Commander Scott 04 - Die Psycho-Killer
kosten mochte.
*
Kota Bassein lief auf und ab. An den Wänden des Raumes hingen Bildler aus bunten Edelsteinen auf Edelmetallen. Die Farben waren Glitzerpunkte aus Rubinen und Smaragden, Topasen und Saphiren, Opalen und Zavoriten. Gehänge aus buntem Glas klirrten und klingelten melodisch, doch er schien die liebliche Pracht um ich herum nicht zu sehen. Sein Gesicht war sehr düster.
»Mein Lord, setz dich und laß dir eine hübsche Melodie vorspielen, die dein Gemüt erheitert«, schmeichelte las Mädchen.
»Nein.«
»Soll ich für dich tanzen?« Sie drückte auf einen Knopf, und sanfte, erotische Musik aus Kasendia erfüllte den Raum. Er sah ihr zu; jeder Muskel ihres geschmeidigen Körpers lockte den, der ihren Preis bezahlen konnte. Nicht jedem war es möglich, sich ein solches Vergnügen zu leisten, und es bedurfte langer Jahre emsigen Übens, bis ein Mädchen dieses Ziel erreichte.
Doch sie sah sehr bald, daß sie diesmal keinen Erfolg hatte.
»Du bist müde, mein Lord«, sagte sie und schaltete die Musik aus. Sie hätte lieber gesagt ,alt, doch das wäre ihr schlecht bekommen. »Du bist müde«, wiederholte sie. »Schlaf ein wenig in meinen Armen. Erfrischt von angenehmen Träumen wirst du dann wieder erwachen.«
Die Versuchung war groß, doch er schüttelte den Kopf. Es war sowieso ein Fehler, zu diesem Mädchen gekommen zu sein, doch er hatte gehofft, die quälenden Bilder vergessen zu können. Aber das war nur ein Wunsch gewesen, der sich nicht erfüllt hatte. Jetzt konnte er den Gedanken nicht aus seinem Kopf verbannen, was aus ihr werden würde, wenn man gewisse Substanzen in ihren Wein schüttete. Zu welchem Teufel würde sie da werden?
Und mit keinem Menschen konnte er über diese Torturen sprechen. Alle Wände hatten Ohren, und das Geheimnis mußte unter allen Umständen bewahrt werden. Und es hatte keinen Sinn, noch zu bleiben. Dieses schöne, verführerische Mädchen gehörte der Vergangenheit an, einer Zeit, da keine unerträgliche Bürde ihn noch gedrückt hatte. Als Spielzeug war sie erlesen; doch für Spielzeug hatte er jetzt keine Zeit.
»Es liegt nicht an dir, doch ich werde gehen«, sagte er. »Ein andermal...« Sein Luftwagen stand auf dem Dach. Der Pilot, ein grimmiger, älterer Mann, warf nur einen Blick in das Gesicht seines Herrn und schaute dann auf seine Instrumente. »Mit Ipoh-Luang über direkte Leitung Verbindung aufnehmen«, befahl der Marschall kurz und schaute nachdenklich auf die Straßen hinab. Militär, wohin er auch schaute. Sicher, eine junge Welt brauchte eine starke Führung, aber vielleicht war das gegenwärtige Regime doch schon zu lange im Amt...
Sein Adjutant ging in letzter Zeit mysteriösen Geschäften nach. Man mußte ihn im Auge behalten. Auch jetzt war er nicht zu erreichen. Der Pilot meldete ihm, er habe das Büro verlassen und nichts hinterlassen, wo er zu finden sei.
Der Marschall ließ sich mit dem Labor verbinden, und sofort erschien Ser Promes Gesicht auf dem Schirm. Sein Vogelgesicht war ausdruckslos wie immer.
»Ist Ipoh-Luang bei dir?«
»Ja.«
»Aus einem besonderen Grund?«
»Er ist an meinen Fortschritten sehr interessiert. Du weißt ja, daß die Produktion des Serums wegen des Fehlens geeigneter Tiere behindert war. Jetzt haben wir eine neue Lieferung bekommen. Darüber hinaus versuche ich die Ingredienzien auf synthetischem Weg herzustellen. Darf ich bemerken, daß ich diese Verbindung für unklug halte? Du bist der Marschall von Merah, und es könnte sein, daß gewisse Kreise an allem interessiert sind, was du tust und sagst.«
»Chambode, du vergißt dich«, knirschte der Marschall.
»Ich? Nein, Marschall. Ich arbeite für Merah.«
»Ich etwa nicht?« -
»Darüber habe ich keine Meinung. Wenn du mich jetzt entschuldigen willst -- die Dinge hier erfordern meine Aufmerksamkeit.«
Eine solche Frechheit war nicht Zufall. Es schien, daß Luang mit dem Chamboden intrigierte - gegen ihn selbstverständlich. Ah, es war ja auch Luangs Vorschlag gewesen, den Serail zu besuchen... Der Marschall starrte wütend den dunklen Bildschirm an. Jetzt mußte er scharf überlegen, ehe er handelte.
Das Labor war der Schlüssel. Man mußte es fest in die Hand bekommen, dann würden die anderen schon zu Kreuze kriechen.
»Zu den Kasernen«, befahl er dem Piloten. »Ich brauche zwanzig vertrauenswürdige Männer und zwei Kopter. Die Männer müssen voll bewaffnet sein. Das Kommando übernehme ich selbst.« Er sah, daß der Mann zögerte. »Was
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