Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Commander Scott 09 - Der Psi-Spion

Titel: Commander Scott 09 - Der Psi-Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
Vom Netzwerk:
handschriftliche und eigenhändige Unterschrift von Commander Scott tragen müßten. Drittens sei sämtliches etwa gewonnenes Daten-, Film- und Tonmaterial sofort den Flottenexperten auszuhändigen. Dies, so erklärte der Kommandant kaltblütig, seien die wichtigsten einzuleitenden Schritte, außerdem sei es jedoch erforderlich, daß...
    Professor Luden starrte ihn nur an.
    »Wie ich sehe, habe ich mich in Ihnen keineswegs getäuscht, Commander Xot«, sagte Luden tonlos. Mochte der Mann die Äußerung auslegen, wie immer er wollte. Luden hatte keine Lust mehr, sich in sinnlosen Auseinandersetzungen zu verzetteln. Er brach den Funkkontakt zu MALACA 1 und 2 ab.
    In der Tat hatten sie, nachdem Scott, Saratow und Chemile sich wieder an Bord der Mordain befanden, zunächst andere Sorgen als die, wie sie am schnellsten den Wünschen des Befehlshabers von MALACA 2 entsprechen sollten. Die drei waren nicht bloß hochgradig erschöpft und mit den Nerven am Ende, sondern auch stark radioaktiv verseucht. Ihre Raumanzüge und die Kleidung waren gänzlich unbrauchbar geworden.
    Ohne Zeit zu versäumen, tat Luden alles Notwendige gleichzeitig. Er schickte sie, indem er ihre Müdigkeit mißachtete, unter die Absorberdusche, rieb ihre Körper von Kopf bis Fuß mit ebenfalls absorbierender Nährsalbe ein und verabreichte ihnen Blutplasma- und Knochenmarkinfusionen.
    Unterdessen wurde das Wrack mit Traktorstrahlen aus seiner Position entfernt und auf der Hülle eines Kampfraumers verankert. Ein Heer von Spezialtrupps und Expertengruppen schwärmte an Bord, begann zu filmen, zu messen und zu analysieren, registrierte, demontierte und rekonstruierte, selbstverständlich nicht, ohne daß es dabei unverzüglich zu den heftigsten Kompetenzstreitigkeiten und Zerwürfnissen kam. Sie trafen auf keinen Widerstand und auf keine Hindernisse. Der PsiCyborg war tot.
    Commander Ngrombo brachte immerhin soviel Kameradschaftlichkeit auf, um Scott seinen Glückwunsch auszusprechen. Er hätte es, betonte er, wirklich sehr bedauert, einen so mutigen und fähigen Mann ausradieren zu müssen.
    Scott konnte kaum noch die Augen offenhalten. Chemile und Saratow lagen bereits in ihren Kabinen, waren auf der Stelle, nachdem Professor Luden ihnen entsprechende Injektionen gegeben hatte, in auf 48 Stunden bemessenen Heilschlaf versunken.
    »Hoffentlich hätten Sie wenigstens anschließend noch eine Ehrensalve abgefeuert«, murmelte er. Seine Knie waren butterweich.
    Ngrombo schwor, das hätte er sich keinesfalls nehmen lassen. übrigens, berichtete er, lägen bereits die ersten Resultate vor. Den Speicherbänken des mit dem Hirn gekoppelten Computers habe man entnommen, daß das Wrack außergalaktischer Herkunft sei, nämlich mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Sternhaufen der Pleiaden stamme. Die Experten behaupteten, sagte er, aus der Erforschung des Schiffes ergäben sich sehr interessante wissenschaftlich-technische Aufschlüsse, und man müsse unbedingt versuchen, mit der pleiadischen Fremdrasse, falls diese noch existiere, in friedlichen Kontakt zu treten.
    »...aber vom militärischen Standpunkt ergeben sich natürlich mancherlei Bedenken«, ergänzte der weißhaarige Afrikaner. »Oh, Sie sind müde...? Ja, dann...«
    Scott schickte sich soeben an, den Kontrollraum der Mordain zu verlassen, als Luden ihn nochmals zurückhielt.
    »Barry, so leid es mir tut...« Er seufzte verständnisvoll. »Weyburn auf Hybeam-Frequenz.«
    »Weyburn?« Scott stieß mit letzter Kraft ein rauhes Lachen aus, bevor er sich endgültig abwandte. »Er soll 'sich dorthin scheren, woher ich zurückgekehrt bin. In die Hölle.«
    Er begab sich in seine Kabine und streckte sich auf dem Polster aus. Mit Hilfe der Clune-Disziplin, der Methode zur Selbsthypnose zwecks Minimierung der Körperfunktionen, bereitete er sich, was er jetzt am dringendsten benötigte - einen heilkräftigen, traumlosen Schlaf, in dem er den durchstandenen Horror vergessen konnte. Wenigstens für Stunden.
     
    Ende

Weitere Kostenlose Bücher