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Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses

Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses

Titel: Commissario Montalbano 12 - Die Spur des Fuchses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Montelusa gekommen und haben Ihr Pferd mitgebracht?« Rachele Esterman sah ihn verblüfft an. »Klar. Musste ich doch.«
    »Und weshalb?«
    »Weil übermorgen in Fiacca das Damenrennen stattfindet, das alle zwei Jahre von Barone Piscopo di San Militello veranstaltet wird.«
    »Verstehe.«
    Das war eine Lüge, er wusste nichts von diesem Rennen. »Wann haben Sie bemerkt, dass Ihr Pferd verschwunden ist?«
    »Ich?! Ich habe überhaupt nichts bemerkt. Der Aufseher von Sciscis Gestüt in Montelusa hat mich heute Morgen in aller Herrgottsfrühe angerufen.«
    »Ich verstehe nicht…«
    »Ach, Entschuldigung. Scisci ist Saverio Lo Duca.«
    »Aber wenn Sie doch schon in aller Herrgottsfrühe über das Verschwinden informiert worden sind…«
    »… warum ich dann so lange gewartet habe, bis ich Anzeige erstatte?«
    Intelligent war sie. Doch ihre Angewohnheit, Sätze für ihn zu vollenden, ging ihm auf die Nerven. »Weil mein Fuchs…«
    »Fuchs? Sie haben doch eben noch von einem Pferd gesprochen.«
    Sie lachte tief aus dem Bauch heraus und warf den Kopf in den Nacken.
    »Sie sind wohl absoluter Laie auf dem Gebiet, was?«
    »Naja…«
    »Fuchs nennt man ein Pferd mit einem rötlich blonden Fell. Mein Pferd heißt übrigens Super. Hin und wieder reißt es aus, und dann muss man es suchen gehen. Sie haben es überall gesucht, und um drei haben sie mich angerufen, um mir zu sagen, dass sie es nicht gefunden haben. Daher habe ich gedacht, dass es wohl nicht weggelaufen ist.«
    »Verstehe. Könnte es denn nicht sein, dass es in der Zwischenzeit …«
    »Dann hätten sie mich auf dem Handy angerufen.« Sie ließ sich eine weitere Zigarette anzünden. »Und jetzt sagen Sie mir Ihre schlechte Nachricht.«
    »Was veranlasst Sie zu der Vermutung, dass …«
    »Commissario, Sie haben das sehr geschickt gemacht. Unter dem Vorwand, dass wir der Reihe nach vorgehen sollten, haben Sie meine Frage unbeantwortet gelassen. Sie wollten Zeit gewinnen. Und das kann doch nur eines bedeuten: Hat man es entführt? Muss ich damit rechnen, dass eine hohe Lösegeldforderung auf mich zukommt?«
    »Ist es denn viel wert?«
    »Ein Vermögen. Es ist ein Rennpferd, ein englischer Vollblüter.«
    Was sollte er tun? Besser war es wohl, ihr alles zu erzählen, allerdings in kleinen Schritten. Aber sie würde ja ohnehin nach jedem Satz etwas sagen. »Es ist nicht entführt worden.«
    Rachele Esterman drückte sich an die Rückenlehne des Stuhls, ganz steif und unversehens blass.
    »Wie können Sie das sagen? Haben Sie mit einem von dem Gestüt gesprochen?«
    »Nein.«
    Als er sie ansah, meinte Montalbano das Räderwerk ihres Gehirns zu hören, das sich offenbar mit hoher Geschwindigkeit drehte. »Ist es… tot?«
    »Ja.«
    Rachele zog den Aschenbecher zu sich heran, nahm die Zigarette aus dem Mund und drückte sie mit größter Sorgfalt aus.
    »Ist es mitgerissen worden von irgendeinem …«
    »Nein.«
    Sie hatte wohl nicht gleich verstanden, was das hieß, denn sie sagte noch einmal leise vor sich hin:
    »Nein.«
    Dann begriff sie schlagartig. »Hat man es getötet?«
    »Ja.«
    Ohne ein Wort erhob sie sich, ging zum Fenster, öffnete es und stützte sich mit den Ellbogen auf die Fensterbank. Von Zeit zu Zeit bebten ihre Schultern. Sie weinte still vor sich hin.
    Commissario Montalbano wartete, bis sie sich wieder ein wenig gefasst hatte, dann stand er auf und stellte sich neben sie ans Fenster. Er sah, dass sie immer noch weinte. Da holte er aus seiner Jackentasche ein Päckchen Tempotaschentücher und gab es ihr.
    Danach schenkte er ihr aus einer Flasche, die er auf einem Aktenschrank stehen hatte, ein Glas Wasser ein und reichte es ihr. Rachele trank es in einem Zug aus. »Möchten Sie noch eins?«
    »Nein, danke.«
    Sie kehrten wieder an ihre Plätze zurück. Rachele schien sich zwar beruhigt zu haben, doch Montalbano fürchtete sich vor den Fragen, die da noch kommen würden, wie zum Beispiel… »Wie wurde es getötet?«
    Da war sie, die unangenehme Frage! Aber war es nicht besser, ihr, statt dem Schema von Rede und Antwort zu folgen, alles zu erzählen, und zwar von dem Augenblick an, als er das Fenster geöffnet hatte? »Hören Sie«, fing er an. »Nein«, sagte Rachele. »Sie wollen mir nicht zuhören?«
    »Nein. Ich habe schon verstanden. Merken Sie eigentlich, dass Sie schwitzen?«
    Er hatte es nicht bemerkt. Diese Frau sollte man vielleicht bei der Polizei einstellen, ihr entging ja rein gar nichts. »Was bedeutet das schon?«
    »Das bedeutet,

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