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Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels

Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels

Titel: Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Schauspielerin. Und wahrscheinlich hatte sie sich insgeheim köstlich amüsiert über diesen Commissario, den sie wie eine Marionette hatte tanzen lassen.
    Aber aus welchem Grund hatte sie ihm diesen Haufen Lügen aufgetischt? Irgendein Ziel musste sie doch damit verfolgt haben. Aber welches?
    Obwohl es schon spät war, ging er ins Kommissariat zurück. Gallo war noch da.
    »Hör mal, Gallo. Erinnerst du dich an das Autokennzeichen dieser jungen Frau, die heute den ganzen Tag hier bei uns im Wartezimmer saß?«
    »Ich hab nicht drauf geachtet, Dottore. Ich weiß nur, dass es ein blauer Panda war.«
    »Dann haben wir also keine Chance, den Wagen zu identifizieren?«
    »Ich fürchte, nein, Dottore.«
    Montalbano rief Catarella zu sich.
    »Dieses Mädchen heute Morgen …«
    »Diejenige, welche im Wartezimmer gesessen und gewartet hat?«
    »Genau die. Ist sie zu dir gekommen? Hat sie dich irgendetwas gefragt?«
    »Einmal ist sie gekommen, Dottori.«
    »Und was wollte sie?«
    »Sie wollte wissen, wo die Toilette ist.«
    »Und ist sie hin?«
    »Sissì, Dottori. Ich hab sie sogar begleitet.«
    »Hat sie irgendetwas Besonderes gemacht?«
    Catarella errötete.
    »Kann ich nicht sagen.«
    »Was soll das heißen? Ja oder nein!«
    »Dottori, wie kann ich wissen, was die Signorina auf der Toilette gemacht hat? Ich habe gehört, wie sie die Kette vom Spülkasten gezogen hat, aber …«
    »Es geht mir nicht um das, was sie auf der Toilette gemacht hat! Ich will wissen, ob sie auf dem Weg dorthin irgendetwas gemacht hat.«
    »Das weiß ich nicht mehr, Dottori.«
    »Gut, du kannst gehen.«
    »… es sei denn, Sie meinen das Geräusch.«
    »Welches Geräusch?«
    »Na, weil die Vorgenannte so einen Beutel aus Segeltuch bei sich hatte und besagter Beutel beim Betreten der Toilette gegen den Türpfosten geschlagen ist und das nämliche Geräusch ursächlich bedingt hat.«
    Montalbano musste sich beherrschen, um ihm nicht ins Gesicht zu springen.
    »Und was war das für ein nämliches Geräusch?«
    »Wie von einem metallischen Gegenstand. Ich habe mich sogar gefragt, was es sein könnte, das ein solches Geräusch verursacht. Eine Eisenstange? Ein Hufeisen? Eine Statuette aus Bronze? Ein …«
    Der Commissario unterbrach Catarellas Litanei.
    »War es vielleicht eine Waffe?«
    »Ein Dolch?«
    »Oder ein Revolver, eine Pistole.«
    Catarella wiegte bedächtig den Kopf.
    »Also, möglich wär’s.«
    »Schon gut. Bring mir das Telefonbuch von Palermo.«
    Er rechnete nicht damit, Vanna Digiulio im Telefonbuch zu finden, wollte aber nichts unversucht lassen. Doch siehe da, den Namen gab es tatsächlich.
    Er wählte die Nummer, und es meldete sich eine weibliche Stimme, die ganz anders klang als die der jungen Frau.
    »Ich bin Dottor Panzica und möchte gern mit Vanna sprechen.«
    »Vanna? Vanna Digiulio?«
    Was war daran so verwunderlich?
    »Ganz genau.«
    »Aber sie ist schon vor Jahren gestorben!«
    »Tut mir leid, das wusste ich nicht.«
    »Wer sind Sie denn?«
    »Fabio Panzica, ich bin Notar. Es geht um eine Erbschaftsangelegenheit.«
    Mit dem Wort Erbschaftsangelegenheit ließen sich die Leute oft leichter ködern als ein hungriger Fischschwarm. Und tatsächlich:
    »Dann wäre es vielleicht angebracht, dass Sie mir Genaueres mitteilen«, sagte die Frau.
    »Sehr gern. Verzeihung, wer sind Sie?«
    »Ich bin Matilde Mauro, Vannas beste Freundin. Sie hat mir die Wohnung vermacht.«
    Und todsicher hoffte die Signora Matilde jetzt auf einen Nachschlag.
    »Darf ich erfahren, Signora Mauro, wie Vanna gestorben ist?«
    »Sie war im Rahmen einer militärischen Mission unterwegs. Der Hubschrauber, in dem sie flog, ist abgestürzt. Sie blieb unverletzt, wurde aber gefangen genommen, gefoltert und getötet, weil man sie für eine Spionin hielt.«
    Montalbano staunte.
    »Wann war das?! Und wo?!«
    »Im Irak. Zwei Monate vor dem Anschlag in Nasirija.«
    »Und warum hat man hier nichts darüber erfahren?«
    »Es war eine – wie soll ich sagen – verdeckte Operation. Mehr kann ich Ihnen dazu nicht verraten.«
    Mehr wollte er auch gar nicht wissen. Die Geschichte war interessant, aber er vergeudete damit nur seine Zeit.
    »Signora, danke für Ihre Liebenswürdigkeit, aber … Kennen Sie zufällig noch eine andere Vanna Digiulio?«
    »Nein, tut mir leid.«
    Auf der Veranda konnte er nicht essen. Es war einfach zu feucht, obwohl der Regen aufgehört hatte. Er deckte den Tisch in der Küche, hatte aber keinen großen Appetit. Es ärgerte ihn maßlos,

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