Commander Scott 12 - Planet der Verbannten
geklebt hatte.
»Wir haben keine andere Wahl, als ihn zu Clagg zu bringen«, sagte er kurzentschlossen. »Wenn wir es nicht tun, verblutet er.«
Travers starrte ihn an, sagte aber nichts. Er beugte sich hinunter und fühlte Ortiz' Puls.
»Er schafft es nicht mehr. Wer weiß, wie lange er hier schon liegt.«
Scott sah sich um. Von Dundee keine Spur. Es war möglich, daß die beiden aufeinandergetroffen waren. Vielleicht lebte Dundee nicht mehr, denn er konnte sich fortgeschleppt haben, um anderswo zusammenzubrechen. Sie hoben Ortiz hoch und suchten diesmal einen direkten Weg zur Höhle. Der Riesenfisch tauchte noch einmal aus den Fluten auf, dann verschwand er in der offenen See. Bald darauf fanden sie in einer Mulde den toten Dundee. Jemand hatte ihm den Schädel gespalten, und da Ortiz nur ein Messer bei sich gehabt hatte, konnte er es nicht gewesen sein.
*
Adams sagte kein Wort, als Scott und Travers den besinnungslosen Ortiz zwischen sich tragend, vor der Höhle auftauchten. »Macht Platz«, sagte Scott, »und sagt Clagg, daß ich ihn sprechen muß.« Hilfreiche Hände tasteten nach Ortiz und trugen ihn in die Höhle hinein. Es war warm. Irgendwo brannte ein Feuer.
»Setzt euch.« Clagg kam und schüttelte ihre Hände. Er schien in den letzten Tagen um Jahre gealtert zu sein. »Wart ihr es?« fragte er heiser.
Scott schüttelte den Kopf. »Als Dundee vorn Fischen nicht zurückkam, suchten wir ihn. Wir fanden Ortiz und wenig später Dundee. Er ist tot, aber Ortiz kann es nicht gewesen sein.«
Die Umstehenden begannen aufgeregt durcheinander zu reden. Clagg starrte Scott mit offenem Mund an, »Was...hat das zu bedeuten?« Die allgemeine Stimmung in der Grotte schien dem Nullpunkt nahe zu sein, und diese Nachricht schien die Nerven der Anwesenden in ein noch größeres Chaos zu stürzen.
»Wir sind nicht allein hier«, sagte Scott mit fester Stimme, »Irgend jemand beobachtet uns und wartet darauf, daß wir einzeln das Lager verlassen. Für mich gibt es keinen Zweifel, daß Dundee von den Unbekannten angegriffen wurde und Ortiz ihm zu Hilfe eilte. Wahrscheinlich haben sie beide für tot gehalten.«
»Das... ist schrecklich«, murmelte Clagg. Sie gingen zusammen zu Ortiz Lagerstatt hinüber und warteten darauf, daß er aus seiner Besinnungslosigkeit erwachte. Es dauerte eine halbe Stunde, ehe er die Augen aufschlug und hervorstieß: »Männer! Fremde Männer! Mein Gott, Dundee...«
Scott und Clagg sahen sieh an. »Wir wissen nun, daß wir es mit einem unbekannten Gegner zu tun haben.«
»Ob es die gleichen Leute sind, wie die, die unser erstes Lager überfielen?« fragte Adams.
Scott zuckte die Schultern. »Dann müssen sie uns oder euch von Anfang an gefolgt sein. Wir müssen mehr aufpassen als je zuvor, denn hier haben wir es mit einer Gruppe von gnadenlosen Meuchelmördern zu tun.«
Clagg fügte hinzu: ”Nur gemeinsam können wir uns gegen diese Leute wehren, die uns eines voraus haben: die größere Erfahrung. Sie müssen länger hier sein als wir,« Scott stimmte ihm zu, Adams nickte.
»Wir haben einigen Ärger gehabt«, erklärte Orson Clagg. Er berichtete über die Sache mit Brady und die Krankheit, die MacGuire mit sich herumschleppte.
»Zu essen und zu trinken haben wir«, sagte Scott, »aber die verdammte Nässemacht uns fertig. Wir haben Unterschlupf unter einem Überhang gefunden, aber der halt auch nur das Allerschlimmste von uns ab.«
»Holen Sie die Leute rein«, meinte Clagg resignierend. »Ich glaube nicht, daß hier noch jemand etwas dagegen hat. Wenn wir nicht in wenigen Tagen völlig ausgerottet sein wollen, ist es wohl besser, wenn wir uns jetzt zusammentun.« Scott horchte auf. »Ich freue mich über Ihre Vernunft, Clagg. Aber ich glaube aus ihren Worten noch etwas anderes herauszuhören. Droht uns eine direkte Gefahr?«
Clagg nickte finster. »Einige der Männer, die am Strand waren, haben die Oberon auf dem Wasser schwimmen sehen. Sie wissen, was das bedeutet?« Scott biß die Zähne zusammen. Dann nickte er. »Ahearn scheint es sich anders überlegt zu haben, meinen Sie? Glauben Sie, er will uns umbringen lassen?«
»Sehen Sie eine andere Möglichkeit?« fragte Clagg.
*
Das Verhältnis zwischen den beiden Gruppen wurde bereits in den nächsten Tagen spürbar besser. Selbst Thoreau legte einen Großteil seiner ehemaligen Arroganz ab und war des öfteren sogar im Gespräch mit Adams anzutreffen. Nach fünf Tagen legte sich das Unwetter und eine neue
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