, als er sich wieder fing. „Warum schickt er den Nebel nicht irgendwohin ins Universum?"
„Weil Commander Perkins befürchtet, daß er dann eine andere be-wohnte Welt überfallen und entvölkern könnte. Dann würde der Nebel noch größer und mächtiger werden, zur nächsten Welt ziehen, die Bevölkerung verschlingen und zur schlimmsten Gefahr für die ganze Galaxis werden. Komm! Ich habe eine Idee", sagte Ralph. „Machst du mit?"
„Klar, wenn ich weiß, um was es geht."
„Wir beiden gehen rüber zu Gospel", erklärte Ralph. „Es ist nicht weit.
Nur etwa zwei Kilometer. Von dort aus können wir alles viel besser beobachten als hier, denn ins Labor meines Vaters läßt man uns jetzt bestimmt nicht rein!"
„Mann, das ist eine prima Idee", rief George begeistert. Er war glücklich, daß Ralph ihn endlich einmal am Geschehen teilnehmen lassen wollte. „Ich bin voll dabei."
Sie stiegen in den Fahrstuhl und ließen sich nach oben tragen. Als sie ihn verließen, kam ihnen Oberst G. Camiel Jason entgegen. Sein Gesicht ließ erkennen, daß er fest entschlossen war, sich durchzusetzen.
,Jetzt ist alles vorbei", sagte Ralph entsetzt, als der Offizier im Fahrstuhl verschwunden war. „Er macht alles zunichte."
George Croden drückte den Störungsknopf. Ein Lichtzeichen zeigte an, daß der Fahrstuhlkorb zwischen zwei Stockwerken steckengeblieben war.
George rannte zu einem Sicherungskasten und riß eine der Sicherungen heraus. Triumphierend hielt er sie hoch.
„Bis Jason da raus ist, hat Commander Perkins den Plan längst durchgeführt", rief er.
„Mann", stöhnte Ralph. „Das schockt."
„Und jetzt los", sagte George lachend. „Ich möchte endlich mal nach draußen."
Ralph hätte durch diese Bemerkung eigentlich aufmerksam werden müssen. Er achtete jedoch nicht darauf. Erst später fiel sie ihm wieder ein, aber da war es schon zu spät. Da
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