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Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Titel: Commander Scott 12 - Planet der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Sonnenperiode begann.
    Nachdem man gemeinsam eine der Nebenhöhlen als Vorratsraum hergerichtet hatte, begannen die Männer einen Fischvorrat anzulegen. Ein Kommando unter Frederik Willagher, der einige Ahnung von Töpferei hatte, machte sich auf die Suche nach Lehm, während MacGuire, der allmählich unter den Händen von Travers zu genesen begann, eine Gruppe anleitete, die mit Vehemenz Pfeile, Bogen, Köcher und Lanzen herstellte. Man hatte vor, eine Gruppe zur Jagd auszuschicken, die außerdem die nähere Umgebung erkunden und feststellen sollte, ob es noch andere Kolonien der Kriminellen in der Nähe gab.
    Von den Leuten, die das erste Lager der Verbannten überfallen hatten, war bisher keine Spur mehr zu entdecken gewesen. Scott hatte den Verdacht, daß sie die Gegend gewechselt hatten, ließ es jedoch nicht zu, des Nachts auf Posten zu verzichten.
    »Wenn alles so weitergeht«, meinte er am Morgen des dritten Sonnentages, können wir uns bald an größere Projekte heranwagen. Wir können Öfen bauen, Treibhäuser anlegen und ein Schiff bauen.« Travers, der neben ihm im Sand lag, meinte: »Ein Schiff? Der Gedanke an die Oberon läßt Sie wohl immer noch nicht los, was?«
    Scott zuckte die Schultern. »Ich bin mir nicht sicher...«
    »Was haben Sie eigentlich gesehen?« fragte Traves, jetzt schon interessierter.
    »Gott, die Sicht war nicht besonders«, gestand Scott. »Wir standen alle noch unter dem Schock des Anblicks dieser Welt... Aber ich glaube, die Oberon gesehen zu haben, wie sie dem Horizont entgegentaumelte, während eine lange Rauchfahne aus dem Heck quoll. Vielleicht hat es Komplikationen an Bord gegeben und sie ist abgestürzt. Wenn wir sie entdecken, haben wir zumindest die Chance, an ein Hyperfunkgerät heranzukommen.«
    Aus den Wäldern kehrte das Kommando zurück, das überwiegend aus Frauen bestand. Sie hatten den Auftrag gehabt, alle auffindbaren Früchte und Wurzeln einzusammeln und zu katalogisieren. Es war ungemein schwierig, festzustellen, welche der Früchte für den menschlichen Organismus geeignet waren, da sie keinerlei wissenschaftliche Instrumente besaßen, aber früher oder später würden sie gezwungen sein, im wahrsten Sinne des Wortes in die sauren Äpfel zu beißen, wenn sie nicht riskieren wollten, an Mangelkrankheiten zugrunde zu gehen. Sie hatten keinen Arzt in ihren Reihen. Nur Travers, der eine Grundausbildung als Sanitäter erhalten hatte, war in der Lage, einfache Diagnosen zu stellen.
    Die Ausbeute des Sammelkommandos war denkbar gering. Ganze sieben Früchte lagen in dem Beutel, den Kathryne Reegan Clagg überreichte. Auf den ersten Blick erkannte Scott eine der gelben Melonen, die Travers während ihres ersten Streifzuges - wie lange war das schon her? - gekostet hatte. Die anderen Früchte machten einen ausnehmend guten Eindruck, aber das besagte nichts.
    »Es wird uns nichts anderes übrigbleiben, als sie zu probieren«, meinte Oliveira. »Den meisten wird man vielleicht ihre Ungenießbarkeit am Geruch nachwei...«
    Er kam nicht mehr dazu, den angefangenen Satz zu beenden. Vom Strand her rannte ein Mann auf sie zu, der wild gestikulierte und Worte schrie, die aus dieser Entfernung niemand verstehen konnte. Die Männer griffen zu ihren Waffen. Scott, der bereits mit Pfeil und Bogen ausgerüstet war, rannte dem Ankömmling - es war Race Morton - entgegen. Er hatte kaum zehn Meter zurückgelegt, als er dessen erregte Rufe verstand.
    »Ein Boot!« _ schrie er. »Ein Boot kommt auf die Küste zu! Man hat uns gesehen!«
    Scott reagierte augenblicklich. Er gab Clagg den Befehl, sich mit den Frauen in die Höhle zurückzuziehen und eilte mit dem Rest der Männer zum Strand hinunter. Schon von weitem erkannten sie Elmer Wellington und Ty Reegan, die am Ufer des Meeres zurückgeblieben waren und auf einen einzelnen Mann zuliefen, der eben damit beschäftigt war, sein Gummiboot auf den Sandstrand zu ziehen.
    Der Mann war alt, uralt, das stellte Scott sofort fest. »Wer sind Sie?« fragte er keuchend, während die anderen sich in einem Halbkreis um den Neuankömmling aufbauten.
    Der Mann machte einen ängstlichen Eindruck, und er schien körperlich fast am Ende zu sein. Unter seinen Augen lagen dunkle Ringe und seine Hände zitterten, als er einem der Umstehenden die Bootsleine übergab und mit den Fingern der linken Hand auf seine Ohren und seinen Mund deutete. »Sind Sie taubstumm?« fragte Scott erstaunt. Der Alte nickte. Er nahm einen einzelnen Pfeil aus Scotts Köcher und

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