Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
starken Laser mit einem Restlichtverstärker und automatischer Zieleinrichtung. »Ich hab es überprüft, es funktioniert einwandfrei.«
    »Mein Gott, Liz, wozu denn?« Er warf einen hastigen, schuldbewussten Blick zu den Kindern.
    »Die Menschen reagieren in Zeiten wie diesen manchmal unberechenbar. Und ich bin längst nicht so überzeugt wie Carys, dass diese Primes uns in Ruhe lassen werden.« Sie schlug ihre Jacke zurück und zeigte ihm eine Ionen-Pistole in einem Schulterhalfter.
    »Heilige Scheiße. Woher hast du die?«
    »Von einem Freund. Mark, wir leben kilometerweit abseits von jeder menschlichen Siedlung, und du warst tagsüber nicht im Haus!«
    »Aber … eine Pistole?«
    »Ich bin ein praktisch veranlagtes Mädchen, das ist alles. Und ein Mädchen sollte immer selbst auf sich aufpassen können.«
    »Richtig«, sagte er dümmlich. Insgeheim war er froh darüber, dass sie die Waffen mitgenommen hatte. Er stieg in den Wagen und klemmte sich hinter das Lenkrad, und sie fuhren den langen Weg durch das Tal in Richtung Hauptstraße.

    Randtown stand noch. Mehr oder weniger. Die Regent Mountains hatten den größten Teil der Druckwelle nach oben geleitet, doch die komprimierten Fronten, die durch die Täler gekommen waren, hatten die Stadt dennoch heimgesucht.
    Jedes Gebäude war beschädigt. Plastik- und Metallpaneele waren abgerissen und lagen überall verbogen und verbeult herum, auf den Bürgersteigen, eingeschlagen in benachbarte Gebäude, und die leichtesten schwammen im Trine’ba. Dicke Isolierungen flatterten ungehindert an den nackten Stützstreben. Die Dächer waren abgedeckt und nahezu frei von Solarpaneelen, und nur die Tragbalken und die Sparren ragten nackt in den Himmel. Am merkwürdigsten von allem jedoch war das Funkeln. Die ganze Stadt glitzerte und glänzte unter einer Schicht prismatischer Regenbögen. Jedes einzelne Fenster in der Stadt war zerstört. Splitter waren durch die Luft gesegelt und bedeckten jede ebene Fläche. Es sah aus, als hätte jemand säckeweise Diamanten verstreut.
    Mark hielt den Pick-up auf der Low West Street an, ein paar Hundert Meter vor dem Ende des Highways. »Mein Gott! Ich wusste gar nicht, dass es auf diesem Planeten überhaupt so viel Glas gibt, ganz zu schweigen von Randtown.«
    »Halten die Reifen das aus?«, fragte Liz. Sie blickte die Straße entlang und suchte nach Menschen. Aus mehreren Häusern stieg Rauch auf; in Richtung Zentrum war der Rauch stärker.
    »Müssten sie eigentlich. Es sind Gelschaum-Reifen.«
    »Also schön.« Liz hob das tragbare Array an den Mund. »Carys, wir fahren rein. Schafft der MG das?«
    »MG wird eine unangenehme Unterhaltung mit meinen Anwälten haben, wenn der Wagen nicht durchhält.«
    Mark beugte sich aus dem Seitenfenster. Hinten auf der Pritsche des Ables saßen David und Lydia Dunbavand auf den Säcken mit der Campingausrüstung, während die drei Kinder zusammen mit Carys in den MG gequetscht waren. Dahinter bildete der Vier mal Vier der Conants die Nachhut; Yuri hatte den Wagen gerade wieder fahrbereit gehabt, als Mark mit seiner Familie auf dem Hof angekommen war.
    »Wir fahren rein«, rief er ihnen zu.
    David hob seinen Maserstab. »Okeydokey, wir passen auf.«
    Mark schüttelte den Kopf, als er das Gaspedal durchtrat. Was war das nur mit Katastrophen und Menschen mit Waffen? Der Pick-up setzte sich langsam in Bewegung, und die großen Reifen knirschten auf der kristallinen Schicht aus Glassplittern, die die Straße bedeckte.
    Sie fanden die Einwohner, als sie sich dem Zentrum näherten. So gut wie jeder, der auf der Straße von der Explosion überrascht worden war, hatte Verletzungen davongetragen. Die Leute draußen waren von Paneelen getroffen worden, die wie breite Messerklingen durch die Luft geschossen waren, und wer nicht von Paneelen getroffen worden war, den hatte das Bombardement aus Glassplittern erwischt. Viele hatten beide Arten von Verletzungen davongetragen.
    Als sie die Main Mall erreichten, ging es nicht mehr weiter. Die Straße war mit Fahrzeugen verstopft. Mark bremste, und alle stiegen aus, um zu Fuß weiterzugehen. »Lasst Panda im Wagen«, sagte Liz zu den Kindern. »Sie kann auf den Glassplittern sowieso nicht laufen und verletzt sich die Pfoten.«
    Der Hund fing mitleiderregend an zu bellen, als sie den Wagen zurückließen.
    Die Hälfte der Gebäude auf der Hauptstraße war zerstört oder baufällig. Wände hingen schief, Träger waren von der Wucht des Luftdrucks verbogen. Im

Weitere Kostenlose Bücher