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Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels

Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels

Titel: Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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Zizì in einer Kneipe was trinken gegangen, und da waren zwei Griechen, die …«
    »… euch provoziert haben.«
    »Genau. Zizì ist gleich aufgestanden, und ich wollte ihm helfen. Es gab eine Schlägerei und …«
    »… ihr habt das Mobiliar zertrümmert.«
    »Zertrümmert? Keine Spur! Zizì hat zwei, drei Stühle zerlegt und …«
    Zizì. Wo hatte er diesen Namen bloß gehört? Irgendjemand hatte ihn erwähnt. Aber wer? Und wann? Es wollte ihm einfach nicht einfallen.
    »Verzeihung, aber Zizì, ist das jemand von dort?«
    Digiulio schaute ihn erstaunt an.
    »Nein, er gehört zu unserer Mannschaft.«
    »Aber er steht gar nicht auf der …«
    »Ach so, Verzeihung. Wir nennen ihn Zizì, aber sein richtiger Name ist Ahmed Chaikri, ein Maghrebiner.«
    Plötzlich fiel es ihm wieder ein.
    »War er der Diener des ehemaligen Besitzers?«
    Digiulios Erstaunen wuchs.
    »Der Diener des ehemaligen … Aber nein! Zizì ist außerdem erst seit drei Monaten dabei.«
    Montalbanos Hirn arbeitete jetzt auf Hochtouren.
    »Nennen Sie mir die Namen der anderen Crewmitglieder.«
    »Aber die waren doch gar nicht an der Schlägerei beteiligt.«
    »Nennen Sie mir trotzdem die Namen.«
    »Maurilio Alvarez, der Maschinist, und Stefano Ricca, der …«
    Aber Montalbano hörte ihm nicht mehr zu. Ricca! Jetzt dämmerte es ihm wieder. Vanna hatte gesagt, Ricca sei ein Geschäftspartner ihres Onkels Arturo gewesen. Sie hieß Vanna wie die Yacht, und Digiulio, Zizì und Ricca gehörten zur Crew …
    Wie raffiniert sie doch gewesen war! Wie geschickt sie das eingefädelt hatte! Alle Achtung!
    Er hatte gedacht, sie wollte ihn verarschen, aber in Wirklichkeit verfolgte sie einen ganz bestimmten Plan.
    Doch erst einmal musste er diesen Matrosen wieder loswerden.
    »Haben Sie zufällig eine Schwester namens Vanna?«
    »Ich? Nein, ich habe nur einen Bruder, und der heißt Antonio.«
    »Gut, Sie können gehen.«
    Der Mann war wie vor den Kopf gestoßen.
    »Und die Anzeige?«
    »Welche Anzeige?«
    »Die von dem Kneipenwirt.«
    »Bei uns ist keine eingegangen.«
    »Und warum haben Sie mich dann hierherbestellt?«
    »Wegen einer anderen Anzeige.«
    »Es gibt noch eine?«
    »Ja, von einer gewissen Vanna Digiulio gegen ihren Bruder Mario. Aber wenn Sie behaupten, Sie haben keine Schwester …«
    »Ich behaupte es nicht, ich habe wirklich keine!«
    »Dann muss es sich um einen Fall von Namensgleichheit handeln. Machen Sie’s gut, mein Lieber.«
    Er war sich sicher, dass es nicht Digiulio gewesen war, der Vanna über die Kursänderung der Yacht informiert hatte. Also musste er unbedingt mit den anderen Crewmitgliedern sprechen. Er rief Fazio zu sich, der immer noch beleidigt war, weil man ihn ausgeschlossen hatte.
    »Setz dich.«
    Montalbano sah ihn lange und nachdenklich an. Sollte er ihn in die Geschichte mit Vanna einweihen oder nicht? Die ganze Sache erschien ihm jetzt in einem völlig anderen Licht, und vielleicht war es unter diesen Umständen besser, einen Verbündeten zu haben.
    »Du erinnerst dich an den sintflutartigen Regen vorgestern, der die Straße weggespült hat?«
    »Ja.«
    »Und du erinnerst dich auch an das arme Ding namens Vanna Digiulio, das ich mit ins Kommissariat gebracht habe?«
    »Sicher.«
    »Und weißt du was? Sie heißt weder Vanna noch Digiulio, und sie war auch kein armes Ding, sondern ein raffiniertes kleines Miststück, das mich gehörig an der Nase herumgeführt hat.«
    Fazio war baff.
    »Wirklich?«
    Und Montalbano erzählte ihm die ganze Geschichte.
    »Und was schließen Sie nun daraus?«, fragte Fazio am Ende.
    »Über einiges bin ich mir inzwischen im Klaren. Zum Beispiel, warum dieses Mädchen, nennen wir sie der Einfachheit halber weiterhin Vanna, angefangen hat zu niesen und damit gar nicht mehr aufhören konnte, als sie erfuhr, dass ich Commissario Montalbano bin.«
    Fazio wirkte ratlos.
    »Verzeihung, aber was hat das damit zu tun?«
    »Es hat sehr viel damit zu tun. Ich verwette meine Eier, dass sie die Nieserei nur vorgetäuscht hat. Sie wollte Zeit gewinnen, um zu überlegen, ob sie mir sagen sollte, was sie mir sagen wollte. Und dann hat sie mich indirekt auf die Yacht angesetzt.«
    »Aber warum?«
    »Auch wenn es gewagt klingt, ich vermute, sie hat schon mal vorgebaut für das, was noch passieren konnte.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Wenn ihr etwas zugestoßen wäre, hätte ich genügend Informationen in der Hand gehabt, um zu wissen, wen ich mir vorknöpfen sollte.«
    »Aber Vanna hat sich auf der

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