Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels

doch nur ein Traum, und …
    »Der Chefarzt meint, es sei sehr, sehr merkwürdig, dass Laura nicht mitmacht.«
    »Wie, nicht mitmacht?«
    »Er sagt, bei einer so jungen Frau müsste der Körper instinktiv reagieren, mitarbeiten, auch unbewusst … Stattdessen … Na ja, ich geh wieder rein.«
    Sie reagiert nicht, sie will nichts zu ihrer Rettung beitragen, dachte Montalbano, einen Knoten im Hals und Beklemmung im Herzen. Vielleicht weil sie eine Entscheidung getroffen hat, sinnierte er, während er wieder zu seinem Wagen ging. Oder vielleicht macht sie auch deshalb nicht mit, um sich nicht entscheiden zu müssen.
    Eine Stunde später öffnete sich die Beifahrertür, und jemand setzte sich zu ihm in den Wagen. Er drehte nicht einmal den Kopf, um zu sehen, wer es war, denn er wollte den Eingang des Krankenhauses nicht aus den Augen lassen.
    »Ich habe Sie in Marinella gesucht, aber Sie waren nicht zu Hause. Und da wusste ich, dass ich Sie hier finden würde, und bin hergefahren«, sagte Fazio.
    Montalbano gab keine Antwort.
    Nach einer weiteren halben Stunde kam Garrufo aus dem Krankenhaus.
    Er ließ die Schultern hängen und weinte, das Gesicht in den Händen vergraben.
    »Fahr mich nach Hause«, sagte Montalbano zu Fazio.
    Sie tauschten die Plätze. Montalbano lehnte den Kopf an die Kopfstütze und schloss – endlich – die Augen.

Anmerkung des Autors
    Das Einzige in diesem Roman, was einen Bezug zur Realität aufweist, ist der Kimberley-Prozess. Alles Übrige, die Figuren wie der Handlungsrahmen, in dem sie sich bewegen, sind das Produkt meiner Phantasie.
    A. C.