Commander Perkins 02 - Planet der Seelenlosen
Gesicht. Seine Augen leuchteten. Sie waren intensiv blau. Eine zwingende Kraft ging von ihnen aus. "Haben wir denn alle vergessen, daß Ralph schon einige Male telepathische Kräfte bewiesen hat?"
"Was wollen Sie damit sagen?" fragte Professor Common. "Glauben Sie etwa, daß irgendein galaktisches Wesen uns mit Hilfe von Ralph eine Information zuspielen will?"
,Ja, das glaube ich", antwortete Hoffmann. "Und ich bin überzeugt davon, daß die auf Ralph eintreffenden Energien so stark sind, daß sie sein Gehirn zerstören."
"Peter könnte recht haben." Perkins runzelte die Stirn. "Ja, das könnte es sein. Die psionischen Energien, die das Gehirn Ralphs treffen, sind so stark, daß sie es förmlich ersticken. Deshalb ist Ralph zusammengebrochen."
"Wir können derartige Energien nicht messen", stellte der Chefarzt fest.
"Aber wir können Ralph dagegen abschirmen", erwiderte Perkins erregt.
"Wir können die gleichen Energieformen nutzen wie beim Dimensionsbrecher, und damit ein Energiefeld über Ralph errichten. Damit würden wir eine energetische Strukturlücke schaffen, die ihn gegen die einfallenden Gedankenkräfte des unbekannten, galaktischen Wesens schützt."
"Wir sind nur auf Vermutungen angewiesen", stellte Professor Common klar, "aber sie könnten richtig sein."
"Können Sie so ein Energiefeld schaffen, wie Commander Perkins
es beschrieben hat?" fragte der Mediziner.
"Das ist kein Problem", antwortete Common. "Bringen Sie Ralph zum Dimensionsbrecher, und innerhalb einer Minute steht der Energieschirm."
"Dann los. Wir wollen keine Zeit verlieren", rief Dr. Barlow. Er war wie umgewandelt. Plötzlich wirkte er nicht mehr niedergeschlagen, sondern ausgesprochen optimistisch. Er entwickelte einen überraschenden Tatendrang. Energisch verwies er die beiden Offiziere, Professor Common und Cindy aus der Intensivstation, rief einige Assistenzärzte herbei und bereitete den Transport des Patienten zum Dimensionsbrecher vor. Das war alles andere als einfach, da Ralph am Lebenserhaltungssystem angeschlossen bleiben mußte. Wurde auch nur eine dieser Maschinen ausgeschaltet, starb er.
Commander Perkins informierte Oberst G. Camiel Jason, daß alle Gänge von der Medo-Station bis zum Dimensionsbrecher freigemacht werden mußten. Er beorderte ein Transportkommando zur Medo-Station, das sich der verschiedenen Maschinen annahm. Die Zeit drängte. Ralph wurde von Minute zu Minute schwächer.
Major Hoffmann half Professor Common und Cindy bei den Vor-bereitungen am Dimensionsbrecher. Als sich einige Minuten später die Tür öffnete, und Ralph hereingeschoben wurde, verkündete Professor Common:
"Wir können sofort anfangen. Alles ist vorbereitet. Bringen Sie Ralph unter die Haube des Dimensionsbrechers."
Oberst G. Camiel Jason schob sich an Commander Perkins vorbei und wandte sich an den Wissenschaftler.
"Damit wir uns recht verstehen", sagte er. "Sie schalten den Dimensionsbrecher nicht ein. Sie nehmen keine Verbindung zu anderen Welten auf!"
"Nein", antwortete Common. "Das tue ich nicht. Ich errichte nur ein Energiefeld über meinem Sohn. Dabei nutze ich eine Nebenfunktion des Dimensionsbrechers. Eine Gefahr für den Mond oder die Erde entsteht nicht!"
"Dann bin ich einverstanden", erklärte der Sicherheitschef von Delta 4.
Die Mediziner legten Ralph vorsichtig in den Dimensionsbrecher. Dabei blieb er an die Lebenserhaltungssysteme angeschlossen.
Cindy Common lächelte gequält Peter Hoffmann zu, der sich verlegen mit dem Handrücken über die Lippen fuhr. Der Major ließ sich selten zu heftigen Worten hinreißen. Meistens äußerte er sich in scherzhafter Weise. So wie vor wenigen Minuten war er Cindy noch nie begegnet.
"Sie schaffen es", sagte er.
Die Vorbereitungsarbeit zahlte sich aus. Ralph lag kaum im Dimensionsbrecher, als Professor Common einen Teil der Anlage einschaltete. Ein unsichtbares Energiefeld wölbte sich auf, das den Jungen gegen die einfallende geistige Strahlung abschirmte.
Ralphs Lippen zuckten. Seine Augen schlössen sich. Cindy schlug die Hände vor das Gesicht und begann hemmungslos zu weinen, als sie sah, wie schnell die Wirkung eintrat. Commander Perkins ging zu Chefarzt Dr.
Barlow, der die Instrumentenanzeigen beobachtete.
"Ich hätte es nicht für möglich gehalten." Der Mediziner schüttelte den Kopf. "Major Hoffmann hat recht gehabt. Die Gehirnströme werden wieder stärker."
"Kommt mein Sohn durch?" flüsterte Professor Common.
.Jetzt habe ich wieder Hoffnung", erwiderte
Weitere Kostenlose Bücher