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Commander Scott 10 - Die Transmitter-Falle

Commander Scott 10 - Die Transmitter-Falle

Titel: Commander Scott 10 - Die Transmitter-Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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klappten die Helme zurück. Die Luft roch modrig und stickig wie in einer jahrhundertealten Gruft. Und so kam ihnen auch das ganze Schiff vor: Wie eine alte Gruft, in die nie ein Sonnenstrahl hineingefallen war.
    Beklommen sahen sie sich an. Vor dem großen Schott der Zentrale blieben sie erneut stehen, als fürchteten sie, hineinzugehen.
    Doch dann überwand Scott seinfürchterliches Gefühl und stieß mit einem Ruck das Schott zur Seite.
    Fäulnisgeruch schlug ihnen entgegen. Es roch nach Tod und dem Pesthauch, der aus offenen Gräbern weht.
    Commander Scott starrte stumm auf die einsame Gestalt im Sessel. Sie trug keine Uniform mehr, nur verschlissene alte Sachen, die aussahen als wären sie selbst geschneidert worden.
    Die Gestalt hockte zusammengekauert da, den Kopf mit dem fürchterlich alten Gesicht zur Seite geneigt, das eine Bein leicht angezogen, den Körper verwinkelt.
    Noch immer sagte keiner ein Wort. Sie standen nur da und begriffen die Bilder nicht, die sich ihren Blicken boten.
    Das was vormals einer Raumschiffzentrale geähnelt hatte, war jetzt nicht mehr als eine vergammelte Raumhöhle, mit Fellen auf dem Boden, zerschlagenen Armaturen, vor Dreck und Schmutz starrend.
    Aber das Schlimmste war und blieb der alte, tote Mann, dessen Gesicht eingefallen und zerknittert war, der welke, pergamentartige Hände hatte und Augen, die tief in die Höhlen gesunken waren. »Wie kommt er hierher?«
    Jarl Ludens Stimme war wie ein Hauch, geflüstert, als käme sie aus unendlichen Fernen.
    »Welche Tragödie mag sich hier abgespielt haben?« Scotts Blicke wanderten immer hin und her. Pausenlos. Er prägte sich jede Einzelheit ein. Nein, das hier war keine hochmoderne Zentrale eines ultramodernen Raumschiffes. Das war nichts weiter als ein primitiver Aufenthaltsraum für verwilderte Menschen.
    »Ich weiß es nicht, ich wünschte ich wüßte es«, murmelte Barry geistesabwesend. »Was sich hier abgespielt hat, scheint weit jenseits jeder normalen Vorstellung zu liegen.«
    Sie fanden noch einen weiteren Toten in der Zentrale. Hinter den zertrümmerten Computern lag er.
    Auch ein uralter Mann, mindestens achtzig Jahre alt mußte er sein, wie Scott schätzte.
    Weder Scott noch Professor Luden begriffen was sich hier abgespielt hatte, was hier vorgegangenen war und vor allem, woher die beiden alten Männer kamen.
    Probeweise legte Scott einen Wandschalter um. Er war nicht sonderlich überrascht, daß es gleich darauf matt zu schimmern begann.
    Die Kaltlichtlampen, gesteuert durch einen Miniatur-Fusionsprozeß, würden ihr Kaltlicht wahrscheinlich auch in hundert Jahren noch verstrahlen. Dennoch war hier alles dunkel.
    Sie suchten die Mannschaftsräume auf.
    In den einzelnen Zellen sah es so aus, als hätten die Wilden gehaust. Auf dem Boden lagen abgenagte Knochen, die Einrichtung war zertrümmert.
    Dann sahen sie in den Kojen nach.
    In den meisten lagen Leute - alte Leute. Einige von ihnen ähnelten jahrtausende alten Mumien, eingefallen, vertrocknet, mit pergamentener Haut, die sich straff um die Knochen spannte.
    »Um Himmelswillen!« stöhnte Luden. »Welch normaler Geist sieht da noch klar! Zum Teufel, woher kommen die alten Leute, wie erklärt sich das?«
    Barry zuckte die Schultern. In der letzten halben Stunde war soviel auf die Männer eingestürmt, daß sie schon ein wenig Zeit brauchten, um das alles zu verarbeiten.
    Sie gingen von Zelle zu Zelle, schalteten überall die Lichter ein und nahmen dann Sprechverbindung mit der Mordain auf, wobei sie laufend Erklärungen abgaben.
    Drüben war man genau so entsetzt wie Scott und Luden. Der einzige, der eine Theorie hatte, war Veem Chemile, aber damit wollte er noch nicht herausrücken. Sie würde sich höchst absurd anhören, meinte er.
    »Wenn du damit nicht heraus willst, dann sieh mal im Schiffsregister nach, wie viel Mann Besatzung der Fernraumer hatte". sagte Scott über den Helmfunk.
    Nach einer Weile meldete sich Veem wieder. »Fünfundvierzig Mann. Die meisten Spezialisten, Koryphäen auf ihren Gebieten und hochqualifizierte Wissenschaftler, wie sie zur Erforschung eines neuen Planeten immer eingesetzt werden.«
    »Wie alt war der Älteste? Kannst du das in Erfahrung bringen?«
    »Zweiundvierzig Jahre alt. Ein Paläontologe.«
    »Irrtum ausgeschlossen?«
    »Kein Irrtum möglich!« Scott ließ ein lustloses Lachen hören.
    »Dann wird es auch nicht die Spacewalker sein, die im Schiffsregister steht. Hier sind nur alte Männer an Bord und genau achtzehn

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