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Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora

Titel: Commonwealth-Saga 1 - Der Stern der Pandora Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Leben!«
    »Das erklärt eine Menge; niemand ist primitiver, als du es sein kannst.«
    »Los, gehen wir zu ihnen. Wir verschwenden nur unsere Zeit!« Er machte einen Schritt in Richtung der Mädchen.
    »Nein!« Kazimir musste einen Satz nach vorn machen, um Bruce an der Schulter zu packen und ihn aufzuhalten. Alle vier McNowak-Frauen hatten sich unterdessen umgedreht und beobachteten die Mätzchen der beiden. »Ich schwöre, ich schieße dich auf der Stelle nieder, wenn du jetzt eine Szene mit ihnen anfängst!«, knurrte Kazimir seinen Freund an.
    Bruce ließ sich festhalten. »Kaz! Erzähl mir nicht, dass Andria dir gleichgültig ist!«
    »Ich möchte nicht, dass die ganze Truppe uns für zwei Vollidioten hält; das ist alles. Und genau das werden sie denken, wenn wir jetzt rübergehen und du mit deinem üblichen Gelaber anfängst. Wirst du jetzt endlich aufhören, dich in der Öffentlichkeit wie ein blödes Arschloch zu benehmen?«
    »Okay, ich bin ruhig – wenn du mir versprichst, dass du nach dem Überfall mit ihr ins Bett gehst, okay?«
    »Das ist ein Versprechen, das ich dir geben kann.« Kazimir bereute seine voreiligen Worte augenblicklich, doch er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Es schien, als hätten sie, seit sie ins Teenageralter gekommen waren, jede Sekunde damit verbracht, Strategien zu entwerfen, wie sie dem anderen Geschlecht gegenübertreten und wie sie es beeindrucken konnten. Heute, da ihre Beziehung zu Frauen erwachsener war, einfacher und selbstverständlicher, interessierte Kazimir sich nicht mehr dafür. Obwohl Andria tatsächlich attraktiv war und er vorhin ein erfreuliches Gespräch mit ihr geführt hatte, und die Geschichte mit Lina war lange her … Ich frage mich, ob Justine einen Liebhaber gefunden hat? Bestimmt mangelt es ihr nicht an jungen Männern, die sie umschwärmen.
    »Wenn du es nicht machst, nehme ich sie.«
    Kazimir stieß ein verächtliches Grunzen aus. »O ja, das hättest du wohl gerne. Jeder kennt dich und deinen Ruf. Und falls sie nichts von Samantha weiß, dann erzähle ich es ihr. Ich gehe einfach rüber und …«
    »Also machst du es?« Bruces Gesicht strahlte vor Entzücken.
    »Alles, was du willst, wenn du nur endlich die Klappe hältst.«
    Bruce umarmte ihn herzlich. »Ich danke dem Himmel, mein Freund. Du hast ja keine Ahnung, wie dringend du eine Frau brauchst! Jede Sekunde, seit deine Nymphomanin Far Away verlassen hat, war für deine armen Freunde eine einzige Folter.«
    »Das ist gut. So weißt du wenigstens, wie mein Leben war, wenn ich dir immer habe zuhören müssen.« Kazimir wuchtete seinen Sattel hoch und warf ihn über den Rücken des Charlemagne. Er hatte das sichere Gefühl, dass selbst das Schlachtross über ihn lachte.

    Der Trupp verließ Rock Dee eine Stunde nach Einbruch der Nacht. Achtzig Clankämpfer, die aus verborgenen Spalten inmitten der Ausläufer von StOmer strömten. Zuerst führten sie ihre Reittiere zu Fuß über die steilen Dünen und gefährlichen Passagen. Vor Mitternacht hatten sie die Südseite der Berge erreicht und saßen auf, um den Abstieg ins Flachland zu beginnen. Im groben Sand tauchten die ersten mageren Grasbüschel auf. Die Falten im Land wurden flacher und weiteten sich zu Tälern; das Gras wuchs dichter und wurde saftiger, und bald bildete es zusammenhängende Wiesen und Weiden. Hier unten wehte ihnen ein kalter Wind entgegen. Zum ersten Mal spürten sie wieder einen Hauch von Feuchtigkeit auf der nackten Haut.
    Es wurde rasch wärmer, je weiter sie nach unten kamen. Sie befanden sich nur wenige Grad südlich des Äquators. Ein schmales Band riesiger Farne bildete den Rand eines großen Waldes, der die untere Hälfte der Hänge von StOmer bedeckte. Bei Tagesanbruch waren sie sicher unter dem dicht belaubten Blätterdach und bewegten sich in kleinen Gruppen auf den Myriaden verborgener Pfade.
    Gegen Mittag legten sie eine längere Rast ein und nahmen sich Zeit zum Schlafen, so gut es ging, während schwerer, warmer Regen auf das grüne Dach über ihnen prasselte. Eine rasche kalte Mahlzeit am frühen Nachmittag, und sie waren wieder auf dem Weg. Als das Licht allmählich schwächer wurde und aus dem saphirblauen Himmel wich, hatten sie den Waldrand erreicht, wo das Land in einer steilen Böschung aus Kies und Geröll abfiel. Die Anführer jedes Trupps sandten Kundschafter aus, die bis zum Rand des Hangs vorschlichen und die Stelle überprüften, wo der Angriff stattfinden sollte. Mehrere von ihnen waren

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