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Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer

Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer

Titel: Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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etwa? Oder der Mann mit der narbigen Wange?
    »Sind deine Posten alarmiert?« fragte Ser Prome, der noch immer hinter den anderen stand und sich nicht bewegt hatte. »Ich habe dir ja vorhergesagt, daß die Ergebnisse spektakulär werden.«
    »Sie haben ihre Befehle«, erwiderte Bassein beiläufig, denn er konzentrierte sich auf die Szene unten. Der Mann mit der narbigen Wange griff nach einem Krug und nippte vorsichtig daran. Dann grinste er erfreut und nahm einen kräftigen Schluck. Zu kräftig. »Vielleicht hätten wir etwas anderes als Wein wählen sollen«, bemerkte Bassein. »Wenn sie betrunken werden...«
    »Wenn du meinen Weisungen gefolgt bist, kann der Alkoholgehalt nur sehr niedrig sein«, unterbrach ihn Ser Prome. Sein Gesicht verriet nichts von der ungeduldigen Arroganz, die er für diese zwei Männer fühlte. Sie mußten wohl Opfer ihrer Erbmasse und Tradition sein, denn sie konnten um nichts in der Welt schweigen. Aber man brauchte sie eben.
    »Schaut euch das nur an!« rief Luang angewidert. »Sie fressen und saufen wie die Tiere.«
    Bassein sagte nichts, er beobachtete sie nur. Der Mann mit der Narbenwange griff nach einem Krug Wein. Ein anderer nahm ihn weg, bevor er die Hand daran legen konnte. Bassein sah, wie sich das entstellte Gesicht vor Zorn verzerrte. Er sagte etwas, worauf der andere Mann den Krug hob und ihn, ohne einen Moment zu zögern, dem Narbengesicht auf den Kopf hieb. Es war ein schwerer Krug; der Schädelknochen splitterte; Blut und Gehirnmasse vermischten sich mit dem Wein und klebten an den Scherben des Kruges. »Jetzt fängt es an!« rief Luan.
    Die idyllische Szene wurde zum Horror. Der Rasen mit den bunten Blumen verwandelte sich in ein Schlachtfeld. Männer und Frauen verzerrten die Gesichter zu wütenden Schreien, und einer warf sich auf den anderen. Krüge zerschellten zu primitiven Waffen, und die zackigen Scheren stießen in Augen und Kehlen. Blut tropfte. Ein Mann trat einem anderen n die Schrittbeuge und stieß noch mal ui, als der andere stürzte, und sein Stiefel zertrat das Gesicht des anderen :u einer blutigen Masse. Eine Frau sprang ihn an und bohrte ihm ihre Finger in die Augen. Geblendet stürze der Mann über einen Tisch, rollte sich in verstreutem Essen herum, stand auf, glitt aus, geriet zwischen stampfende Beine und erstickte an seinem eigenen Blut, als ein Absatz seine Kehle traf.
    Nichts war zu hören, und darüber war Bassein froh. Er konnte sich die Angst- und Schmerzensschreie nur allzu genau vorstellen. In wenigen Minuten hatte sich das, was wie ein unbeschwertes Picknick begonnen hatte, in ein grauenhaftes Chaos verwandelt. Hundert Menschen, die kämpften und töteten, die geschlagen und getötet wurden. Durch das Fernglas sah Bassein die Gesichter verzerrt in nacktem Haß, brennend Tor Mordgier. Hier in dieser Beobachtungskuppel befand er sich in Sicherheit. Trotz der bewaffneten Posten zwischen den drei Stelzbeinen der Kuppel und denen im Tal überkam ihn plötzlich eine namenlose Angst, als könnten sie schlagartig angreifen, die Posten überwältigen und diese sichere Kuppel erreichen. »Die Posten, schnell!« keuchte Luang.
    Einige der überlebenden Gefangenen, etwa ein Dutzend, rannten zum Baumgürtel. Ein anderer lief zum Teich, rutschte am Ufer, kämpfte aber noch im Ertrinken. Die Schwäne stoben flügelschlagend davon, und ihre Schatten entfernten sich rasch auf dem Rasen.
    Bassein schüttelte sich. Auf Dihun hatte er einmal eine Arena besucht und den Männern zugesehen, wie sie kämpften und starben, aber im Vergleich zu dem hier war das nichts gewesen. Dort hatte er eine immer mächtiger werdende Euphorie gespürt, den Kampfgeist der Gladiatoren, deren Blutlust und Siegeswillen, auch deren unpersönlichen Tod. Und hier beobachtete er Menschen, die zu reißenden Tieren wurden. Er fühlte sich krank und elend.
    »Die Wachen«, drängte Luang. »Mit deiner Erlaubnis, Marschall?«
    Bassein nickte. Er konnte die Augen nicht von der Schlächterei dort unten losreißen. Luang trat zu einem Kommunikator und rasselte einen scharfen Befehl herunter. Die wartenden Posten traten aus dem Ring der schützenden Bäume heraus. Es waren Männer mit blanken Gesichtern, diszipliniert, an bedingungslosen Gehorsam gewöhnt. Ihre Waffen spien Feuer, und die Raketengeschosse sprühten Flammen beim Aufschlag. Aus aufgerissenen Leibern quollen Gedärme, Köpfe verschwanden von den Schultern, Glieder fielen abgerissen auf den blutverschmierten Boden.
    »Alle«,

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