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Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Titel: Commander Scott 09 - Der Psi-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Stuhls nieder. Das Plastikmaterial ächzte.
    »Du solltest nicht so davon sprechen«, mahnte Scott, wieder ernst, sehr sogar. »Es gibt hier eine Frau, die...« Er verstummte; schließlich hatte er keinerlei Recht, vertrauliche Äußerungen des Professors auszuplaudern, und solche schon gar nicht. Der von Wellington geschilderte Fall hatte selbst einen so abgebrühten Mann wie ihn, der bereits vieles gesehen und noch mehr erlebt hatte, zu erschüttern vermocht.
    »Ein paar sind mir schon begegnet«, berichtete Saratow mit betrübter Miene. »Zu mager. Wie Heuschrecken.«
    Mißbilligend schüttelte er den kahlen Schädel, dann fixierte er Scott.
    Gelassen und mit harmloser Miene ertrug Scott den eindringlichen Blick des Ingenieurs. Das Lauern, das in den Augenwinkeln des anderen glitzerte, entging ihm keineswegs. Saratow erwartete offenbar eine Stellungnahme zu einem bestimmten Problem.
    Scott ahnte, was den Ingenieur beschäftigte. In seinem Zimmer befanden sich ebenfalls elektrische Spione. Dennoch sah Scott keine Veranlassung, seine Einschätzung zu ändern. Niemand, der Leute mit ihren Erfahrungen und Qualitäten erwartete, würde es wagen, auf eine so stümperhafte Tarnung zu vertrauen.
    Bedächtig nickte er Saratow zu, der sich, durch Scotts Ruhe verunsichert, nervös auf dem Stuhl wand. »Ich habe noch keine endgültige Meinung von diesen Installationen, aber vorerst messe ich ihnen keine Bedeutung bei. Wellington wird sich äußern müssen.«
    Wenn er es tat. Selbstverständlich besaßen sie gegenwärtig keine rechtliche Handhabe, den Professor, seinen Stellvertreter oder Personalangehörige der Klinik zu irgend etwas, zu zwingen. Unbedachte Handlungen mußten unterbleiben, leichtfertige Bemerkungen vermieden werden. Wellington war zweifellos eine weithin bekannte Kapazität und einflußreiche Persönlichkeit. Die Sicherheitsbehörden würden es dem Team kaum positiv anrechnen, wurden sie durch ungerechtfertigtes Vorgehen in der Öffentlichkeit ins Zwielicht gesetzt. Von solchen Erwägungen einmal abgesehen, empfand Scott ohnehin Sympathie für den Professor. Schon aus diesem Grund, nicht allein im Interesse einer zweckdienlichen Zusammenarbeit, war ihm daran gelegen, Streitigkeiten zu umgehen.
    Saratow kniff die Augen zusammen und murmelte etwas von Nachlässigkeit. Scott ignorierte es. Seine Überlegungen galten dem vorliegenden Fall, und der war seltsam genug.
    Ungefähr zwei. Wochen waren nun vergangen, seit sieben namhafte terranische Wissenschaftler unterschiedlicher Fachgebiete plötzlich und gleichzeitig von geistigen Defekten befallen wurden, die sich vornehmlich in undeutbaren Halluzinationen äußerten. Die auffälligen Umstände - nämlich die Gleichzeitigkeit der Erkrankung und die Gleichartigkeit der Symptome - hatten bald die Aufmerksamkeit der Sicherheitsbehörden erregt. Zwar unterhielten die meisten extraterrestrischen Mächte mehr oder weniger freundschaftliche Beziehungen zur Menschheit, doch bildeten jene wenigen sensationellen Spionagefälle, die gelegentlich aufgedeckt wurden, nur die Spitze des riesigen Eisberges von reger gegenseitiger Agententätigkeit. Und. das wußte wahrscheinlich kaum jemand besser als Scott. Man hegte den Verdacht, daß irgendeine Macht die sieben Wissenschaftler zu bestechen oder zu erpressen versucht hatte und dabei auf Ablehnung oder Widerstand gestoßen war, worauf die sieben mit Drogen oder ähnlichem skrupellos in den Wahnsinn gestürzt wurden. Allerdings schienen die etwaigen Hintergründe eines derartigen Anschlags nur allzu unklar, und es gab keine Beweise und keine Spuren.
    Typischer Fall für einen Freien Terranischen Agenten, dachte Scott sarkastisch. Falls der Verdacht sich als unbegründet erwies, wollte sich niemand die Finger verbrennen.
    Er fuhr aus seinen Überlegungen auf, als Penza Saratow unvermittelt die rechte Faust in die linke Handfläche schlug. Verärgert sah er den Schiffsingenieur an.
    »Hast du Wellingtons Stellvertreter kennengelernt?« fragte Saratow.
    »Dr. Li? Ein höchst sympathischer Mann! Einen Händedruck wie ein Gorilla hat er! Vielleicht kann ich ihn zu einem Freundschaftskampf überreden. Hatte in letzter Zeit wenig Training.«
    »Seine Patienten dürften es dir kaum danken, wenn du ihm die Glieder verrenkst«, dämpfte Scott die Begeisterung des Riesen.
    Saratow schnaufte verächtlich und stand auf. »Übrigens - ich habe gewaltigen Hunger.« Mit beiden Fäusten trommelte er auf seinen Bauch und stieß einen lauten

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