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Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies

Titel: Commander Scott 07 - Das Tor Zum Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Das eine Ende band er um seine Taille, das andere um die Hüften des Riesen. Dann schob Penza die Schultern durch die Schießscharte, hielt sich an einem Felsenvorsprung fest und zog sich mit einem Klimmzug aus dem Turm. Er kletterte nach oben, das Seil strafte sich, während Scott ihn an der Turmluke absicherte, die Beine gegen die Flanken der Schießscharte gestemmt. Dann stand Saratow sicher oben auf dem Dach und gab mit einem Ruck am Seil Scott das Zeichen, nachzukommen. »Veem!« Scott löste das improvisierte Seil von seinen Hüften und drehte sich um.
    Chemile kroch geduckt von der Tür weg. Eine Energieladung schlug in die Decke ein. Beißender Geruch erfüllte den Raum. Geschmolzener Fels tropfte hinunter auf die Lafette.
    Veem jagte eine Salve durch die geborstene Tür hinunter auf die Rampe. Dann drehte er sich grinsend um »Dar wird sie eine Weile aufhalten. Wo ist: Penza?«
    »Schon oben auf dem Dachvorsprung. Sichere dich mit dem Seil und klettere ihm nach! Los!« Die Tür hing schräg in den Angeln, und die Füllung war an mehreren Stellen durchgebrannt. Scott kauerte sich hinter der Tür auf den Boden und spähte durch ein Einschußloch nach unten. Er sah eine Bewegung und schoß. Er hörte einen Schrei und dann den Aufprall eines Körpers. Dann landete etwas mit metallischem Geräusch vor dem Turmeingang.
    Eine Granate.
    Doch es folgte keine Explosion. Statt dessen quoll grüner Rauch aus dem geborstenen Körper der Granate und kroch auf den Torbogen zu. Scott hielt den Atem an und raste zur Schießscharte. Draußen pendelte das leere Ende des Seils. Scott packte es mit der linken Hand, tastete mit der Rechten nach oben und hielt sich an einem kantigen Stein fest.
    »Barry!« rief Saratow über ihm. Er lag auf dem Bauch und streckte Scott eine Hand hinunter. »Ist alles in Ordnung?«
    »Ja. Wo ist Veem?«
    »Er klettert schon die Klippen hinauf«, antwortete der Riese mit halblauter Stimme. »Das wird kein Spaziergang werden Barry. Das Licht ist verdammt schlecht, und an manchen Stellen ist der Felsen so glatt wie Eis. Wenn es Nacht wird, sitzen wir da oben wie lebendige Zielscheiben.«
     
    *
     
    Mit der Dämmerung frischte der Wind auf. Seufzend strich er um die Felsen und warf lange Brecher gegen die Küste. Die Zwillingssonnen überzogen das dunkle Lavagestein mit kupferrotem Glanz. Die Schatten wechselten dauernd, zerschmolzen zu grotesken Figuren. Mit der Dämmerung kam auch der Motorsegler. Von einer unberechenbaren Bö erfaßt, zerschellte er zwischen den Klippen.
    Hna Irmuse sah von seinem Erkerfenster aus zu, wie ein Mönch über die Landebahn lief und eine leblose Gestalt aus der Pilotenkanzel hob. Aus der Kabine stieg hinkend ein Mann. Chon Megrie, Würdenträger aus Haddrach von Holme, hatte noch einmal Glück gehabt. Sein Pilot nicht. Noch mehr Mönche eilten aufs Flugfeld und schafften die Trümmer des Flugzeuges beiseite.
    Der Verlust des Piloten und Gleiters war leicht zu verschmerzen. Ein Vorfall, den man rasch wieder vergessen würde. Nicht so leicht war es, den Besucher wieder loszuwerden.
    Er schien das kleine Audienzzimmer vollkommen auszufüllen. Der Mann war groß und massig, und die Tunika mit den Puffärmeln unterstrich seine Körperfülle nur noch mehr. Breite Schulterklappen mit den Abzeichen seines Rangs und seiner Würde blitzten golden im Licht. Die Gesichtsfarbe war ein bräunliches Gelb, die Augen geschlitzt unter buschigen Brauen. Der Mund war wie ein Strich, und dazwischen sah man die scharfen, leicht nach außen stehenden Zähne.
    Er goß den Wein in die Kehle, setzte das Glas fest auf den Tisch und sagte: »Der Pilot war ein Idiot. Man sollte ihn auspeitschen.«
    »Der Mann ist tot.«
    »Gut, dann kann er seinen Fehler wenigstens nicht mehr wiederholen. Zuerst einmal meinen Dank dafür, daß Sie mich empfangen haben, Prior.«
    »Sie haben sich nicht abweisen lassen. Und Sie berufen sich auf einen gemeinsamen Bekannten.«
    »Auf Alik Henata. Wie Sie sehen, mein Freund, bin ich ganz offen. So sind wir eben auf Haddrach von Holme. Nur Feiglinge und schwache Charaktere verbergen sich hinter Ausflüchten. Ich könnte Ihnen über diesen Katzen-Menschen ja eine Menge Lügen auftischen. Doch ich erzähle Ihnen sofort die Wahrheit, damit keine Mißverständnisse aufkommen. Er ist tot. Er hat versagt. Für Versager haben wir kein Verständnis. Mit denen machen wir kurzen Prozeß.«
    »Er war also Ihr Agent?«
    »Ein Angestellter. Er versuchte mit uns zu feilschen - den

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