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Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Titel: Commander Scott 09 - Der Psi-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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wie er sich verständlich machen sollte. Er suchte nach eine] unverfänglichen Formulierung.
    »Glauben Sie, daß man posthypnotischen Einfluß oder... nun, Drogenmißbrauch völlig ausschließen kann?«
    Nachdrücklich vollführte der Professor eine abwehrende Geste »Selbstverständlich wurden diese Möglichkeiten geprüft. Doch weder die noch die Laboruntersuchungen haben bestätigende Hinweise geliefert.« Hilflos hob Wellington die Schultern.
    Unruhig ballte Scott die Fäuste aul der Tischplatte. »Aber zwischen dieser sieben Fällen müssen doch Zusammenhänge bestehen!«
    »Wir hoffen, diese Zusammenhänge mit Ihrer Hilfe aufdecken zu können« sagte der Professor. »Sollte das nicht gelingen...«
    Scott sah ihn an. Er wußte, was Wellington nicht aussprach. Hatten sie keinen Erfolg, würde die Menschheit künftig auf sieben hochqualifizierte Wissenschaftler verzichten müssen. Und schlimmer noch, weitere waren in Gefahr…
     
    *
     
    Als sie etwas später Scotts Zimmer betraten; hatte der Ingenieur sein Murren über die lächerlich winzigen Rationen, wie er die Klinikverpflegung nannte, noch nicht eingestellt. Er behauptete, nicht begreifen zu können, wie jemand mit solcher Nahrung gesunden solle.
    Scott enthielt sich jeden Kommentars. Seine Gedanken beschäftigten sich mit anderen Problemen. Er warf den Stapel Mikrospulen, den Dr. Li ihm ausgehändigt hatte, auf den Tisch und rückte zwei Stühle heran.
    »Wir beginnen sofort, uns, mit den Basisinformationen vertraut zu machen«, erklärte er. »Zuerst sichten wir die Personalien. Du weißt, worauf zu achten ist. Verschuldung, Liebschaften, sexuelle Extremeigenschaften, neuartige Forschungsprojekte - was immer geeignet ist, Erpressung oder Bestechung zu begünstigen.« Er setzte sich und sortierte die Spulen. Saratow näherte sich zögernd dem Tisch, blieb jedoch stehen. »Ich habe Hunger«, klagte der Riese. »Ach?« Scott blickte auf. »Wir wollen keine Zeit vergeuden. Diese Menschen erleiden Qualen.«
    »Nicht solchen Hunger«, widersprach der Ingenieur.
    Scott schaltete den Abtaster ein; der kleine Bildschirm glomm auf.
    »Aber alle zwei Stunden«, sagte er und legte die erste Spule ein.
    So unterschiedlich die sieben betroffenen Persönlichkeiten natürlich waren, es gab einige Gemeinsamkeiten. Sie alle waren Vertreter unmittelbar praktischer Wissenschaften; keiner war Geisteswissenschaftler. Alle waren zur gleichen Zeit erkrankt -wahrscheinlich sogar in derselben Minute, obwohl sich das später nicht mehr exakt ermitteln ließ - und litten unter den gleichen Symptomen. Seit zwei Wochen wurden sie gleichzeitig in Abständen von genau zwei Stunden von unerklärlichen Halluzinationen heimgesucht; ein solcher Anfall dauerte etwa dreißig bis fünfzig Sekunden.
    Damit waren die Gemeinsamkeiten jedoch bereits erschöpft. Die sieben Personen - vier Männer und drei Frauen - übten nicht nur verschiedene Berufe aus, sondern unterschieden sich selbstverständlich auch in ihren sozialen und persönlichen Verhältnissen. Vor ihrer Erkrankung waren sie einander kaum namentlich bekannt gewesen, und jeder war, obschon zum gleichen Zeitpunkt, an einem anderen Ort erkrankt. Bell, Alice; 36, verheiratet, Kybernetikerin, packte es an ihrem Arbeitsplatz in einer südenglischen Positronikafabrik. Ihre Kollegen glaubten zunächst an einen Nervenzusamenbruch infolge Überarbeitung.
    Durand, Yvette; 48, verheiratet, 2 Kinder, Konstrukteurin in einer Fabrik für Raumschiffelemente. Der erste Anfall trat in ihrer Pariser Wohnung auf, und man hielt ihn zuerst für die Folge einer Lebensmittelvergiftung, da die übrigen Familienmitglieder am Vortag unter Magenbeschwerden gelitten hatten.
    Fellini, Antonio; 27, ledig, Kernphysiker, stürzte während des ersten Anfalls in Venedig eine Treppe hinunter und brach sich den rechten Arm zweimal. Henning, Sven; 31, geschieden, Neurologe in Apollo-City auf dem Mars, wurde in seinem Büro bewußtlos aufgefunden und in eine Unfallklinik befördert.
    Johnson, Mike; 42, verheiratet, 1 Kind, Triebwerksexperte. Er brach schreiend in einer Konstruktionshalle auf der Venus zusammen. Kern, Walter; 37, geschieden, Biologe. Erstmals überkam es ihn bei einem Flug von Terra zum Mond, und die anderen Passagiere und die Mannschaft hatten alle Mühe, ihn daran zu hindern, die Schleuse der Fähre zu öffnen und sich in den luftleeren Raum zu stürzen.
    Panowa, Vera; 56, ledig, Hirnchirurgin in Kiew. Reagierte nüchtern und begab sich in die Behandlung

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