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Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Commander Scott 12 - Planet der Verbannten

Titel: Commander Scott 12 - Planet der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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junge blonde Frau, in der Scott Orson Claggs Tochter vermutete, weil sie fast nie von seiner Seite wich, fragte: »Wie wird es dort unten aussehen? Wie auf Poclain?«
    »Das ist mir egal!« schrie jemand. »Hauptsache, die Luft ist rein und die Schwarze Garde kriecht dort nirgendwo herum!«
    »Ein Exilplanet ist immerhin besser als die Folterkammern Ahearns!« lachte Wellington und warf vor Begeisterung die Arme in die Luft, so gut das in der Enge möglich war. Scott hatte den Eindruck, daß der größte Teil der Fähreninsassen bereits völlig vergessen hatte, welches noch vor einem Tag ihr Ziel gewesen war. Die Revolte gegen das korrupte System schien vergessen. Scott kam sich vor wie auf einem Schiff voller fröhlicher Emigranten.
    Willagher rief: »Endlich ein Ort, an dem wir nicht jede Minute um unser Leben fürchten müssen. Dort unten können wir eine neue Zivilisation aufbauen, ein völlig neues Leben beginnen.« Können wir das wirklich? fragte sich Scott. Es hörte sich zu perfekt an, um wahr zu sein. Er betrachtete die plötzlich munter gewordene Gesellschaft: die Fraktion der intellektuellen Theoretiker - und die stärkere und gewieftere Gruppe der Angehörigen der untersten sozialen Schicht, die man als Praktiker oder Aktivisten bezeichnete.
    Beide Gruppen hatten unabhängig voneinander versucht, die tyrannische Regierung Trevor Ahearns zu stürzen. Die Intellektuellen mit der Aufklärungsarbeit in den Massenmedien, die bald unterbunden wurde und die Leute in die Illegalität zwang; die Praktiker mit gezielter Sabotage, die dem System zwar keinen größeren Schaden zufügte, Aheran mit der Zeit aber ein leichtes Unbehagen verursachte.
    Beide Gruppen waren - auf sich allein gestellt - gescheitert. Erst nach ihrer Vereinigung hatten sie nennenswerte Erfolge vorzeigen können. Ahearn, der als kluger Taktiker bekannt war, hatte ihnen Verhandlungen angeboten, deren Resultat sich in ihrer jetzigen Lage manifestierte. Sie waren verraten worden, noch ehe sie Kadath erreicht hatten. Aber anstatt jetzt einen verstärkten Haß gegen den Herrscher des Imperiums in sich zu spüren, schien der größte Teil der Widerständler froh, endlich die Vergangenheit abgestreift zu haben.
    »Wir können aus diesem Planeten eine Welt machen, wie wir sie uns wünschen«, hörte Scott David Thoreau sagen. »Wenn das, was man uns sagte, wirklich stimmt, sind alle Chancen auf unserer Seite!«
    Scott hatte keine Ahnung, ob Thoreau dies ernst meinte oder nicht. Er selbst hatte sich nicht sonderlich über das, was sie dort unten erwartete, geäußert; Thoreau - einer der wenigen, der Scotts wahre Identität kannte -kannte deshalb seine Ansichten nicht.
    Mein Gott, dachte Scott, glauben sie denn wirklich, was man uns erzählt hat?
    Er schüttelte den Kopf, als ein wahrnehmbarer Ruck die Fähre erschütterte. Sie waren gelandet! Lichter begannen aufzuleuchten, die Schleuse öffnete sich zischend, und diejenigen, die in ihrer unmittelbaren Nähe saßen, sprangen auf, ihre Habseligkeiten an sich gepreßt.
    »Es ist soweit!« stieß Thoreau grinsend hervor und boxte seinen Nebenmann in die Seite. »Nun aber hinaus!«
    Die Menschen drängten sich in die Öffnung der Schleuse, und das zweite Außenschott begann sich zu bewegen. Als Scott sein Päckchen schulterte, erklang ein gellender Schrei aus vielen Kehlen.
     
    *
     
    Draußen war Sumpf und Moder. Es regnete, und der Regen verhieß nichts Gutes.
    Es war ein schreckliches Wetter, kalt, naß und diesig. Der Regen war ein Wolkenbruch, ein dampfendes, zischendes Ungetüm, das herniederfiel wie ein Wasserfall, und die ersten, die die Fähre verließen, innerhalb weniger Sekunden bis auf die Haut durchnäßte.
    Es goß wie aus Eimern geschüttet, trommelte auf die unbedeckten Köpfe der Männer und Frauen und strömte wie ein reißender Fluß um ihre Knöchel. Er schlug auf den in der Nähe düster und drohend aufragenden Wald aus riesigen Mammutbäumen ein, unterhöhlte den Boden, grub Pflanzen und Sträucher aus.
    »Man hat uns betrogen!« knirschte Thoreau. »Eine Regenwelt«, flüsterte jemand aus der Menge, so leise, daß Scott ihn eben noch verstehen konnte. »Guter Gott! Hier werden wir verrecken, verrecken, wie...«
    Die Männer und Frauen standen wie erstarrt, bis Scott die Initiative an sich riß und schrie: »Weg von hier! Weg! In vier Minuten wird die Fähre in die Luft gesprengt!«
    In diesem Moment war niemand in der Lage, einen klaren Gedanken zufassen. Die Männer nahmen die

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