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Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt

Titel: Commander Scott 03 - Die Rebellenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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nicht daran interessiert zu wissen, was die Zukunft dir bringt? Meister, hier ist meine Hand!«
    Er streckte eine breite Pranke aus und grinste, als der Zauberer ihm Reichtum, galante Abenteuer und ein gesegnetes Alter versprach. Gresham sah nachdenklich zu. Der Mann hatte ihn offenbar trotz seiner Maske erkannt. Natürlich nicht als Geheimagenten der Erde; aber als ansässiger Tuchhändler, hinter dessen Fassade er operierte. Wenn er sich jetzt von diesem kindischen Spiel ausschloß, konnte er nur Verdacht erregen.
    Als der Zauberer seinen Nachbarn abgefertigt hatte, streckte Gresham seine Hand aus. »Meister?«
    »Die Linien deines Schicksals sind tief und klar. Du birgst ein Geheimnis und bangst sehr um deine Zukunft. Ich verstehe...« Der dünne Finger hielt mitten in einer Linie inne, und düstere Augen blickten Gresham an. »Willst du, daß ich fortfahre?«
    »Sag es ihm, Meister«, sagte der Nachbar, der Gresham trotz dessen Robe als Tuchhändler erkannt hatte. »Werden die Tuchpreise in die Höhe gehen? Oder werden sie fallen? Wird er sieben Söhne zeugen oder sein Weib ihm untreu werden?« Er lachte mit satter, tiefer Stimme. »Sag es mir, Meister«, murmelte Gresham. Er hatte jetzt gar keine andere Wahl mehr. »Was wird die Zukunft mir bringen?«
    »Den Tod.«
    Einen Moment war Gresham ehrlich betroffen. Doch dann erwiderte er leichthin: »Der Tod trifft jeden von uns, Meister.«
    »Aber zu dir kommt er besonders schnell.« Der Finger glitt wieder an der Linie entlang, hielt plötzlich inne und übte einen jähen, starken Druck aus. Der leise Stich schmerzte fast nicht. .,Ehe diese Stunde zu Ende geht, bist du auch nicht mehr am Leben. Ich lese es in deiner Hand.«
    Plötzlich stand Gresham isoliert, allein im Kreis der Andächtigen, die sich vor ihm zurückzogen, als hätte er die Pest. Andere wieder, die erst aus zweiter Hand von der Prophezeiung erfuhren, reckten die Hälse, um den Mann zu sehen, den das Schicksal zum Tode verurteilt hatte. Eine Gasse öffnete sich vor Gresham, als er zur Tür ging. Draußen sog er die kühle Luft tief in die Lungen. Ein dünner Schneeschleier lag auf der Straße, und in der Luft hingen graue Wolken, das Versprechen frischer Schneefälle. Es war dunkel, doch die Lampen auf den hohen Kandelabern zogen einen hellen Kreis um sich. Gresham untersuchte seine Handfläche unter dem Schein der Kugellampe. Er sah den winzigen roten Punkt, den Einstich eines nadelscharfen Fingernagels.
    Er schob die Hand unter die Robe und tastete nach der kleinen Warze über dem Brustbein. Wenigstens hätte man dieses Knötchen unter der Haut für eine Pustel oder Warze gehalten, wenn er sich nackt ausgezogen hätte. Er drückte mit dem Zeigefinger dagegen und lehnte sich gegen einen Laternenkandelaber. Für einen Passanten schien er sich nur ausruhen oder verschnaufen zu wollen. Doch Grasharns Lippen bewegten sich, als spreche er mit sich selbst.
    Doch beides war ein Irrtum. Seine subvokale Konversation wurde von dem kleinen Sender unter seiner Haut auf den Empfänger in seinem Büro übertragen. Dort wurde die Meldung aufgezeichnet, verstärkt und mit einem Richtstrahl in den Weltraum geschickt.
    Er hörte, wie sich hinter ihm die Gläubigen durch die Türen des Tempels ins Freie drängten. Gresham richtete sich auf und ging weiter. Sie durften nicht ahnen, daß er etwas anderes war als nur ein Gemeindemitglied. Sie durften nichts davon erfahren, daß er nur ein kleines Rädchen in einem riesigen Apparat war, geheim und doch allgegenwärtig.
    Immer noch sprechend, ging er weiter die Straße hinunter. Er kam zweihundert Meter weit, dreihundert fast. Dann kippte er um, und dicke, wirbelnde Schneeflocken deckten ihn zu.
     
    *
     
    Direktor Elias Weyburn sah man die Last und die Würde seines wichtigen Amtes an. Er hatte dicke Säcke unter den Augen, ein eckiges Kinn und eine Nase wie ein Adlerschnabel. Nur seine Feinde verglichen ihn mit einem Geier.
    Commander Barry Scott sah in ihm mehr einen Bernhardiner, obgleich ohne dessen Schlappohren und Halsband mit Branntweinfäßchen. Als einen Bernhardiner, der durchaus zubeißen und jemand in Stücke reißen konnte, wenn er gereizt wurde. Und jetzt zeige der Direktor die Zähne.
    »Commander«, sagte er ohne viel einleitende Worte, »etwas ist faul im Staate Dänemark.«
    »Sie meinen...?«
    »Metelaze. Die Lage dort scheint subversiv zu sein. Bis jetzt haben wir bereits drei Agenten dort verloren. Der letzte konnte uns noch kurz vor seinem Tod

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