Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer
war eine rauhe Welt.
Scott musterte sie vom Orbit aus. Er hatte sich von der Mordain als Geschäftsmann übersetzen lassen, der sich für das interessierte, was er zu sehen bekam. Es war ein Planet endloser Wüsten mit zerklüfteten Bergen; die Vegetation war ärmlich, und die Anbauflächen mußten sorgfältigst bewässert werden. Sonst waren die Ebenen mit verkrüppelten Bäumen und dürftigen Büschen bewachsen, und alle Gewächse waren mit langen, scharfen Dornen besetzt. Eine Welt aus Fels, Sonne und Sand, die nur harte Menschen hervorbrachte.
»Da!« Der dicke, kleine Mann neben Scott deutete., »Dort drüben. Haben sie's gesehen?«
»Was?«
»Gleich sehen Sie's wieder«, versprach der Rancher. »Ein Rand der Landespirale verläuft unmittelbar am Kittchen. Sogar meine Ranch können Sie sehen. Sie ist ganz nahe.«
»Am Gefängniskomplex?«
»Ja. Das ist günstig für die Arbeit. Etliche Kontraktmänner arbeiten bei mir auf den Feldern, ein paar Frauen Im Haus. Nette Mädchen, die beiden. Gute Köchinnen, und sie wissen, was sich gehört. Na, wollen Sie sich mal bei mir sehen lassen? Ich könnte auch eine Party geben.« Die Fähre landete, Polgar verabschiedete sich und entschwand in einem Taxi. Scott ließ sich in einem anderen zur Stadt bringen. Zarn war, ebenso wie der ganze Planet, eine sehr rauhe Stadt. Die Gebäude bestanden größtenteils aus gemauerten Felsbrocken und hatten weit vorspringende Schattendächer. Die Räume innen waren sehr hoch, damit sie kühler wirkten. Als Vertreter einer reichen Firma konnte er sich das Beste leisten, und er tat es auch.
Ein Mann brachte ihn zu einer geräumigen Suite im Astral Hotel und wartete dort darauf, entlassen zu werden. Er war schlank, trug graue Hosen und ein graues Hemd und um den Hals einen breiten Kragen aus silbrigern Metall. Seine Augen waren hoffnungslos.
Das machte der Kragen aus. Brach man ihn auf, dann gab er automatisch ein Zweitagegift und ein Sirenengeheul ab. Dasselbe Ergebnis erzielte man im Gefängnis, indem man einen Schalter umlegte. Das geschah immer dann, wenn ein Gefangener zu fliehen versuchte. Das Gift lähmte augenblicklich und verursachte schmerzhafte und beängstigende Krämpfe. Nur Verzweifelte unternahmen einen Fluchtversuch, und den wiederholten sie niemals. »Wie lange bist du schon hier?« fragte Scott und warf ihm eine Münze zu.
»Sir, solche Themen dürfen auf Zarsh nicht besprochen werden.«
»Dann also eine andere Frage. Wie lange hat ein Gefangener zu warten, bis es ihm erlaubt wird, außerhalb des Gefängniskomplexes zu arbeiten?«
»Das hängt von den Wärtern ab, Sir, aber niemals vor zwei Jahren. Darf ich Ihnen jetzt ein Bad einlassen?« Der Mann sprach nicht gern über solche Dinge, wahrscheinlich um seine Stellung nicht zu gefährden. Aber Scott wußte, daß wohl die meisten Gäste neugierig waren.
»Ja«, antwortete Scott. »Kalt, bitte. Ist es hier immer so heiß?«
»Noch viel heißer, Sir. Wir haben noch nicht Hochsommer.«
»Bring mir bitte Wein«, befahl Scott. Ein Geschäftsmann wollte es nach einer langen Reise behaglich haben. »Und eine Speisekarte. Kannst du etwas Bestimmtes empfehlen?«
»Das Elgetsteak ist sehr gut, Sir. Auch, sind die Ourtagfrüchte reif. Wollen Sie hier essen, Sir, oder im Speisesaal unten?«
»Unten, aber später. Ist das Hotel sehr voll?«
»Ja, Sir. Viele Sportler sind zur Jagd gekommen. Ein Gefangener, Yuah Taiyan mit Namen, hat sich freiwillig als Beute gemeldet.«
*
Chon Selman hob die Büchse und strich mit der Hand über das Weitwinkelteleskop; dann prüfte er Abzug und Munition nach. Jedes Geschoß war so vollgepackt mit Energie, daß es auf tausend Yards eine spannendicke Ziegelmauer glatt durchschlagen konnte. Und die Büchse war von unwahrscheinlicher Zielgenauigkeit. Sie hatte mehr gekostet als er im verflossenen Jahr verdient hatte. »Eine schöne Waffe«, bemerkte er.
»Die beste, die's gibt.« Aihun Zemao schwitzte. Alle Neuankömmlinge auf Zarsh schwitzten eine Weile. »Sie kann dir gehören.« Selman füllte das Magazin wieder auf. »Und ich weiß, daß du einer der besten Jäger bist.«
»Das ist keine Lüge.«
»Ich hab Pech gehabt«, sagte er brummig. »In den Shuman-Bergen hab ich mir das Bein gebrochen. Hat mich eine Menge gekostet, daß man mich zurücktragen mußte.«
»Klar, ist ja verständlich. Hast du schon je einmal Menschen gejagt?«
»Als Beute? Ja, ein paarmal.«
»Und die Trophäe gewonnen?«
»Zweimal. Das hat bisher
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