Commander Perkins 02 - Planet der Seelenlosen
Hoffmann. "Wir bummeln ganz gemütlich mit einer Geschwindigkeit von etwa 120 000 Kilometern in der Sekunde zur Erde zurück."
Professor Common ging nicht auf den scherzhaften Ton ein. Eine Geschwindigkeit, wie sie der Offizier angegeben hatte, stellte eine absolute Höchstleistung in der Klasse der Schnellen Raumjäger dar. "Ich brauche Ihren Rat und Ihre Hilfe. Wir haben ein ernstes Problem", berichtete der Wissenschaftler. "Unbekannte Kräfte sind in der Lage, den Dimensionsbrecher zu beeinflussen und nach ihrem Willen zu programmieren. Wir mußten ihn ausschalten, um allen möglichen Gefahren aus dem Wege zu gehen."
Major Hoffmann drückte wortlos auf eine Taste unter dem Bildgerät. Ein anderes Projektionsfeld leuchtete auf.
Commander Randy Perkins, der die Space boy lenkte, nickte Professor Common grüßend zu. "Sie wollen also, daß wir zur Mondbasis kommen", sagte der Kommandant des Schnellen Raumjägers.
"Ich halte es für dringend notwendig. Metallstücke sind durch den Dimensionsbrecher gekommen. Es sind vermutlich die Teile eines menschenähnlichen Roboters. Das Metall enthält Beimischungen eines Materials, das bei uns völlig unbekannt ist."
"Ich spreche mit dem Oberkommando", erwiderte Commander Perkins.
"Schwierigkeiten wird es kaum geben. In etwa anderthalb Stunden sind wir in der Mondbasis. Wo steckt Ralph?"
"Hier!" antwortete der Professor, wandte sich um und deutete auf einen Sessel im Hintergrund. Seine Augen weiteten sich voller Entsetzen. Der Junge klammerte sich in einer seltsam verkrümmten Haltung am Sitz fest.
Die weit aufgerissenen Augen starrten ins Leere. Unvermittelt erhob sich Ralph, ging wie ein Automat einige Schritte auf den Vater zu und brach zusammen.
Professor Common sprang auf. "Cindy!" rief er entsetzt. "Cindy! Schnell!
Einen Arzt! Wir brauchen einen Arzt!" Er beugte sich über den leblosen Körper. Dann lief er hastig zum Bildschirm zurück. "Ich gebe Ihnen Bescheid!" sagte er und schaltete ab.
Die Verbindung war unterbrochen. Perkins und Hoffmann starrten bestürzt auf die dunkle Mattscheibe.
"Wir ändern den Kurs", entschied Commander Perkins. "Wir fliegen zur Mondbasis Delta 4."
Major Hoffmann tippte eine Reihe von Zahlen in den Hauptcomputer des Raumschiffes und meldete wenig später: "Kurs zur Mondbasis liegt an."
Nachdenklich lehnte sich Commander Perkins in seinem Andrucksessel zurück ...
In Lebensgefahr
In aller Eile erledigten Commander Perkins und Major Peter Hoffmann die vorgeschriebenen Arbeiten, nachdem der Schnelle Raumjäger im Haupthangar von Delta 4 gelandet war. Die riesige Halle wimmelte von
Technikern und robotartigen Maschinen, die das Raumschiff von allen Seiten umgaben und augenblicklich mit der Wartung der wichtigsten Aggregate begannen.
Commander Perkins und Peter Hoffmann eilten auf die Medo-Station von Delta 4, wo sich die Ärzte um den vierzehnjährigen Ralph bemühten.
Randy Perkins sah ihn durch die Glasscheibe, als er die Intensivstation betrat. Hier befanden sich Professor Common und dessen Tochter Cindy.
Beide waren leichenblaß. Ihre Gesichter waren von Entsetzen gezeichnet, als sie sich dem Commander zuwandten. Von ihm schienen sie mehr Hilfe zu erwarten als von den Ärzten. Der Kommandant der Space boy und Peter Hoffmann begrüßten die beiden Wissenschaftler. Dann traten sie wortlos an die Glasscheibe heran, die sie vom Behandlungsraum trennte.
Ralph lag mit weit geöffneten Augen im Bett. Sein Gesicht war bleich.
Zahlreiche Schläuche und Drähte verbanden ihn mit dem von einem Computer gesteuerten Lebenserhaltungssystem.
"Er stirbt", flüsterte Professor Common. "Ohne das Lebenserhaltungssystem wäre er schon tot."
"Die Ärzte haben uns gerade eben erklärt, daß sie nicht mehr wissen, was sie tun sollen", fügte Cindy hinzu.
Chefarzt Dr. Leon R. Barlow stand am Computer des Lebenserhaltungssystems. Er bemerkte Commander Perkins und kam in den Be-obachterraum. Er reichte ihm die Hand. Perkins spürte, daß sie bebte.
"Ich bin völlig ratlos, Randy!" sagte der Arzt. Perkins nickte nachdenklich. Er kannte den Mediziner schon seit Jahren. Dr. Leon R. Barlow und er waren Freunde. "Ich weiß nicht mehr, was ich für Ralph tun soll", gestand Dr. Barlow ein. "Er stirbt, obwohl wir alles tun, was in unserer Macht steht. Wir versorgen sämtliche Organe seines Körpers und erhalten alle Lebensfunktioncn, aber das Gehirn macht nicht mit."
"Ist das eindeutig?"
"Völlig klar. Die Gehirnstrommessungen zeigen es an. Das
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