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Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels

Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels

Titel: Commissario Montalbano 14 - Die Tage des Zweifels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Camilleri
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sonderlich begeistert.
    »Kann es sein, dass du vergessen hast …«
    »Ich hab es nicht vergessen.«
    Donnerwetter, sie überschlug sich ja vor Freundlichkeit!
    »Viel zu tun?«
    »Nein.«
    »Aber warum …«
    »Ich hatte beschlossen, dich nicht anzurufen.«
    »Ah.«
    Schweigen.
    Im nächsten Moment befiel Montalbano die Panik, die Verbindung sei unterbrochen. Es war völlig idiotisch, aber er kam einfach nicht dagegen an. Er spürte eine unerträgliche Angst, wie ein Kind, das in einem Raumschiff mutterseelenallein durchs Weltall treibt.
    »Hallo! Hallo!«, rief er.
    »Du brauchst nicht so zu schreien. Ich bin noch da.«
    »Kannst du mir erklären, warum du …«
    »Nicht am Telefon.«
    »Versuch’s.«
    »Ich hab gesagt, nein.«
    »Dann treffen wir uns. Bitte! Ich muss dich auch noch etwas über die Vanna fragen.«
    Wieder eine Pause.
    Aber diesmal hörte Montalbano sie seufzen.
    »Sollen wir zusammen zu Abend essen?«, fragte sie.
    »Ja.«
    »Aber nicht bei dir zu Hause.«
    »In Ordnung. Wo immer du willst.«
    »Gehen wir in dieses Restaurant in Montereale, von dem du gesprochen hast.«
    »Gut. Dann kommst du zu mir ins Kommissariat, wir nehmen mein Auto und …«
    »Nein. Sag mir, wie ich zu diesem Restaurant komme. Wir treffen uns direkt dort. Aber erst in einer Stunde, ich muss mich noch umziehen.«
    Was war bloß in Laura gefahren? Warum war sie plötzlich so verändert? Er konnte es sich nicht erklären.
    Zehn Minuten später klingelte das Telefon.
    »Ah Dottori Dottori! Ah Dottori!«
    Das hatte nichts Gutes zu bedeuten. Immer wenn Catarella dieses Lamento anstimmte, war am anderen Ende der Leitung der Signori e Questori, wie Catarella ihn ehrerbietig nannte.
    »Der Polizeipräsident will mich sprechen?«
    »Sissì, Dottori! Es ist von alleräußerlichster Dringlichkeit!«
    »Sag ihm, ich bin nicht da.«
    Womöglich bestellte er ihn nach Montelusa, und dann müsste er die Verabredung mit Laura platzen lassen.
    »Heilige Maria, Dottori!«, jammerte Catarella.
    »Was hast du denn?«
    »Wenn ich dem Signori e Questori eine falsche Lüge erzählen muss, hab ich das Gefühl, ich vergehe eine Todsünde!«  
    »Dann gehst du eben beichten.«
    Eine Dreiviertelstunde später, er wollte gerade aufbrechen, kam Fazio herein.
    »Dottore, ein ziemlich guter Freund von mir ist Carabiniere, und da hab ich mir erlaubt …«
    »Was denn?«
    »Ich hab ihn gefragt, was sie mit Chaikri vorhaben.«
    »Und wie hast du dein Interesse begründet?«
    »Ich hab gesagt, dass ich ihn kenne und dass er völlig unzurechnungsfähig ist, wenn er getrunken hat. Und ich hab mich für ihn entschuldigt.«
    »Und dann?«
    »Sie haben ihn heute Nachmittag um fünf wieder auf freien Fuß gesetzt. Aber er hat eine Anzeige bekommen: tätlicher Angriff und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Was soll ich machen? Soll ich in Giacominos Kneipe gehen und ihn holen?«
    »Tu das, und zwar sofort. Vergiss den Ricca vorerst.«
    Er war schon an der Tür, als sein Telefon läutete, die Direktdurchwahl. Rangehen oder nicht rangehen, das war hier die Frage. Die Vorsicht riet ihm, lieber nicht ranzugehen, aber er hatte Laura die Nummer gegeben. Vielleicht hatte sie es sich mit dem Treffen anders überlegt. Er nahm ab.
    »Pronto?«
    »Was für ein Glück, Dottor Montalbano, dass ich Sie erreiche! Sie sind wohl gerade erst gekommen?«
    »In ebendiesem Augenblick.«
    Es war diese entsetzliche Nervensäge Dottor Lattes, der Kabinettschef des Polizeipräsidenten, wegen seiner salbungsvollen Art auch Lattes e mieles , Milch und Honig, genannt. Er war felsenfest davon überzeugt, dass Montalbano verheiratet war und Kinder hatte.
    »Carissimo, der Polizeipräsident ist schon gegangen und hat mich beauftragt, Sie anzurufen.«
    »Worum geht es, Dottore?«
    »Nun, es geht um die Erfassung der Vorgänge, die durch die schweren Niederschläge neulich zerstört worden sind.«
    »Ich verstehe.«
    »Hätten Sie ein bis eineinhalb Stündchen Zeit?«
    »Wann?«
    »Jetzt gleich. Wir können es gern telefonisch klären. Es genügt, wenn Sie die Liste der verloren gegangenen Akten vor sich haben. Wir machen zunächst einen summarischen Abgleich, damit wir anschließend …«
    Montalbano sah seine Felle davonschwimmen. Musste er jetzt das Abendessen mit Laura absagen?
    Nein, er würde sich der Rache der Bürokratie mit aller Macht entgegenstemmen.
    Aber wie? Wie sollte er sich aus der Affäre ziehen?
    Er schlüpfte in die Rolle des großen tragischen Bühnenhelden und ging

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