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Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Titel: Commander Scott 12 - Planet der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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nicht sollten, wo sie im Besitz einer ungeheuren Technik sind, brauchen sie uns nur auszuhungern.«
    »Das ist wahr«, sagte Travers. »Sie sitzen am längeren Hebel. Wenn wir nicht krepieren wollen, haben wir keine andere Wahl, als einen passiven Widerstand abzulehnen.«
    Clagg erbleichte. »Was haben Sie vor?«
    »Wir starten einen Angriff«, sagte Scott mit metallisch klingender Stimme. »Ich habe oft genug gesagt, daß dieser Dreckplanet für mich keinesfalls die letzte Station meines Lebens darstellen kann. Ich will zurück, verstehen Sie? Uns bietet sich nun eine Chance, ein Raumschiff in die Hände zu bekommen, und die werde ich nutzen.«
    »Sie sind ja wahnsinnig!« röhrte Clagg wild los. »Eine Chance haben wir? Daß ich nicht lache!« Er spuckte wütend auf den Boden. »Das, was Ahearns Totschläger unterlassen haben, werden diese Burschen nachholen, wenn Sie in ihre Nähe kommen, Sie Rindvieh! Haben Sie etwa allen Ernstes vor, mit Pfeil und Bogen gegen ein Raumschiff loszugehen?«
    Scott grinste. Allmählich begann ihm das Leben wieder Spaß zu machen. Claggs Worte trafen ihn nicht, denn, er merkte, daß der alte Haudegen in Wirklichkeit ganz anders dachte und ihn nur auf die Probe stellen wollte.
    »Wenn Carmody erwacht ist, ziehe ich los«, gab Scott bekannt. »Wer mitgehen will, soll es tun. Wir nehmen Carmodys Boot. Vier oder fünf Mann sollten darin ohne Komplikationen Platz finden.«
    »Ich gehe mit«, sagte Travers sofort. »Ich auch!« meldete sich Wellington.
    Scott musterte Adams. »Und Sie, mein Freund?« Adams schnaubte und entblößte seine überdimensionale Zahnlücke. »Klar, daß ich dabei bin.«
    »Ich denke, ich gehe ebenfalls mit. Wenn Sie mich dabeihaben wollen, Commander.«
    »Ich freue mich, Thoreau«, sagte Scott.
     
    *
     
    Am Abend, kurz vor ihrem Aufbruch, führte Scott noch einmal ein umfassendes Gespräch mit Carmody. Der alte Mann gab bereitwillig Auskunft über das, was er wissen wollte, und Scott erfuhr sogar den Namen des Mannes, der jetzt das Kommando über die Oberon hatte. Aber aus den Gesten und Zeichen Carmodys klang deutlich heraus, daß nicht Petrakis der Gefährliche war, sondern ein Mann namens Svenson, ein ehemaliger Angehöriger von Ahearns Schwarzer Garde, der die rechte Hand Petrakis' war. Dieser Svenson war Carmody offenbar in einem anderen Boot tagelang über das Meer gefolgt und hatte ihn zu stellen versucht.
    Über die Beweggründe, die Carmody dazu verleitet hatten, Petrakis' Bande zu verlassen, wurde Scott sich allerdings nicht ganz klar. Der Alte deutete an, daß Svenson ihn bedroht hatte und er deshalb geflohen sei. Den Grund für die Bedrohung konnte er scheinbar nicht nennen oder er wollte es nicht. Da der Alte einen ausgezeichneten Ortssinn hatte, erfuhr Scott, daß die Oberon vermutlich drei Tagereisen mit dem Boot in südlicher Richtung entlang der Küste lag. Zumindest hatte Carmody sie dort zuletzt gesehen. Er hatte nachts des öfteren versucht, sich an Land weiter durchzuschlagen, aber die Wege waren kaum begehbar gewesen, so daß er sich darauf beschränkt hatte, an Land zu schlafen, während Svenson mit seinem Boot wie eine wilde Hornisse vor der Küste kreuzte und ihn aufzuspüren versucht hatte. Nach drei Tagen hatte sein Verfolger die Suche aufgegeben und war zur Oberon zurückgekehrt.
    Scott massierte nachdenklich sein Kinn, als sie Carmodys Boot ins Wasser stießen und darin Platz nahmen. Thoreau, der einiges von Navigation verstand, übernahm das Ruder, und sie tuckerten langsam an der Küste entlang nach Süden. Das Wetter würde höchstens noch zwei bis drei Tage halten, was bedeutete, daß sie die Oberon - angenommen, sie hatte sich während der letzten Tage nicht von der Stelle gerührt -erst dann zu Gesicht bekommen würden, wenn die neue Regenperiode' einsetzte. Bis jetzt hatte Scott noch keine Ahnung, wie er vorgehen wollte, aber sie hatten ja noch jede Menge Zeit. Einen ausgeklügelten Plan zu schmieden.
    Der Finsternis folgte ein Morgen und ein neuer Abend. Die Männer schliefen die Nacht über im Boot und träumten von der Oberon.
    Und dann sahen sie das Schiff, das sie zu diesem Planeten getragen hatte, mit eigenen Augen. Travers, der es als erster erblickte, weckte seine Gefährten mit einem erstaunten Ausruf. »Die Oberon! Dort ist sie! Dort ist sie!«
    Die Köpfe der Männer fuhren hoch, so daß das Boot zu schaukeln begann. Schlaftrunken zuckten sie hoch. doch jede Müdigkeit war sofort aus ihren schmerzenden Gliedern

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